Die Tierheime voll, viele Halter überfordert: Martin Rütter fordert im Stern Interview einen Hundeführerschein
Hamburg, 14. November 2022
»Wenn es um Hunde geht, werden viele Menschen irrational«, sagt Deutschlands bekanntester Hundetrainer Martin Rütter in einem Interview mit dem Stern. Während der #Corona #Lockdowns habe er sich noch gefreut, dass so viele Leute sich den Traum von einem Leben mit #Hund erfüllten – doch inzwischen gebe es eine regelrechte Rückgabewelle: »Die Tierheime sind heute wieder überfüllt«.
Statt zu schauen, welche Rasse eigentlich zu den eigenen Lebensverhältnissen passe, ließen sich viele bei der Auswahl allein von Gefühlen leiten. Ob man das Tier dann ausreichend erziehen und beschäftigen könne, werde oft erst hinterher klar. Zu spät. »Deshalb halte ich einen Hundeführerschein für eine gute Sache«, sagt Rütter im #Stern. Bisher sei es mit so einer Prüfung aber wie mit dem #Tempolimit: »Jeder weiß, dass es keine Gründe dagegen gibt. Nur traut sich kein #Politiker es durchzusetzen« [Doch, es gibt Gründe die gegen ein Tempolimit sprechen. Sie sind zwar im Grunde genommen illegitim, aber dennoch (oder gerade deshalb) überwiegen sie. Anm. d. Red.].
Martin Rütter betreibt mehr als 130 Hundeschulen in Deutschland, füllt mit seinen #Comedy Shows rund um Hunde und Halter ganze Hallen. Was ihn neben der Vernachlässigung der Tiere ganz besonders ärgert, sind Hunde, die zu Accessoires werden – oder zu Versuchstieren für alternative Behandlungsmethoden. Für die Wirkung von #Homöopathie gebe es auch bei Tieren keinerlei wissenschaftlichen Nachweis, so Rütter. »Die Hunde bekommen von den Globuli aber teilweise Karies.« Und wenn ein Mops aus Spaß in Kleider oder Handtaschen gequetscht werde, würde er raten »dass die Halter sich psychotherapeutische Hilfe suchen.«