#Theater #Bielefeld, Premiere, Tamdrei, Löwenherzen, 29. Oktober 2022
Manege frei für Anand! Mit Zylinder, Luftschlangen und goldenem Konfetti lässt er seinen Löwen unter tosendem Applaus durch brennende Reifen springen. Doch statt in einer #Zirkusarena hockt der junge #Zauberer in einer Fabrik in Bangladesch und hat wegen seiner Träumerei einem Stofflöwen ein Auge schief angenäht. Der beschwert sich prompt, erklärt sich aber bereit, einen Brief von Anand an Gott nach Europa zu schmuggeln. Auf geht’s! Der Löwe landet in Deutschland, wird von dort als Sachspende nach Senegal geschickt, begleitet einen Jungen nach Mali und einen anderen auf der Flucht übers Mittelmeer nach Spanien, wo er einem Mädchen mit einem Elefanten begegnet. Nächster Zwischenstopp ist Frankreich, bevor das mittlerweile zerzauste Tier zu Anand zurückkehrt. Dieser Löwe mit dem schiefen Auge ist Beschützer und Glücksbringer. Aber die wahren Held*innen der Geschichte sind die Kinder. In Verhältnisse hineingeboren, die ihnen teilweise nicht einmal eine Kindheit schenken, setzen sie der Einsamkeit, der Angst, der Armut und dem Schmerz mutig ihre Visionen und Hoffnungen entgegen. Sich einander anvertrauend, geben sie ihr Liebstes weiter: wahre Löwenherzen.
Nino Haratischwili, die unter anderem durch ihre Romane »Das achte Leben (für Brilka)« und »Die Katze und der General« bekannt wurde, hat mit Löwenherzen 2021 den Mülheimer #Kinder Stücke #Preis gewonnen. Ein Stoff, der weltumspannend brennende Fragen aus der Perspektive von Heranwachsenden stellt und ebenso entschieden auf die Kraft der Fantasie setzt, hat unbedingt das Potential zu einem generationenübergreifenden Theatererlebnis.
Inszenierung
Karin Herrmann, 1988 in Dresden geboren, studierte von 2013 bis 2017 Zeitgenössische Puppenspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Von 2017 bis 2021 absolvierte sie ihr Masterstudium der Musikregie und Theaterregie an der Theaterakademie August Everding München. Innerhalb des Regiestudiums nahm sie an der Masterclass Spielart Responses in München sowie am Programa Dirección Escénica des Goethe-Instituts Chile und der Stiftung Fundación Teatro a Mil teil, inszenierte Huh Uh Rappel – ein Gemütszustand am Rande am Akademietheater München, Der Krieg mit den Molchen von Karel Čapek in der Reaktorhalle München, Antigone von Jean Anouilh sowie Nichts. Was im Leben wichtig ist von Janne Teller am Theater Koblenz und frau verschwindet (versionen) von Julia Haenni am Societaetstheater Dresden. Zudem führte Karin Herrmann im Musikvideo Brothers’ Grimm der Band The Lone Dining Society Regie, das in der Silver Screenings section bei den Berlin Music Video Awards 2022 lief. Als Gastdozentin an der HfS Ernst Busch entwickelte sie mit Puppenspielstudenten unter anderem das Stück Stayin’ Alive – ein Frieren für die Ewigkeit, welches zum Puppet No Puppet Festival Białystok eingeladen wurde. Mit Löwenherzen stellt sie sich erstmalig als Regisseurin am Theater Bielefeld vor.
Bühne und Kostüme
Linda Sollacher studierte an der Akademie der Bildenden Künste München Bühnenbild und Kostümbild in der Klasse von Katrin Brack. Als Gründungsmitglied des deutsch polnischen Theaterkollektivs inter.ference realisierte sie unter anderem die Projekte Heimsuchung, Nawiedzenie, und Lost Yesterdays (Diplom 2016) als Konzeptorin und Szenographin. Linda Sollacher ist Stipendiatin der Brigitte und Ekkehard Grübler #Stiftung. Neben der Ausstattung von mehreren Produktionen in München (unter anderem am Theater Hoch X, den Münchner Kammerspielen und der Bayerischen Staatsoper) gestaltete sie auch Bühnenbilder und Kostümbilder für Aufführungen in Krakau, Saarbrücken und Luzern. Nach dem Tanzstück New Sites in der Spielzeit 2018/19 ist die Ausstattung von Löwenherzen ihre zweite Arbeit für das Theater Bielefeld.
Schauspieler
Lukas Graser, geboren in Basel, studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Zürich. Es folgten Gastengagements am Theater an der Sihl in Zürich sowie am Schauspielhaus Zürich. Das erste Festengagement führte ihn von 2005 bis 2010 an das Schauspiel Essen. Er arbeitete mit Regisseuren wie David Bösch, Tomas Schweigen und Rafael Sanchez. Seit der Spielzeit 2010/11 ist Lukas Graser fest im Ensemble des Theaters Bielefeld. Hier spielte er zuletzt unter anderem Henning in Juli Zehs Neujahr (Inszenierung: Dariusch Yazdkhasti), in der Uraufführung Die Normalen, Ist kein Balsam in Gilead, von Anne Jelena Schulte (Inszenierung Peter Kastenmüller), im Janis Joplin Abend Cry Baby, Petrosilius Zwackelmann im Räuber Hotzenplotz (Inszenierung Michael Heicks), Merkur in Kleists Amphitryon.
