Foodwatch warnt vor »versteckter« neuer Gentechnik – Protestaktion vor Bundeslandwirtschaftsministerium

Berlin, 29. Juni 2023

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat vor einer Lockerung der EU-Gentechnikregeln gewarnt. Verbraucher könnten in Zukunft nicht erkennen, welche Lebensmittel oder Zutaten aus »neuer« Gentechnik, dem sogenannten »Genome Editing«, erzeugt wurden. #Foodwatch forderte die #Bundesregierung auf, sich in Brüssel für eine lückenlose Gentechnik-Kennzeichnung einzusetzen. Mehr als 62.000 Menschen unterstützen eine Petition der Verbraucherorganisation an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffi Lemke. Foodwatch Aktivisten übergaben die Unterschriften am Donnerstag dem Landwirtschaftsministerium.

»Egal ob ›alte‹ oder ›neue‹ #Gentechnik: Verbraucher müssen beim #Einkauf im #Supermarkt selbst entscheiden können, ob sie mithilfe von Gentechnik erzeugte Lebensmittel kaufen wollen oder nicht«, erklärte Manuel Wiemann von Foodwatch.

Die EU-Kommission erwägt offenbar, »neue« Gentechnik ohne Kennzeichnung und Sicherheitsüberprüfung zu erlauben. Das geht aus einem Gesetzesentwurf hervor, der kürzlich an die Öffentlichkeit gelang. Die Brüsseler Behörde erhofft sich durch die neuen Gentechnikverfahren unter anderem, dass sich der Einsatz von #Pestiziden auf den Feldern reduzieren lässt. Foodwatch hält dieses Versprechen für illusorisch. Es drohe das genaue Gegenteil: In Ländern mit hohem Anteil an gentechnisch veränderten #Pflanzen ist in den 25 Jahren seit deren Einführung keinerlei Pestizidreduktion erzielt worden. In #Brasilien beispielsweise hat sich der Pestizidabsatz in den letzten 20 Jahren mehr als vervierfacht.

»Wenn wir das EU Gentechnikrecht lockern, haben wir am Ende nicht nur mehr Gentechnik auf unseren Feldern, sondern womöglich auch mehr Pestizide«, so Manuel Wiemann. Großkonzerne könnten die neue Gentechnik nutzen, um Saatgut über Patente zu kontrollieren und die landwirtschaftlichen Betriebe von ihnen abhängig zu machen. Dies führe zu einer höheren genetischen Uniformität – was wiederum einen höheren Pestizideinsatz zur Folge habe, warnte Foodwatch.

Links und weiterführende Informationen

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Foodwatch e. V.
Brunnenstraße 181
10119 Berlin
Telefon +49302404760
Telefax +493024047626
E-Mail info.foodwatch.de
www.foodwatch.de

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