»Er ist Gedenken!«
Borken, Juli 2022
#Friedhöfe sind für alle zugänglich. Genau diese öffentliche #Präsenz bietet Raum, um an ein historisches Ereignis zu erinnern und zu #gedenken. #Friedhöfe und #Grabstätten belegen und bezeugen eigentlich ein Grunderfordernis des Menschen, nämlich nicht nur das des Sterbens und zu Grabe Tragens, sondern das des Denkmal-Setzens im eigentlichen Sinne: Wir Menschen setzen uns auf dem Friedhof durch Grabstätten ein Denkmal, ein Erinnerungsmal für die Hinterbliebenen, der Erinnerung an einen Menschen, der uns etwas bedeutet hat.
Unsere Friedhöfe sind erhaltenswert und wichtig. Die kulturhistorische Funktion wird dort erkennbar, wo der Friedhof geschichtlich erlebbar wird. Denn der Friedhof ist ein Ort, der uns immer wieder ganz bewusst vor Augen führt, was #Krieg, #Terror, #Verschleppung, #Gewalt … furchtbares anrichtet. Die vielen Mahnmale, Gedenkorte, Sonderfelder und Kriegsgräberfelder auf den Friedhöfen sind hierfür sehr traurige, aber ganz bewusste Zeichen für alle Besucherinnen und Besucher der Friedhöfe. Die gesetzlich geschützten Kriegsgräberstätten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie die diversen Mahnmale zu Bombenangriffen oder der Verfolgung von Menschen in Krieg und Gewaltherrschaft erinnern uns an die dunklen Seiten der Geschichte. Sie erzeugen im Betrachter Betroffenheit und sollen das Erinnern über die Generationen hinweg tradieren.
»Nie wieder!« ist der deutliche aber eigentlich unüberhörbare »Schrei!«, der von diesen Orten ausgeht.
Gerade aktuell ist dieser »Schrei!« nach #Frieden in der Welt, der von den viel zu vielen Gräbern der Kriegsfelder und Sonderfelder ausgeht, wichtiger und lauter denn je. Daher der Aufruf: »Besuchen Sie den Friedhof in Ihrer Nachbarschaft und machen Sie sich ganz gezielt auf die Suche und auf den Weg zu Kriegsgräbern, Sonderfeldern, besonderen Gedenkorten und Mahnmalen. Hinterfragen Sie die Geschichte und gedenken Sie der viel zu vielen Toten von Krieg, Terror, Verschleppung, Gewalt … von damals, heute und morgen!«
Der Friedhof bietet eine Plattform mit kulturhistorischer Funktion. Mit der Kampagne »Friedhof – er ist …« setzt sich der Verein für die Steigerung dieser Wertschätzung ein. »Er ist Gedenken!« Der Friedhof lässt erinnern und gedenken. »Er ist Mahnung!« Der Friedhof setzt bewusst Zeichen. »Er ist Geschichte!« Der Friedhof vergisst nicht. »Er ist Denkmal!« Der Friedhof als historische Bereicherung. »Er ist #Kultur und #Bildung!« Der Friedhof als Ort der Erinnerung. »Er ist Bildung!« Der Friedhof als lebendiges Geschichtsbuch.
Hauptfriedhof Gelsenkirchen Buer: Große russische Ehrenstätte für die russischen Zwangsarbeiter die im Zweiten Weltkrieg in Gelsenkirchen umgekommen sind. Insgesamt 110 deutsche Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, gefallen in den Jahren 1939 bis 1942 ruhen auf dem Garnisonfriedhof in Braunschweig. Foto Uwe Stapelmann
Der #Volksbund #Deutsche #Kriegsgräberfürsorge ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Verein betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Bildung und Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten.
Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur
Der Verein zur Förderung der deutschen Friedhofskultur möchte Friedhöfe als sozial, kulturell und ökologisch wertvolle Orte im #Bewusstsein der Gesellschaft verankern. Er setzt sich für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Friedhöfe ebenso ein wie für die aktive Kulturpflege und für den Dialog der Religionen. Zu diesem Zweck steht der Verein in ständigem Kontakt und Austausch mit Kommunen und Verbänden sowie mit #Vertretern von #Religionen und Religionsgemeinschaften.