#Deutsches #Theater, »Auslöschung. Ein Zerfall«, nach Thomas Bernhard, Regie Karin Henkel, 4. Juni 2022
Es ist die Geschichte einer unfreiwilligen Heimkehr. Franz Josef Murau, der seit Jahrzehnten seine Familie meidet und im Ausland lebt, muss zur Beerdigung seiner Eltern anreisen, die bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Damit holt ihn eine Vergangenheit ein, von der er glaubte, sie weit hinter sich gelassen zu haben. Für Murau folgt ein furioser Kampf mit dem verhassten Erbe: Er geht »in den Wald der Kindheit hinein«, um in »einer entsetzlichen Konfrontation« mit den damaligen Schrecken »alles auszulöschen«, was ihn an seine Familie bindet. Besonders quält ihn die Verstrickung seiner Eltern in die #NS Herrschaft und das Weiterwirken der katholisch nationalsozialistischen Mentalität auch nach Kriegsende. Verzweifelt versucht Murau die Wurzeln der Vergangenheit aus seinem #Leben, #Denken und #Fühlen herauszureißen.
Auslöschung. Ein Zerfall ist 1986 als Thomas Bernhards letztes Prosawerk erschienen und eine monumentale Abrechnung mit Heimat, Familie und Gesellschaft der Nachkriegszeit. Karin Henkel wird mit ihrem Ensemble den tieftraurigen Abgründen, der absurden Komik und der beunruhigenden Hellsicht dieses Familienporträts folgen und es mit verwandten Stimmen aus anderen Werken Thomas Bernhards verknüpfen.
Premiere am Samstag, 4. Juni 2022, 19 Uhr, Deutsches Theater, nächste Vorstellungen am Sonntag, 5. Juni 2022, 19.30 Uhr, Sonntag, 26. Juni 2022, 19.30 Uhr, Sonntag, 3. Juli 2022, 19 Uhr, Regie Karin Henkel, Bühne Thilo Reuther, Kostüme Teresa Vergho, Musik Lars Wittershagen, Dramaturgie Rita Thiele, Juliane Koepp, mit Bernd Moss, Linn Reusse, Anja Schneider, Manfred Zapatka, Almut Zilcher, Daniel Zillmann