Herr Wigand, was versteht man unter Rheuma?
Rheuma ist eine Abwehrreaktion des Immunsystems auf körpereigenes Gewebe. Wer über Rheuma klagt, meint dabei vor allem schmerzhafte Beschwerden am Bewegungssystem, also an Gelenken, Muskeln, Bändern oder der Wirbelsäule. Die Symptome machen sich aber auch an der Haut, den Augen und inneren Organen bemerkbar.
Welche Formen von Rheuma gibt es?
Es gibt etwa 200 verschiedene rheumatische Erkrankungen. Die häufigsten sind Arthrose (Gelenkverschleiß), Entzündliches Rheuma (Polyarthritis), Gicht, Bindegewebserkrankungen und Weichteil-Rheuma. Arthrose wird durch eine vorzeitige Abnutzung des Gelenkknorpels eingeleitet. Gicht entsteht, wenn der Körper zuviel Harnsäurekristalle produziert. Bei Bindegewebserkrankungen kommt es zu einer chronischen Entzündung der Kollagenfasern im Bindegewebe und beim Weichteil-Rheuma reagieren Sehnen, Muskeln und Bänder durch verschiedene Belastungsfaktoren überreizt.
Was sind die Ursachen dieser Erkrankungen?
In vielen Fällen ist eine Übersäuerung des Körpers, eine Verschiebung des Säure-Base-Haushalts, die Ursache. Das betrifft vor allem ältere Menschen. Aber auch Jugendliche und Kinder können an Rheuma erkranken. Hier tritt die Krankheit häufig als Folge einer Infektion oder Entzündung auf.
Kann man vorbeugen?
Ja, auf jeden Fall. Eine Ernährungsumstellung bewirkt oftmals Wunder. Wer ausreichend basische Kost wie Gemüse, Obst und Salat zu sich nimmt, dazu hochdosierte Vitamin E-Präparate, kann mit einer deutlichen Linderung der Schmerzen rechnen. Neuere Untersuchungen zeigen, dass auch Wirkstoffe in der Brennessel, Omega-3-Fettsäuren und Teufelskralle rheumatische Beschwerden mildern können.
Welche Behandlungsmethoden wenden Sie in Ihrer Praxis an?
Rheumatische Beschwerden sind naturheilkundlich hervorragend zu therapieren. Bei Arthrose und degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen helfen Aufbauspritzen kombiniert mit Laser oder Magnetwellen. Entzündliche Rheumaerkrankungen lassen sich je nach Indikation mit modifizierter Eigenbluttherapie, Thymus-Peptiden, Vitamin C-Infusionen und verschiedenen Sauerstofftherapien immer positiv beeinflussen.