Amy Lombardi wurde 1998 geboren und wuchs mit einer britischen Mutter und einem amerikanischen Vater in München auf. Als Kind von 2 Opernsängern kam sie früh in den Kontakt mit #Musik. 2011 erhielt sie den 4. Preis im Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in der Solowertung Klavier. Von 2018 bis 2022 studierte sie Schauspiel an der Zürcher Hochschule der Künste und spielte während ihres Studiums in der freien Szene unter anderem beim Zürcher Theaterspektakel mit dem Kollektiv Kolypan und bei den Wilhelmina Festspielen unter der Regie von Leonardo Raab. In der Spielzeit 2021/22 gastierte sie am Staatstheater Braunschweig. Hier arbeitete sie mit Rebekka David, Nils Zapfe und Christoph Diem. Ebenfalls unter der Regie von Rebekka David folgten Gastspiele am Deutschen Theater Berlin, am Landestheater Tübingen und am Theater Freiburg. In der Spielzeit 2022/23 ist Amy Lombardi am Theater Bielefeld als Mitglied des Bielefelder Studios engagiert und in Inszenierungen der Sparten Gesang, Tanz und Spiel auf der Bühne zu erleben (Inszenierung Cilli Drexel) und in Rose Bernd (Inszenierung: Alice Buddeberg). 2020 erhielt Lukas Graser den »Theatertaler« der Theaterfreund und Konzertfreunde Bielefeld.
Luca Völkel ist gebürtiger Wuppertaler und hat dort die ersten Tanzschritte erlernt. Während seiner gesamten Schulzeit war er im Tanzhaus Wuppertal im Training und sammelte als Jugendlicher erste prägende Erfahrungen auf der Bühne des Wuppertaler Opernhauses. Nach dem Abitur tanzte er für eine Spielzeit unter der Leitung von Marguerite Donlon mit der Ballettkompagnie am Theater Hagen. Nach einem kurzen Ausflug ins Studium des Klassischen und Zeitgenössischen Tanzes an der HFMDK in Frankfurt am Main begann Luca Völkel freischaffend zu arbeiten, unter anderem beim Tanztheater Erfurt von Ester Ambrosino und dem FMKF Kollektiv von Franka Marlene Foth in Berlin. Als Choreograf kreiert Luca Völkel hauptsächlich Produktionen mit Kindern und Jugendlichen, die unter anderem zum Tanztreffen der Jugend im Rahmen der Berliner Festspiele eingeladen wurden. Außerdem arbeitete er als Choreograf für Ariadne auf Naxos an der Oper Wuppertal. In der Spielzeit 2022/23 ist Luca Völkel am Theater Bielefeld als Mitglied des Bielefelder Studios engagiert und in Inszenierungen der Sparten Gesang, Tanz und Spiel auf der Bühne zu erleben.
Faris Yüzbaşıoğlu wurde in Halle (Westfalen) geboren. Nach seiner Schauspielausbildung in Köln arbeitete er zunächst 4 Jahre als freischaffender Künstler in #Theater und #Film. In dieser Zeit spielte er unter anderem im Comedia Theater Köln in Taksi to Istanbul (Inszenierung Manuel Moser) und in Weiß ist keine Farbe (Inszenierung Markolf Naujoks), im Theater im Bauturm Köln in Der Chinese (Inszenierung Rüdiger Pape) sowie im Kresch Theater Krefeld in Weißbrotmusik von Sasha Marianna Salzmann und in Nathans Kinder (Inszenierung: Helmut Wenderoth). Es folgte ein Engagement am Theater Marabu Bonn (Der Bär der nicht da war, Inszenierung Claus Overcamp) und eine feste Nebenrolle in einer Daily Soap. Außerdem ist Faris Yüzbaşıoğlu in dem Film Oray (Regie Mehmet Akif Büyükatalay) zu sehen, welcher den Nachwuchspreis für Regie auf der Berlinale 2018 gewann. Ab 2018 trat er sein erstes Festengagement im Jungen Ensemble Stuttgart an. Hier spielte er unter anderem in Entweder und.. (ausgezeichnet mit dem Faust Theaterpreis) und Rose ist eine Rose ist eine Rose von Gertrude Stein (beide Inszenierungen Hannah Biedermann), im bilingualen Theaterstück Die beste Geschichte (Inszenierung Anne Wittmiß) und in Wir so: Welt retten von Thilo Reffert (Inszenierung Sascha Flocken). In seiner letzten Spielzeit am JES war er als Rosentreter in Corpus Delicti von Juli Zeh (Inszenierung Brigitte Dethier), in Hotel Europa, einer internationalen Koproduktion mit dem Nie-Theatre (Inszenierung Brigitte Dethier und Kjell Moberg) und in seinem Solo Die innere Stimme (Text Faris Yüzbaşıoğlu, Inszenierung Manuel Moser) auf der Bühne zu erleben. Seit Beginn der Spielzeit 2022/23 ist Faris Yüzbaşıoğlu festes Ensemblemitglied am Theater Bielefeld.
Nächste Termine 4. November 2022 (20 Uhr), 8. November 2022 (11 Uhr), 9. November 2022 (11 Uhr), 13. November 2022 (17 Uhr), 17. November 2022 (11 Uhr), 19. November 2022 (19.30 Uhr), 27. November 2022 (19.30 Uhr), weitere Termine folgen, Kartentelefon +49521515454