Kultur der Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeit der Kultur, Nachhaltigkeit durch Kultur
- Symposium und Research Summit am 22. Juni 2022 an der Universität für Weiterbildung
Krems, 16. Juni 2022
Der globale Norden hat alles auf eine Karte gesetzt: Fortschritt – koste es, was es wolle. Ein erster global wahrnehmbarer Weckruf – der Bericht des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums von 1972 – verhallte weitgehend ohne operative Folgen.
#Globalisierung, #Digitalisierung, #Klimawandel, #Mobilität und #Migration – und nicht zuletzt die #Corona #Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die #Ukraine haben uns die Vulnerabilität unserer Kulturen und Infrastrukturen vor Augen geführt. Gleichzeitig hat uns diese Erfahrung bewusst gemacht, welches hohe Potential die Kultur und kulturell künstlerische Erlebnisse zur Stärkung unserer psychischen und sozialen Widerstandskraft bereithalten können.
Nachhaltigkeit der #Kultur
Obschon das Wort Nachhaltigkeit in aller Munde ist, besteht bis heute kein verbindliches, einheitliches, transdisziplinäres Einverständnis zur inhaltlichen Ausgestaltung des Begriffs. Nachhaltigkeit wird meist als Schnittmenge des Ökonomischen, des Ökologischen und des Sozialen angesehen. Wie aber steht es um das Kulturell-Künstlerische; wie steht es um die Nachhaltigkeit unserer immens wachsenden Wissensbestände?
Kultur, Kunst und #Wissenschaft sind nicht nur als zu schützenswerte Biotope anzusehen, sondern bieten ungenutzte Potentiale als Reallabore und Katalysatoren für ein Denken out of the box. Dabei bedarf es der Auflösung überkommener Dichotomien zwischen der Ökonomie, den Natur- und Ingenieurwissenschaften und den Künsten: Nur gemeinsam können wir Antworten auf die Fragen entwickeln, die heute bereits die Zukunft an uns stellt (Future Literacy).
Nachhaltigkeit durch Kultur
Die For Future Bewegungen haben inzwischen auch den Wissenschaftsbetrieb, Kulturbetrieb und Museumsbetrieb erreicht. Es braucht nachhaltige [sic!] und entschlossene Schritte hin zu einer global und ganzheitlich ausgerichteten, verantwortungsvollen Lebensführung – Kultur und Bildung werden zum Dreh und Angelpunkt künftiger Entwicklungen.
Wissen – das Know Why? und nicht nur das Know how – ist der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Die #UNESCO hat mit ihren beiden World Conferences die Bedeutung der Arts Education für globale Entwicklungen und auch für ein wachsendes Verständnis von Nachhaltigkeit gestärkt. Die Rolle von Bildung und Kultur fand so auch Eingang in die Formulierung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erhält eine zunehmend zentrale Rolle für die Gestaltung eines verantwortungsvoll geführten Lebens.
Mit der Entwicklung einer Kultur für nachhaltige Entwicklung (KNE) richten wir den Blick auf die partnerschaftliche, generationsübergreifende und global gerechte Interaktion von #Mensch und #Umwelt. Dabei können Museen und Universitäten als innovative Leitinstitutionen (Change Agents) dienen, indem sie ihre Rolle als Wissensspeicher und Wissensgeneratoren mit Partizipation und Inklusion zu einer gesamtgesellschaftlichen Wertschöpfungsk#ette verbinden.
Kultur und Kreativität – ebenso wie die Fähigkeit zur Reflexion und zur Sinnstiftung – machen uns erst menschlich. Das Symposium und der Research Summit reflektieren, wie Kultur in Zukunft ihre strategischen Potentiale für eine ganzheitlich nachhaltige Entwicklung entfalten und wie sie auf Basis eines kulturellen Nachhaltigkeitsverständnisses als 18. #SDG verankert werden kann.
Programm (Stand 31. Mai 2022)
- 13 Uhr Eröffnung des Symposiums, Begrüßung durch das Organisationsteam
- 13.15 Uhr Dr. Daniel Dahm (Deutsche Gesellschaft Club of Rome, D), Co Evolution im kulturellen Paradigmenwechsel, vom Erhalt des Status Quo zur »Re:Generation«
- 13.45 Uhr Prof. Dr. Dirk Messner (Präsident des Umweltbundesamtes, D), Kulturen der Nachhaltigkeit (digitaler Beitrag)
- 14.15 Uhr Dr. Thomas Köhler (Direktor Berlinische Galerie, D), das Museum als Ressource
- 14.45 Uhr Diskussion
- 15.15 Uhr kurze Pause
- 15.30 Uhr Mag. Bettina Leidl (Präsidentin ICOM Österreich, Museumsquartier Wien, A), Museum und Nachhaltigkeit (Arbeitstitel)
- 16 Uhr Dr. Thomas Aigner (Time Machine Organization, Diözesanarchiv Sankt Pölten, A) ,die digitale Transformation des kulturellen Erbes und Nachhaltigkeit
- 16.30 Uhr Ulrike Payerhofer, BA, Kuratorin und Senior Artist (»UniNEtZ«), Vizerektorat für Lehre und Entwicklung, Dozentin Cross, Disciplinary Strategies (Universität für angewandte Kunst, Wien, A), Projektwerkstatt – »creating collaborations for sustainability«
- 17 Uhr Resümee »Culture is/for/as Change«
- 17.30 Uhr Pause
- 18 bis 20 Uhr Research Summit »Kultur für nachhaltige Entwicklung«, Dr. Hannes Swoboda (Präsident, Club of Rome – Austrian Chapter), Dr. Thomas Aigner (Time Machine Organization, Diözesanarchiv Sankt Pölten), Prof. Dr. Monika Kil (Universität für Weiterbildung Krems, Zentrum für Transdisziplinäre Weiterbildungsforschung), Mag. Mag. Dr. Dr. Peter Strasser, LL. M. (Universität für Weiterbildung Krems, Zentrum für Kulturgüterschutz), Mag. Thomas Wernbacher, M. Sc., M. A. (Universität für Weiterbildung Krems, Zentrum für Angewandte Spieleforschung), Statements von Uli Mayer-Johanssen (Future Works – Club of Rome, Chapter Germany) und Dr. Matthias Henkel (Museum Neukölln, Berlin)
- Moderation Prof. Dr. Anja Grebe (Universität für Weiterbildung Krems, Department für Kunst- und Kulturwissenschaften), Dr. Friedrich Hinterberger (Vizepräsident, Club of Rome – Austrian Chapter)
Konzept
- Anja Grebe, Krems (Universität für Weiterbildung Krems)
- Matthias Henkel, Berlin (Museum Neukölln)
- Friedrich Hinterberger, Wien (Club of Rome, Austrian Chapter)
- Uli Mayer-Johanssen, Berlin (Future Works – Club of Rome, Chapter Germany)
Eine Kooperation von …