Gütersloh, der große Denkfehler beim Thema »Belebung der Innenstadt« oder »Verkehrtes Denken«
Gütersloh, 20. April 2023
Was braucht man zur »Belebung«? Leute. Was macht man aber? Events, Attraktivitätssteigerung (die man seit immer offenbar nicht hinbekommt, was man ja immer wieder selbst zugibt – wobei die Innenstadt gar nicht unattraktiv ist), man redet die Angebote schlecht und fordert gute und oder bessere #Angebote (was ein Schlag ins Gesicht derjenigen ist, die solche Angebote machen, und es gibt sie – freilich werden es nicht mehr), man argumentiert mit Nonsensargumenten, an die man sich selbst nicht hält (»quid pro quo«), man versteigt sich in Albernes, verbrennt #Geld, betreibt »Stadtplanung« (Nassim Nicholas Taleb: »Die erfolgreichsten Stadtviertel sind in der Regel die, von denen die ›Stadtplaner‹ ihre Finger gelassen haben), man fordert mehr #Gastronomie (es gibt gute Gastronomie), man labert und widerspricht sich, man kooperiert nur mit manchen und mit manchen nicht et cetera … das alles mit der Annahme, dass dann nachhaltig Leute kämen, was sie aber nicht in ausreichender Zahl und nicht nachhaltig tun. Bei »Events« eben nur solange, wie der »Event« auch stattfindet. Darauf folgt der »Sobriety Shock«.
Natürlich kommen Leute, wenn etwas los ist (weil etwas los ist – das wird von den Leuten antizipiert) …
Was war – Kaff, Kosmos, Großkleinstadt, Kleingroßstadt
In den 80ern war Gütersloh noch mehr Großstadt als heute, obwohl es kleiner war. Die Urbanität ist verlorengegangen. Die Innenstadt ist nicht Dorf, aber auch nicht Stadt, sie taumelt in der Mitte. In Dörfern kennt jeder jeden und man hält zusammen. In Großstädten kennt niemand niemanden und niemand hält zusammen. Dörfer sind aber nicht »urban«, Großstädte sind »anonym«, aber »urban«. Aber nur wenige praktizieren das »Best of Both Worlds«, manche tendieren leider zum »Worst of Both Worlds«.
Kleiner Gag am Rande
Hätte man das überwiegend sinnlos verbrannte Geld den Leuten direkt geschenkt, hätten sie damit soviel einkaufen können, dass wahrscheinlich alle in der Innenstadt reich wären. Es ist kaum bekannt, dass unterm Berliner Platz die komplette Technik für einen Brunnen vergraben liegt.
Was man nicht macht
Was man jedoch eben nicht macht: Leute. Sprich: mit den Leuten »sprechen«. Man führt schlechterdings wichtigtuerische Monologe, aber keine Dialoge. Man handelt nach dem Motto »Wer nicht weiter weiß, gründet einen Arbeitskreis«. Zeigt man den Leuten, was es gibt? Was man bietet? Was stattfindet?
