Zur Ästhetischen Bildung an Schulen und Hochschulen in Deutschland, Prof. Karl Eckhard Carius stellt sein neues Buch an der Universität Vechta vor
Der pensionierte Professor für Designpädagogik und Intermediäre Gestaltung, Karl Eckhard Carius, hat sein neues Buch »Maieutisches Stöhnen – über Ästhetische Bildung – ein Fall von Design Poetik« an der Universität Vechta vorgestellt. Gewürdigt wurde die Publikation von der Präsidentin der Hochschule, Prof.in Dr.in Verena Pietzner sowie von regionalen Förderern seiner Projekte. Karl-Eckhard Carius hatte während seiner Lehrtätigkeit den Studiengang Designpädagogik an der Universität als Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Bildungslandschaft gegründet. Sein Buch ist einerseits ein Rückblick auf die wichtigsten Meilensteine seiner Lehrtätigkeit. Gleichzeitig unternimmt es eine kritische Bestandsaufnahme der aktuellen Bildungslage und stellt Forderungen auf, um die Kompetenz für Ästhetische Bildung bei Lehrkräften und Schüler zu verbessern.Â
Am Donnerstag, 28. Juli 2022, hat Prof. Karl Eckhard Carius sein neues Buch »Maieutisches Stöhnen – über Ästhetische Bildung – ein Fall von Design Poetik« vorgestellt. Das Werk ist Rückblick und Vorausschau zugleich. Zum einen gibt es eine Auswahl der Projektarbeiten und Studienarbeiten wieder, die Prof. Carius während seiner Lehrtätigkeit initiiert hat. Sie veranschaulichen eine Auseinandersetzung mit Ding, Raum und Zeit in einem interdisziplinären Crossover aus #Design, #Kunst und Medien. So entstand eine philopsophisch und künstlerisch inspitierte Produktivität. Dazu gehört das »Brinkmann Projekt«, in dem unter anderem 2008 eine Publikation unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Ministerpräsidenten, Christian Wulff entstand mit Beiträgen von Elfriede Jelinek, Peter Handke und Reich Ranicki. Oder die kinetische Plastik auf dem Dach des Uni Institutsgebäudes IMEG »Zeichen im Wind«.
Besondere Wertschätzung brachte Prof. Carius in diesem Zusammenhang bei der Buchvorstellung den geladenen Förderern aus der regionalen Wirtschaft entgegen. »Ohne ihren Beitrag hätten viele der Projekte so überhaupt nicht entstehen können«.
Prof. Carius war von 1994 bis 2008 an der #Universität #Vechta tätig. Dort hatte er 2002 den Studiengang Designpädagogik gegründet, wodurch die Universität Vechta ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Bildungslandschaft erhielt. Der Studiengang hat das Ziel, zukünftigen Lehrern eine kompetente Wahrnehmung für gestalterisches Arbeiten und Unterrichten zu eröffnen. So sollen sie befähigt werden, Schülern einen differenzierten Zugang zur Alltagskultur sowie eine Kritik- und Analysefähigkeit für die vom Mensch gestalteten Dinge zu vermitteln. »Lehrkräften soll #Design als Gestaltungsprozess und Design Thinking als Methode zum Lösen von Problemen und zum Entwickeln neuer Ideen nahegebracht werden«, erläuterte Carius.
Präsidentin Prof. Pietzner unterstrich wie wichtig die Weiterentwicklung der Lehrkräfte Bildung gerade für die Universität Vechta sei. Innovationen wie seinerzeit die Einführung des einzigartigen Studiengangs #Designpädagogik würden hier besonders wahrgenommen, da die Universität einen besonderen Schwerpunkt in der Bildung von Lehrern habe und das seit mehr als 100 Jahren. »In der Lehrkräfte Bildung ist die Ästhetische Bildung ein elementarer Baustein. In Vechta werden zukünftige Lehrkräfte auch aufgrund dieses Fokus auf besonders umfassende Weise für Ihre Tätigkeit vorbereitet.«
Auf einer weiteren Ebene des Buchs blickt der emeretierte Professor Carius prüfend auf die aktuelle Bildungslandschaft in Deutschland und sieht Hürden für eine substantielle Vermittlung. »Duch eine überfrachtete Theoriebildung kommt die ästhetische Praxis zu kurz«, stellte Carius fest. »Der Zugang zur eigenen problemlösenden Intelligenz und Kreativität wird so verhindert«. Auch ein Prozess, der die Kreativität und Eigenständigkeit von Schülern fördere, finde in den Schulen heute kaum noch statt. Damit bietet die vorliegende Publikation auch einen Beitrag zur Debatte um den Wert ästhetisch kultureller Bildung.Â
Zitat aus »Maieutisches Stöhnen«
»Wenn sich in den Schulen die Marginalisierung der Ästhetischen Bildung weiterhin fortsetzt, Experimentierräume ästhetischer Praxis immer mehr beschnitten werden, ist ein ästhetischer Analphabetismus die Folge. Stundenkürzungen, mangelnde Einrichtungen, diffuse Lehrkonzepte, zu wenige und unzureichend ausgebildete Lehrer, der Einsatz fachfremden Lehrpersonals – insbesondere an #Grundschulen, #Hauptschulen und #Realschulen – tragen im Wesentlichen dazu bei, die künstlerischen Fächer immer mehr in die Bedeutungslosigkeit sinken zu lassen.«