Apotheke Adhoc, Ratiopharm Chef zu Engpässen, Wir sind kein Rosinenpicker
In den #Apotheken fehlen wichtige Medikamente, darunter #Fiebersäfte für #Kinder. Vor allem der Platzhirsch Ratiopharm Teva kämpft mit Lieferproblemen. Im Interview mit dem Branchendienst Apotheke Adhoc erklärt Andreas Burkhardt, Geschäftsführer von Teva Deutschland und Österreich, wie es dazu kommen konnte und warum die Ursache tiefer liegt.
Laut Burkhardt gibt es seit Beginn der #Pandemie extreme Schwankungen bei der Nachfrage. »So etwas haben wir noch nie erlebt. Normalerweise plant man auf der #Grundlage des Vorjahresbedarfs, doch solche Erfahrungswerte, auf die man zurückgreifen kann, gibt es pandemiebedingt aktuell einfach nicht mehr.«
Jetzt fehlt es an Kapazitäten genauso wie am Personal. »Wir suchen händeringend Angestellte für die Produktion, um die Nachfrage zu bedienen. Uns fehlen zwischen 100 und 150 Mitarbeiter.«
Auch die Lieferketten sind ein Problem: »Das betrifft nicht nur #Wirkstoffe, sondern auch Dinge wie Filter oder Reinigungsmittel, über die man sich noch vor Kurzem überhaupt keine Gedanken gemacht hat. Das kleinste Ereignis kann zu einem riesigen Rückstau führen.«
Das 3. Problem sei die #Preispolitik in Deutschland. Viele Präparate, darunter auch die Fiebersäfte, ließen sich nicht mehr kostendeckend herstellen, immer mehr Hersteller stiegen einfach aus. »Als Vollversorger haben wir mehrere Produkte im Haus, mit denen wir nicht viel oder gar nichts verdienen. Teva ist kein Rosinenpicker wie andere Hersteller mit Sitz im Ausland.«
Der #Ratiopharm Chef sieht auch die #Politik in der Pflicht: »An das eigentliche Problem trauen sich die politischen Entscheider bislang nicht ran, obwohl die Einschläge näher kommen. Es gibt viele Absichtserklärungen, doch ein konsequentes Handeln fehlt. Ein Engpass bei Fiebersaft für Kinder ist schlimm. Aber es gibt Medikamente, wie beispielsweise Tamoxifen, bei denen ein Abriss für die Patienten lebensgefährlich wird.«
Das vollständige Interview hier …