Bezirksregierung Münster, Lea Lamkemeyer: ausgezeichnet
Münster, 11. April 2023
»Für mich ist das wirklich eine große Ehre«, sagt Lea Lamkemeyer. Innenminister Herbert Reul hat ihre Bachelorarbeit ausgezeichnet. Eine große Ehre ist es auch für die #Bezirksregierung #Münster, bei der Lea Lamkemeyer ihr duales #Studium »Staatlicher Verwaltungsdienst« an der Hochschule für Polizei und öffentliche #Verwaltung (HSPV) #NRW in Münster absolviert hat.
Die 22 jährige Lea Lamkemeyer kommt gebürtig aus Steinfurt Borghorst und wohnt nun in #Münster. Im Anschluss an ihr Abitur im Jahr 2019 hat sie das Duale Studium bei der Bezirksregierung Münster begonnen. Damit gehört sie zur »Generation Corona Ausbildung« und ist mittlerweile Profi in Sachen Videokonferenzen. In ihrem Studium wechselten sich vier theoretische Semester an der HSPV NRW und fünf Praxisabschnitte in verschiedenen Bereichen der Bezirksregierung Münster miteinander ab. Trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie hat Lea Lamkemeyer ihr Studium mit Bravour gemeistert und mit dem Grad Bachelor of Laws abgeschlossen. Anschließend wurde sie in das Dezernat für IT, Controlling und Organisation der Bezirksregierung Münster übernommen. Dort ist sie im Team eGovernment zuständig für die Koordination und Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes.
Ihre #Bachelorarbeit mit dem leicht sperrigen Titel »Rassismuskritische Bildungsarbeit im Lichte des Beutelsbacher Konsens« kommt zu einem wichtigen, zentralen Ergebnis: Rassismuskritik sollte als vorwurfsfreies Qualitätsmerkmal verstanden und ein fester Bestandteil von Bildungsarbeit werden. Dadurch könne das Thema präsenter wahrgenommen sowie aktiv und langfristig angegangen werden. »Nachhaltige Veränderung im #Mindset geschieht nur, wenn Menschen überzeugt sind und nicht, wenn sie schlicht dazu angewiesen werden«, fasst Lea Lamkemeyer zusammen.
[Als »vorwurfsfreies» »Qualitätsmerkmal«? Originell. Aber schwierig, da der Begriff »Rassismus« selbstverständlich nicht nur negativ konnotiert ist, sondern per se negativ ist. Selbstverständlich impliziert das Attribut »rassistisch« einen Vorwurf – wie könnte es anders sein? Es ist unmöglich neutral oder gar positiv anzuwenden. Und ein »Qualitätsmerkmal« sollte es gerade nicht sein, weil damit auf Moral abgestellt wird, also moralisiert wird. Und im Umkehrschluss wäre Bildungsarbeit ohne dieses »Qualitätsmerkmal« dann von minderer Qualität? Das ist Nonsens. Anm. d. Red.]
Für die Niederschrift ihrer Bachelorarbeit hatte Lea Lamkemeyer sieben Wochen Zeit. Ein großer Teil ihrer Arbeit bestand aus der Literaturrecherche und Literaturanalyse. Zudem hat Lea Lamkemeyer fünf Experteninterviews mit einer Länge von jeweils 30 bis 60 Minuten geführt.
»Experteninterviews zu führen ist aufwändig. Allein die Entwicklung des Interviewleitfadens hat etwa 18 bis 20 Stunden Arbeit in Anspruch genommen. Im Anschluss an das Interview ist auch die Transkription und die Auswertung sehr zeitintensiv«, erklärt sie. Um 30 Minuten eines Interviews zu transkribieren und auszuwerten, benötigte sie jeweils etwa 4 Stunden. »Aber es war super spannend, mit den verschiedenen Personen zu sprechen und hat viel Spaß gemacht!«
Der Aufwand hat sich für die Regierungsinspektorin definitiv gelohnt – wie die Auszeichnung ihrer Abschlussarbeit durch Innenminister Herbert Reul zeigt. Von der Prämierung ihrer Bachelorarbeit hat sie im Büro erfahren. »Ich konnte es im ersten Moment gar nicht richtig glauben und war von dem Anruf total überwältigt«, erzählt Lea Lamkemeyer.
Die Prämierung der herausragenden Bachelorarbeiten fand im Rahmen einer Feierstunde am Studienort Duisburg der #HSPV NRW statt. Nachdem eine Laudatio für die Absolvent:innen gehalten wurde, haben Innenminister Herbert Reul und die Vizepräsidentin der HSPV NRW, Prof. Dr. Iris Wiesner, die Urkunden verliehen. Beim anschließenden Empfang hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit zu einem weiteren Austausch. Begleitet wurde Lea Lamkemeyer vom Ausbildungsleiter der Bezirksregierung Münster, Mike Daßler, und von ihrem Dozenten Prof. Dr. Henrique Ricardo Otten.
Und am Ende war auch die Absolventin selbst sehr zufrieden mit ihrer Arbeit: »Ich konnte sehr viele Punkte, die mir wichtig sind, in die Arbeit einfließen lassen. Ich bin stolz, dass ich am Ende tatsächlich einen vorsichtigen Vorschlag für einen Konsens der rassismuskritischen Bildungsarbeit formulieren konnte. Für mich ist die Auszeichnung wirklich eine große Ehre!«
Insgesamt wurden von mehr als 3.600 Thesisarbeiten des Abschlussjahrgangs 2022 der HSPV NRW 1 Arbeiten ausgezeichnet. Jurys aus beiden Fachbereichen der HSPV NRW (Verwaltung und Polizei) hatten die prämierungswürdigen Arbeiten ausgewählt. Von diesen Arbeiten wurden 8 in einem Sammelband veröffentlicht. Auch die Thesis von Lea Lamkemeyer ist in diesem #Sammelband enthalten.
Der Sammelband mit der vollständigen Bachelorthesis von Lea Lamkemeyer ist #online abrufbar.