Protestaktion, Foodwatch fordert gesetzliche Vorgaben für die Gesundheit von Nutztieren und strengere Kontrollen
Berlin, 15. September 2022
Anlässlich des Deutschen Tierärztetages und der Agrarministerkonferenz hat die Verbraucherorganisation Foodwatch gesetzliche Vorgaben für die Gesundheit von Nutztieren und strengere Kontrollen von Tierhaltungsbetrieben gefordert. #Foodwatch #Aktivisten protestierten in Berlin beim Treffen der Deutschen #Tierärzteschaft und riefen die #Tiermediziner auf, Druck zu machen auf die Verantwortlichen in der #Politik.
»Tierärzte sehen das Leid in den Ställen jeden Tag. Wir fordern die Tiermediziner auf, jetzt ihre Stimme zu erheben für die Tiere: Es braucht unabhängige Kontrollen der Verletzungen und Gesundheitsschäden in jedem einzelnen Stall. Betriebe mit kranken Tieren müssen sanktioniert, Betriebe mit gesunden Tieren belohnt werden«, so Annemarie Botzki von Foodwatch. »Millionen #Nutztiere in deutschen Ställen leiden unter #Schmerzen und #Krankheiten – und zwar in allen Haltungsformen. Hühnern brechen unter ihrem eigenen Körpergewicht die Knochen, weil die vielen Eier alles Kalzium aufbrauchen, Milchkühe leiden an schmerzhaften Euterentzündungen, weil ihnen jeden Tag bis zu 60 Liter Milch abgepumpt werden, und Schweine haben Lungenentzündungen, offene Wunden, Abszesse. Diese Probleme gibt es in allen Haltungen, auf kleinen #Bio Höfen genauso wie in großen Tierfabriken. Es gibt keinerlei gesetzliche Vorgaben für Landwirt:innen, dass sie ihre Tiere gesund halten müssen – das muss sich endlich ändern!«
Auch das geplante Tierhaltungskennzeichen von Bundesagrarminister Cem Özdemir werde an millionenfachen Krankheiten und am Leiden der Nutztiere wenig ändern, kritisierte Foodwatch. Denn das Label kennzeichne lediglich die verschiedenen Haltungsformen – ob und wie viele Tiere Schmerzen und Schäden erleiden, werde jedoch gar nicht erfasst.
Viele Lebensmittel stammen von kranken #Tieren
Egal ob #Joghurt, #Käse oder #Fleisch: Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass diese Produkte von einem kranken Tier stammen, so Foodwatch. Die Gründe dafür lägen im System: Es lohne sich nicht, in Prävention von Krankheiten zu investieren. Außerdem versage das Kontrollsystem: Tierschutzkontrollen geschehen im Durchschnitt nur alle 17 Jahre. Hinzu komme eine klaffende Gesetzeslücke: Die Produktionskrankheiten der Tiere würden nicht kontrolliert – so könnten auch keine Konsequenzen gezogen werden.
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