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Lesetipps für Gütersloh, »Lost Gardens«, von verschwundenen und wiedergefundenen Gärten
Ein Gartenparadies ist nur so lange ein solches, so lange es von pflegenden #Händen erhalten wird. Dem Fortbestand eines Gartens steht nicht nur die Natur im Wege, mit Pflanzenwachstum, Naturkatastrophen, Schädlingen, sondern auch Moden, Stile und eben auch das »Erlahmen der Kräfte oder gar der Tod des Gärtners«. Gärten sind Zeitgestalten, die sich stets im Laufe der Jahreszeiten wandeln. Aber sie verändern sich auch mit den Jahren, wachsen über sich hinaus, werden überwuchert oder verschwinden ganz. In Mythen, Büchern und Kunstwerken überleben einige allerdings. Die Gartenhistorikerin Antje Peters-Reimann hat einen sehr feinen Zugang zu Gärten und zu diesen Lost Gardens. Sie bringt uns in ihrem Buch 2.500 Jahre Gartenkunst näher, mit mythischen Gärten, wie den legendären Hängenden Gärten von Babylon, von denen man gar nicht so richtig weiß, wann und ob es sie überhaupt gegeben hat. Sie nimmt uns mit nach Rom in die Villa Hadriana, in den Klostergarten von Sankt Gallen, nach Versailles, Antwerpen und Sanssouci, an den Wannsee und zuletzt in den Zechengarten einer Bergmannssiedlung im Ruhrgebiet. Sie erzählt die Geschichten von 22 sehr unterschiedlichen Gärten, von denen man die meisten auch in anderen Büchern der Gartenkunst finden kann, aber eben nicht so. Wer gerne Gärten bereist, wer sich der Kunst nicht verschließt und Freude an Geschichte hat, der wird an dem Buch »Lost Gardens« viel Freude haben. Natürlich kommen auch die Lost Gardens of Heligan vor, die beim Titel Pate gestanden haben müssen.
Peters-Reimann erzählt ihre Gartengeschichten kurzweilig und vergnüglich, ohne populär zu wirken. Das Buch ist wissenschaftlich sauber recherchiert mit einem ausführlichen Anhang und unzähligen Literaturhinweisen, denen nachzugehen auch eine Freude sein dürfte.
Antje Peters-Reimann, »Lost Gardens«, ASW Verlage, 2022, 192 Seiten, 17 mal 24 Zentimeter, 83 Abbildungen, Hardcover, ISBN 978-3-89739-971-6, 28 Euro