E Waste Day 2022 ruft zur korrekten Entsorgung von Elektrogeräten auf
- Sammelquote kann noch deutlich steigen – auch Lebensmittelhandel nimmt zurück
In #Deutschland werden immer noch zu viele alte #Elektrogeräte falsch entsorgt. Laut Analyse des Umweltbundesamtes (UBA) landen rund 86.000 Tonnen pro Jahr in der grauen Tonne und nicht wie vorgeschrieben im separaten Recycling. #UBA Präsident Dirk Messner ruft die Verbraucher anlässlich des diesjährigen E Waste Day dazu auf, sich von alten Geräten ordnungsgemäß zu trennen: »Elektrogeräte und Elektronikgeräte enthalten wertvolle Rohstoffe, die knapp und teuer sind und bei deren Gewinnung mitunter große Mengen an Wasser oder Energie verbraucht werden. Daher lohnt sich ein Recycling sehr. Ältere Geräte können zudem gefährliche Schadstoffe enthalten. Sie müssen auf jeden Fall korrekt entsorgt werden.« Obwohl die Deutschen im Jahr 2020 knapp mehr als 1 Million Tonnen Altgeräte gesammelt haben, verfehlt Deutschland die #EU Mindestvorgabe von mindestens 65 Prozent mit nur 44,1 Prozent leider noch sehr deutlich.
Die richtige Entsorgung und Rückgabe von Altgeräten ist für Verbraucher seit 1. Juli 2022 noch einfacher: Ausgediente und kaputte Elektrogeräte können nicht nur bei kommunalen Wertstoffhöfen oder in großen Elektrofachmärkten abgegeben werden, auch der Lebensmittelhandel muss Geräte kostenlos zurücknehmen, wenn die Gesamtverkaufsfläche 800 Quadratmeter beträgt und die Läden mehrmals im Kalenderjahr Elektro- und Elektronikgeräte anbieten. Die Pflicht zur kostenlosen Rücknahme gilt für kleine Altgeräte (Kantenlänge kleiner gleich 25 Zentimeter) auch ohne Neukauf; bei größeren Altgeräten (größer als 25 Zentimeter) nur bei Neukauf eines Gerätes der gleichen Geräteart.
Zu mehr #Nachhaltigkeit und #Umweltschutz trägt neben dem Recycling auch eine möglichst lange Nutzung von Elektrogeräten bei. Dirk Messner: »Brauche ich wirklich ein neues Gerät? Lässt sich das alte vielleicht reparieren? Wir alle können unsere Kaufentscheidungen bei Elektrogeräten bewusster treffen. Und wenn es wirklich ein Neugerät sein muss, sollte dies möglichst energieeffizient und reparaturfreundlich sein. Oft lassen sich gebrauchte Geräte auch im Bekanntenkreis weitergeben oder können an einen Dienstleister, der das Gerät prüft und weitervertreibt, verkauft werden.«
Seit 2021 übersteigt die Menge der in Verkehr gebrachten neuen Elektro- und Elektronikgeräte in Deutschland die 3 Millionen Tonnen Marke. Im Jahr 2017 waren es noch rund 2 Millionen Tonnen. Verbraucher nutzen jedoch zunehmend die Möglichkeiten der Rückgabe ihrer Geräte. So stiegen die gesammelten Altgerätemengen aus privaten Haushalten von 10 Kilogramm pro Kopf und Jahr in 2019 auf 11,7 Kilogramm pro Kopf und Jahr in 2020. Die Sammelmenge von #Altgeräten aus anderen Quellen (»gewerbliche Geräte«) ging hingegen deutlich zurück. Erfreulich ist, dass die erzielten Recyclingergebnisse und Verwertungsergebnisse auch im Jahr 2020 weiterhin sehr hoch sind – so wurden 98,2 Prozent der erfassten #Elektroaltgeräte verwertet und 86,7 Prozent zur Wiederverwendung vorbereitet und recycelt.
Um weltweit auf das Thema und die Probleme bei der Entsorgung von Elektroschrott aufmerksam zu machen, wurde der International E Waste Day (#ewasteday) von einer internationalen Initiative, dem WEEE Forum, ins Leben gerufen. Der diesjährige Fokus des Aktionstags liegt insbesondere auf Kleingeräten (wie Handys, elektrischen Zahnbürsten, Fernbedienungen, Kameras), die ausgedient haben beziehungsweise nicht mehr genutzt werden, und dann entweder bei Verbrauchern in Schubladen und Schränken liegen oder auf falsche Art und Weise im Restmüll entsorgt werden.