Kreis Gütersloh, Erstprofiling Aktion im Rathaus, Jobcenter startet Erstberatung von ukrainischen Flüchtlingen

Kontaktdaten, vorhandene Bildungsabschlüsse und Sprachkenntnisse – diese und weitere Details fragt das Jobcenter des Kreises Gütersloh Schritt für Schritt bei den ukrainischen Flüchtlingen ab. Damit dies schnell und unkompliziert abläuft, hat das Jobcenter ihre Erstberatung an die Registrierungsaktion der Ausländerbehörden von der Stadt Gütersloh und dem Kreis #Gütersloh angeschlossen. Im Rathaus Gütersloh werden die Flüchtlinge zunächst ausländerbehördlich erfasst und führen im Anschluss ein Gespräch mit den Kolleginnen und Kollegen vom Jobcenter. »Das ist eine sehr bürgernahe und pragmatische Zusammenarbeit der Ausländerbehörden und dem Jobcenter. Ich finde das hervorragend«, so Landrat Sven-Georg Adenauer. Die Aktion ist Teil der bundesweiten Aktionswoche der kommunalen Jobcenter.

Die Ausländerbehörden und das Jobcenter arbeiten bei dieser Aktion eng zusammen. »Dadurch müssen die Ukrainerinnen und Ukrainer nicht mehrfach anreisen, sondern können zwei Anliegen bei einem Termin abarbeiten«, erklärt Rolf Erdsiek, Abteilungsleiter Arbeit und Ausbildung beim Jobcenter. Für die gemeinsame Aktion kann der Kreis die Räumlichkeiten des Gütersloher Rathauses im Erdgeschoss unweit des Haupteingangs mitnutzen.

Das Jobcenter hat innerhalb eines Monats, von Mai auf Juni, rund 1.800 erwerbsfähige Leistungsberechtigte ohne Kinder im Arbeitslosengeldbezug dazu bekommen. »Das stellt uns vor eine enorme Aufgabe. Die Aktion hilft uns dabei, schnellstmöglich die Erstgespräche zu führen«, berichtet Erdsiek. Die Gespräche des Jobcenters – das Erstprofiling – dienen dazu, einen Überblick über die Arbeitssituation der Flüchtlingen zu erhalten. Wer kann sofort in eine Arbeit aufnehmen? Wer braucht eine zusätzliche #Förderung oder #Qualifizierung? Und wer kommt aufgrund der familiären oder gesundheitlichen Situation erstmal nicht für eine Arbeitsaufnahme oder Qualifizierung in Frage? Mithilfe von Fragebögen bringen die Arbeitsberater des Jobcenters dies in Erfahrung. Erstgespräche sollen in erster Linie einen Einblick in die Lebenssituation geben. »Viele Flüchtlinge wollen gar nicht hier im Kreis bleiben, sondern reisen weiter in andere Städte beziehungsweise Länder oder zurück in die #Ukraine«, so Erdsiek. »Sowas erfahren wir nur, wenn wir mit ihnen ins Gespräch kommen.« Das Jobcenter teilt die Ukrainer nach dem Gespräch in drei Kategorien ein: Die, die direkt arbeiten können. Die, die zunächst einen Sprachkurs machen sollten und wollen und die, »die wir erstmal in Ruhe lassen«, wie Erdsiek es formuliert. Bei letzteren können die Gründe beispielsweise eine Weiterreise oder die Betreuungssituation der Kinder sein.

Die Arbeitsberater des Jobcenters werden von Dolmetschern unterstützt, die Russisch oder Ukrainisch sprechen. »In den meisten Gesprächen ist die Unterstützung der Übersetzer auch notwendig. Nur wenige Flüchtlinge können Englisch oder Deutsch sprechen«, so Erdsiek. Nicht einmal ein Prozent spricht Deutsch, rund 10 Prozent Englisch. Ein Großteil der Ukrainerinnen und Ukrainer werden zunächst einen Sprachkurs besuchen. Nur dann ist es möglich, sie in ein Unternehmen zu vermitteln. Erdsiek: »Da gibt es aber auch Ausnahmen. In einzelnen Unternehmen sind keine oder wenig Sprachkenntnisse gefordert.« Unternehmen, bei denen dies zutrifft, können sich direkt beim Unternehmensservice des Jobcenters melden. Ansprechpartner dafür sind Matthias Harman, Telefon +495241854466External Link, und Kerstin Proposch, Telefon +495241854335External Link

Zum Thema: Aktionswoche der kommunalen Jobcenter

Die bundesweite Aktionswoche der kommunalen Jobcenter findet dieses Jahr vom 20. bis zum 26. Juni 2022 statt. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern zu zeigen, wie sich die Arbeit in den Jobcentern gestaltet und welche Aufgaben erledigt werden. Das Jobcenter des Kreises Gütersloh beteiligt sich an der Woche mit einer Erstprofiling-Aktion der Flüchtlingen Ukrainerinnen und Ukrainer. Auch der Landkreistag NRW und andere kommunale Jobcenter in Nordrhein-Westfalen zeigen ihre Arbeit mit verschiedenen Aktionen.