Save the Children Deutschland, Somalia, neue Hunger Zahlen übertreffen schlimmste Erwartungen
Berlin, Mogadischu, 14. September 2022
Mehr als die Hälfte der Kinder unter 5 Jahren in Somalia sind von akuter Mangelernährung betroffen, jedes 6. Kind leidet an der tödlichsten Form, der schweren akuten Mangelernährung. Nach neuen Daten des weltweiten #Hunger Klassifizierungssystems IPC vom Montag ist die Zahl der akut mangelernährten Kinder in #Somalia auf 1,8 Millionen gestiegen. Damit wurden die schlimmsten Erwartungen früherer #Prognosen noch übertroffen.
Das Land am Horn von #Afrika ist von der verheerendsten #Dürre seit 40 Jahren sowie von steigenden Lebensmittelpreisen und Konflikten betroffen. Anfang September hatten die Vereinten Nationen bereits vor einer bevorstehenden Hungersnot in Somalia gewarnt. Die offizielle Ausrufung einer Hungersnot ist selten. Bereits die Vorstufen bedeuten für die Betroffenen jedoch eine teils lebensbedrohliche Ernährungssituation. Bei der letzten Hungersnot in Somalia 2011 starben 260.000 Menschen, die Hälfte davon #Kinder.
»Noch nie war das Ausmaß der Hungerkrise am Horn von Afrika so gravierend. Und das Zeitfenster, in dem wir handeln können, schrumpft schnell. Bereits jetzt sterben Kinder«, sagt der Länderdirektor von Save the Children in Somalia, Mohamud Mohamed Hassan. Die bisherigen Hilfsmaßnahmen reichten nicht aus, um den enormen und stetig steigenden Bedarf der Menschen zu decken. »Und die größte Tragödie ist, dass Somalia eines der Länder ist, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben und ihre Auswirkungen am stärksten zu spüren bekommen.«
Save the Children fordert die Geber auf, ihr Engagement zu verstärken und dafür zu sorgen, dass lebensrettende Nahrungsmittel, Wasser und Gesundheitsdienste für bedürftige Familien in ganz Somalia sofort zur Verfügung stehen. Die Kinderrechtsorganisation ruft außerdem dazu auf, die Ursachen des Hungers am Horn von Afrika an der Wurzel zu packen. Die internationale Gemeinschaft muss eine nachhaltige Lösung für die globale #Klimakrise finden und die am stärksten betroffenen Gemeinschaften bei der Anpassung und Vorbereitung auf #Klimaschocks unterstützen.
Somalia hat seit 2020 4 Missernten in Folge, ein massives Viehsterben und explodierende Lebensmittelpreise erlebt. Neben der Dürre und ihren Folgen erhöhen Vertreibungen durch regionale Konflikte die Not der Menschen. Es wird erwartet, dass bis Jahresende fast 6,7 Millionen Menschen in Somalia – das wären 41 Prozent der Bevölkerung – mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen haben werden.
Save the Children ist seit 1951 in Somalia tätig und dort führend in der humanitären Hilfe. Einsatzbereiche sind #Gesundheit, #Ernährung, #Bildung, #Kinderschutz und Kinderrechte. 2022 hat Save the Children bisher mehr als 24.000 Menschen durch Bargeldprogramme erreicht und mehr als 50.000 Kinder wegen Mangelernährung behandelt.
Save the Children Deutschland ist Mitunterzeichner des parteiübergreifenden Appells »Lasst sie nicht verhungern!« von Politikern gegen Kürzungen in den Etats für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.
Ein #Video aus Puntland, Somalia mit Eindrücken von Gabriella Waaijman, #Global Humanitarian Director bei Save the Children, hier …
Ãœber Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. #Save the #Children setzt sich ein für Kinder in #Kriegen, #Konflikten und #Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können – seit mehr als100 Jahren.