Lustgarten. Porzellan und Gartenkunst: Sonderausstellung im Museum Schloss Fürstenberg lädt zum Gartenspaziergang durch die Welt des Porzellans ein

Fürstenberg, April 2023

Blumendekore gehören zu den Klassikern der Porzellangestaltung. Dass der Garten noch in vielen weiteren Spielarten seine Widerspiegelung in der #Porzellankunst findet, zeigt die liebevoll inszenierte #Sonderausstellung »Lustgarten. Porzellan und Gartenkunst« im #Museum #Schloss #Fürstenberg. Die Eröffnung findet am 28. April 2023 um 18 Uhr statt. Der Eintritt zur Vernissage ist frei. Die #Ausstellung kann bis zum 22. Oktober 2023 besichtigt werden.

Porzellan und #Gartenkunst – die Kombination ist auf den ersten Blick ungewöhnlich, bleibt Porzellan doch meist in den Wohnräumen und selbst beim Sommerfest kommt nur selten das gute Porzellangeschirr auf den Gartentisch. Andersherum hat der Garten, als Raum für #Natur, #Kunst und Aktivitäten viele Porzellankünstler inspiriert. Diesem Wechselspiel widmet sich die Ausstellung »Lustgarten« in zwei Teilen. Einerseits zeigt sie die kulturhistorische Auseinandersetzung mit dem Thema Garten in der Porzellankunst in 2 Räumen des Museum Schloss Fürstenberg. Andererseits schlägt sie die Brücke zur wirklichen Gartenkunst mit dem Porzellangarten auf dem Gelände der Landesgartenschau im benachbarten Höxter.

Museumsrundgang durch ein Garten #Wunderland

Im Museum Schloss Fürstenberg erwarten die #Besucher kostbare Porzellane, die teilweise erstmals öffentlich zu sehen sind, in einer individuellen und liebevollen Szenografie. Illustratorin Marei Schweitzer verwandelt die Ausstellungsräume mit Scherenschnitten, Lichteffekten, einem Trickfilm und ihrer unverwechselbaren Handschrift in verzaubernde Gartenräume. Die Verwendung von hochwertigen Papieren und die durchgehende, von Hand ausgeführte Beschriftung schaffen einen natürlichen Raum, der die Wirkung der hervorragenden Exponate unterstreicht. Gezeigt werden vor allem Porzellane des 18. Jahrhunderts unter anderem aus den Manufakturen Fürstenberg, Meissen, Frankenthal, Ludwigsburg, Berlin und Höchst. »Die Besucher erleben bei uns so etwas wie Alice im Wunderland weserbergländisch sophisticated«, beschreibt Museumsleiter Dr. Christian Lechelt die spielerische Inszenierung der Sonderausstellung. Die Ausstellung regt zum Entdecken an und verführt zu einem lustvollen Ausflug in einen imaginären Porzellangarten, in dem sich graziöse Gärtnerinnen und romantische Schäferpaare tummeln und die schönsten Porzellanblumen blühen.

Drei Räume – 3 Perspektiven

Die Sonderausstellung erstreckt sich über 3 Räume, die sich jeder einem anderen Thema widmen. In der Alten Kapelle wird das Leben im Garten im 18. Jahrhundert thematisiert. Hier dreht sich alles ums #Pflanzen und Jäten, Gartenfeste und die im Rokoko so beliebten Schäferidyllen. Es wird deutlich, wie sehr der Garten als Sehnsuchtsort und Projektionsfläche verstanden wurde. Denn mit dem Garten verband sich die Vorstellung von Freiheit, Natürlichkeit und Ungezwungenheit. Insbesondere das Zwischenmenschliche der Geschlechter wurde thematisiert. Und nur zu gerne ging es dabei ums Erotische. Ein Gärtnerpaar beim Pflanzensetzen und Graben aus der Porzellanmanufaktur Ludwigsburg zeigt es deutlich: Das Knie der Gärtnerin ist entblößt, der Ausschnitt des Kleides gibt einen tiefen Einblick, was der neben ihr stehende Gärtner nutzt, während er beherzt die Schaufel in der Erde versenkt. »An solchen Darstellungen, für uns heute oft erst auf den zweiten Blick als frivol erkennbar, ergötzte man sich im 18. Jahrhundert. Dem Künstler ging es nicht um eine realistische Wiedergabe echter Gartenarbeit, sondern er präsentiert uns vielmehr die damaligen Wunschvorstellungen«, erklärt Dr. Christian Lechelt.

Im Foyer vor der Besucherwerkstatt dreht sich alles um Darstellungen realer und imaginierter Gärten. Während hier ein reizvolles Fürstenberg Frühstücksservice mit sehr fein gemalten Ansichten aus dem berühmten Bergpark in Kassel-Wilhelmshöhe ein echtes Gartenkunstwerk wiedergibt, zeigen andere Exponate, dass Gartenelemente wie Lauben, Statuen und andere Zierobjekte gerne als Gestaltungsvorbilder herangezogen wurden.

Im Gerverot #Saal geht es um die Vielfalt und Fülle im Garten. Als fruchtbarer, kunstvoll gestalteter und intensiv gepflegter Kulturraum ist er Ort üppiger Vegetation, Blütenpracht und Erntereichtums. Die versammelten Porzellane zeigen Gartenpflanzen in ihrer stilistischen Entwicklung von den frühen Darstellungen nach ostasiatischen Vorbildern im 18. Jahrhundert bis zur #Blumenmalerei der #Gegenwart

Exponate mit Geschichte und Geschichten

Jedes Exponat der Lustgarten-Ausstellung hat seine besondere Geschichte. Ein Highlight für Dr. Christian Lechelt ist ein prachtvoll bemalter Fürstenberg Teller, den der berühmte Blumenmaler Christel Eli (1801-1881) bemalt hat. Das Außergewöhnliche ist nicht nur, dass er signiert und datiert ist – in der Porzellankunst ein eher seltenes Phänomen –, sondern dass Eli einen Teller der französischen Porzellanmanufaktur Sèvres kopiert hat. Und dieses Vorbild, das sich in der Sammlung des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig befindet, kommt als Leihgabe in die Ausstellung. Nach fast 200 Jahren werden die beiden Teller erstmals wieder vereint sein. »Es ist ein ganz besonderer Glücksfall die beiden Stücke zeigen zu können. Als Kunsthistoriker wird man da ganz euphorisch«, erläutert der Museumsleiter.

Ein #Garten aus Porzellan

Hat im Museum die historische Analyse Vorrang, so schlägt der »Porzellangarten« im Rahmen der Landesgartenschau in Höxter die Brücke zur Gegenwart. Dieser Ausstellungsteil macht das Thema unmittelbar erlebbar. Studierende der Technischen #Hochschule #Ostwestfalen #Lippe (TH OWL) realisierten gemeinsam mit dem Museum Schloss Fürstenberg und der Porzellanmanufaktur Fürstenberg einen Garten als Teil der Themengärten. Vertraut und doch fremd wirken die Reihen aus über 1.500 Fürstenberg Tellern und Platten, die sich wie der Verlauf der Weser durch den hügeligen Themengarten am Wall schlängeln. 

Besucher der #Landesgartenschau in #Höxter erhalten im Museum Schloss Fürstenberg den reduzierten Eintrittspreis von nur 7 Euro. Dafür einfach das Landesgartenschau Ticket, egal ob digital, ausgedruckt oder als Dauerkarte, mitbringen und im Museum vorzeigen.