Bitkom, Gründungen sind ab heute online möglich, zumindest manchmal
- Start ups können als GmbH oder UG per Videoschalte gegründet werden
- Ab kommendem Jahr sind auch Änderungen des Gesellschaftervertrages #digital möglich
- Für Mitarbeiterkapitalbeteiligungen bleibt der persönliche Gang zum Notar allerdings Pflicht
Berlin, 1. August 2022
#Gründen in #Deutschland wird einfacher. Seit heute können Unternehmen in Deutschland online gegründet werden – zumindest, wenn es sich um eine GmbH oder UG handelt und bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Das zum 1. August 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Umsetzung der Digitalisierungsrichtlinie (DIRUG) entbindet #Gründer von der Pflicht, persönlich beim #Notar zu erscheinen. Stattdessen ist die Gründung seit heute in einem #Video Meeting möglich. »Die Online Gründung reduziert den bürokratischen Aufwand für Start ups und macht das Gründen leichter. Diese Möglichkeit sollte für jegliche Rechtsform geöffnet werden und das Verfahren sollte nicht auf eigentlichen Gründungsakt beschränkt bleiben«, sagt Daniel Breitinger, Leiter Startups beim #Digitalverband #Bitkom. So sei es nicht nachvollziehbar, dass für die Gründung einer Aktiengesellschaft weiterhin der persönliche Gang zum Notar vorgeschrieben ist.
Laut Bitkom Start up Report 2021 wünschen sich knapp 60 Prozent der Start ups Erleichterungen bei Verwaltungsakten, etwa durch einen »One Stop Shop« für alle bürokratischen Start up Angelegenheiten. »Ziel muss sein, allen Gesellschaftsformen einen vollständig digitalen Gründungsprozess zu ermöglichen und etwa Anmeldeverfahren, Genehmigungsverfahren und Registrierungsverfahren sowie die verschiedenen Portale zu verknüpfen“«, so Breitinger.
Mit Blick auf das Ziel der Bundesregierung, die Mitarbeiterkapitalbeteiligung attraktiver zu gestalten, bleibt die Neuregelung zudem auf halbem Weg stehen. Viele Start ups möchten ihre Mitarbeiter durch Kapitalbeteiligungen am Unternehmen beteiligen und zu Gesellschaftern machen. Dazu ist bei einem sogenannten ESOP Modell (Employee Stock Ownership Plan) weiterhin in jedem einzelnen Fall der persönliche Gang zum #Notar notwendig. Denn endlich sind jetzt die Gründung und zumindest ab August 2023 Gesellschafterbeschlüsse zur Änderung des Gesellschaftervertrags wie zur Kapitalerhöhung virtuell durchführbar. Auch Verpflichtungen zur Abtretung von Geschäftsanteilen an der Gesellschaft dürfen dann bei der Gründung mittels Videokommunikation aufgenommen werden. Allerdings ist dies ausdrücklich auch weiterhin ausgeschlossen, wenn GmbH Anteile als Kapitalerhöhungen eingebracht werden oder Gesellschaftsanteile übertragen werden sollen – wie dies bei der Mitarbeiterkapitalbeteiligung der Fall ist. »Das digitale #Ãœbertragen von Gesellschaftsanteilen würde die Beteiligung von Mitarbeitern am Start up deutlich einfacher und unbürokratischer machen: Mit Blick auf die gerade erst im Bundeskabinett beschlossene Startup-Strategie sollte hier nachgebessert werden«, sagt Breitinger.