Gütsel Marketing, Print und Online
Das tut Gütsel #Marketing, und das nicht nur für die Innenstadt (das sogenannte »Stadtmarketing« kapriziert sich lediglich auf die Innenstadt). Etwa mit dem monatlichen Top Shop Gütersloh Award samt #Print und #Online Werbung. Mit dem UnShop, der so einfach ist, dass ihn nur wenige verstehen. Mit »quid pro quo«. Mit dem Gartenguide. Mit dem erfolgreichen #Schaufensterwettbewerb 2.0. Mit Digitalcoaching. Mit professionellem Marketing. Mit Ideen. Mit Kompetenz und Erfahrung. Mit dem Gastroguide und anderen Spartenpublikationen (Autoguide, Gesundheitsguide, Gesundheitsmagazin, Hochzeitsmagazin). Mit Shop ’n’ Show. Mit Kunst und Kultur Förderung. Mit dem Webcube, einem der ersten #CMS überhaupt. Mit zahllosen Sonderthemen im Laufe der Jahre (»Starke Frauen«, »Inhabergeführte #Einzelhandelsgeschäfte«, »Straßen in Gütersloh«, »Einkaufsquartiere in Gütersloh«, Branchenthemen, »Innungsbetrieb des Monats«, »Gut gebaut in Gütersloh«, »Wirtschaftsmagazin für den Kreis Gütersloh«, »Europa liegt nebenan«) und Projekten wie dem »Happinessprojekt«, »Gütsel City Card«, »Gütsel Gutschein«, »Gütsel Live, die Messe in der Stadthalle«, #Social #Media, Content Creation, Kostenlose Kleinanzeigen, Gütsel Interaktiv, Gütsel Keywords, Gütsel Data, Kinocharts, Lesetipps, Flora Charts, Displaywerbung, Contentwerbung, Couponing, Gütsel TV, #Augmented #Printality, Mini #Museum, Go Green #Challenge, Sense of Community (SOC) Survey, Kaff oder Kosmos Survey, Pro bono Aktionen und Projekten, #Sport und #Kultur Sponsoring, #Lob und #Mängelmelder et cetera …
Seth MacFarlane
Der kluge und witzige Seth MacFarlane hat sich einen »Social Media Planeten« ausgedacht, eine absolute Demokratie. »Woher wisst Ihr, was richtig ist?« … »Das entscheidet die Mehrheit« … »Ich glaube, Ihr verwechselt Meinung mit Wissen« … »Aber jeder muss doch eine Stimme haben« … und später: »Es ist unerträglich. Die Leute kooperieren nur noch, wenn sie sich gemeinsam auf jemanden einschießen. Ansonsten ist jeder für sich der Allerwichtigste und jeder ist ein Besserwisser« … MacFarlanes Story folgt dem Motto »Früher wussten wenige viel über wenig, heute weiß jeder nichts über alles«.
Eine Dissidentin von diesem Planeten bewundert dann die Technik … »So etwas kann man nur zusammen schaffen. Eure Gesellschaft hat noch nicht den Sprung zum ›Zusammen‹ geschafft. Schau Dir diese Landschaft an« … »Wie schön« … »Und diese Wüste ist dieselbe Landschaft 5 Jahre später« … »Wie konnte das passieren?« … »Wir wollten nur helfen und haben Technologie hergeschenkt. Aber nicht alle hatten Zugang dazu, einige wollten sie zu ihrem eigenen Vorteil nutzen, es gab Kriege« …
Solche Gedanken hatten schon einige Leute. Ein Kluger hat beispielsweise einen Cartoon kreiert – man sieht einen Schlagbaum an einer Grenze. Auf der einen Seite steht der Grenzer, auf der anderen Seite ein Flüchtling. »Where are you from?« … »Earth« … andere hatten Ideen wie den Anarchismus (der als völlige Gesetzlosigkeit missverstanden wurde), Nietzsche seinen »Ãœbermenschen« (der als »Supermensch« missverstanden wurde – gemeint ist der Mensch, der die menschlichen Schwächen überwunden hat), Kant hat auf die Vernunft abgestellt (sehr witzig) und den »Kategorischen Imperativ« erdacht (der ein logischer Zirkelschluss ist, man kann den Begriff aber auch anders interpretieren, nämlich so, dass jede »Kategorie« einen Imperativ impliziert), Ken Wilber hat das »Holon« Prinzip weitergedacht (leider als »Holarchien« was eine Vertikalität impliziert, es müsste aber eine Horizontalität stattfinden – das Prinzip wird naturgemäß hierarchisch und nicht heterarchisch interpretiert, was auch er selbst getan hat), und es gibt weitere Verwirrungen und Verirrungen.
tbc
Foto: Christian Schröter AGD, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
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