Fachhochschule des Mittelstands (FHM), Meinung, Arbeitszeiterfassung, eine Scheindiskussion?
Bielefeld, 16. September 2022
Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (1ABR 22/21) sind Arbeitgeber nun verpflichtet, die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter zu erfassen. Nach dem deutschen Arbeitszeitgesetz mussten bisher nur Überstunden und Sonntagsarbeit dokumentiert werden, nicht die gesamte #Arbeitszeit. Das ändert sich nun. Hierzu finden Sie untenstehend ein Statement von Prof. Dr. Tim Brüggemann.
Prof. Dr. Tim Brüggemann ist Prorektor für #Online #University, #Fernstudium und Weiterbildung an der #Fachhochschule des #Mittelstands #FHM. Er ist seit vielen Jahren als Bildungsforscher tätig und Experte für #New #Work und New #Learning Themen. Unter anderem hat er den Studiengang M. A. New Work und New Learning Management entwickelt, den die FHM in diesem Jahr erstmalig anbietet.
»Bei der aktuellen Diskussion zur Pflicht der Arbeitszeiterfassung handelt es sich in erster Linie um eine juristische Diskussion im Sinne des Arbeitsschutzes. Dadurch soll verhindert werden, dass einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei flexiblen Arbeitssituationen wie zum Beispiel Homeoffice pro Tag oder pro Woche zu viel arbeiten. Ich halte dies für eine Scheindiskussion und für eine anachronistische Diskussion, denn im Zuge von ›New Work‹ wird es zukünftig immer weniger um quantitative Zeiterfassung gehen, sondern vielmehr um qualitative Arbeitsergebnisse. Zukünftig wird es immer mehr Aushandlungsprozesse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern darüber geben, zu welchen Meilensteinen wir eigentlich welche Arbeitsergebnisse benötigen. Und dann kann jeder Mitarbeiter selbst bestimmen, wie lange er pro Tag oder pro Woche darauf verwendet, um dort hinzukommen – denn man hat sich ja bereits auf das Arbeitsergebnis und das Abgabedatum verständigt. Die Wege dahin sind bei jedem ganz individuell, weil jeder so, wie er individuell anders lernt, auch individuell anders arbeitet. Jede Work Life Balance sieht bei jedem anders aus. Wichtig ist nur, dass wir uns auf qualitative Arbeitsergebnisse in bestimmten Zeiträumen verständigen. So geht die Arbeit in Zukunft«, Prof. Dr. Tim Brüggemann, #Prorektor FHM Online University, Fernstudium und Weiterbildung.
Über die Fachhochschule des Mittelstands (FHM)
Die Fachhochschule des Mittelstands (FHM) ist eine staatlich anerkannte, private Fachhochschule mit aktuell 5.548 Studierenden, 250 Mitarbeitern, 97 Professoren und 400 Experten aus der Wirtschaft als Lehrbeauftragte an den Standorten #Bielefeld, Bamberg, Berlin, Düren, Frechen, Hannover, Köln, Rostock und Schwerin. Das Angebot umfasst 51 Studiengänge in den drei Fachbereichen Wirtschaft, Medien sowie Personal, Gesundheit und Soziales. Studenten können in Vollzeit, Teilzeit, dual oder im Fernstudium den Bachelor oder Master absolvieren. Auch Promotionsprogramme in Kooperation mit britischen Universitäten gehören zum Angebot der Hochschule. Das Portfolio wird komplettiert durch ein breites Weiterbildungsprogramm. Die FHM wurde im Jahr 2000 vom Mittelstand für den Mittelstand in Bielefeld gegründet und hat sich seither durch anwendungsorientierte Forschung und Praxisprojekte als starker Partner für die Wirtschaft etabliert. Gesellschafter ist die Stiftung Bildung und #Handwerk aus Paderborn.