Paderborn, Paderporn Porno Filmfestival, »Fueled by Fantasy«, 22. bis zum 24. September 2023

  • Paderborn hat ein Filmfestival: Engagierte Studentinnen organisieren »Paderporn – powered by women«

Vom 22. bis zum 24. September 2023 findet das Festival #Paderporn, das den oft verrufenen #Pornofilm von einer neuen Seite zeigen will, mit Filmvorführungen und renommierten Gästen statt. Tickets für das vom gleichnamigen Verein organisierte #Festival gibt es im Vorverkauf bei StartnextExternal Link.

Unter dem Motto »Fueled by Fantasy« geht das heißeste Filmfestival Ostwestfalens in die nächste Runde

Mit der Unterstützung der Zuschauer stellt der Verein Paderporn einen internationalen Wettbewerb auf die Beine, bei dem Kurzfilme weit abseits des pornografischen Mainstreams präsentiert werden sollen. Dazu gibt es ein randvolles Programm mit Spielfilmen, analogen Spezialvoführungen und weiteren Überraschungen: »Freut euch auf Q & As, Paneldiskussionen, ein gemütliches Get together und die Preisverleihung am letzten Festivaltag!«

#Pornos in Paderborn?

Andere Großstädte haben es vorgemacht, Berlin, Wien, doch für Paderborn stellt es ein Novum dar – und in einer katholisch orientierten Stadt vielleicht auch eine Provokation. Die Besonderheit: das Paderporn #Festival wird nur von Frauen organisiert in einem Genre, das man vorwiegend Männern zurechnet. Auf #Provokation kommt es den Studentinnen dabei weniger an als auf #Aufklärung und #Auseinandersetzung mit einem provokanten Thema. Dabei wissen laut den Studentinnen die wenigsten, wovon sie reden. Sie denken an #Netzpornografie, #Youporn und #Jugendgefährdung. Doch Paderporn gibt Einblicke in filmische Auseinandersetzungen mit dem Genre, das es seit Beginn des Kinos gibt, und das laut den Studentinnen »eine fulminante Fülle an Formen vorweisen kann«.

Die Idee entstand im Rahmen eines Seminars »Verborgenes sichtbar machen« am Institut für Medienwissenschaften der Universität PaderbornExternal Link. Bei der Begegnung mit erotischen und pornografischen Filmen wuchs die Überzeugung, dass pornographisches Kino nicht nur filmwissenschaftlich interessant, sondern auch gesellschaftlich ausserordentlich relevant ist: Der Pornografie, so die Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann, sehe man an, »welche Gesellschaft wir haben« [What? Anm. d. Red.]. Bis heute wird das Genre vor allem #Pornofilme mit männlichem Blick, die von #Männern für #Männer gedreht werden, dominiert. Das Festival zeigt einen anderen Blick, rückt weibliche und marginalisierte Perspektiven in den Fokus, zeigt künstlerische Beispiele aus der Filmgeschichte und aktuelle kommerzielle Produktionen. »Insgesamt soll das Festival für eine häufig tabuisierte Materie Raum für neues Sehen und vorsichtige Annäherung geben, für lustvolles, fragendes Schauen, für neugierige Blicke, und Anlass für angeregten Gedankenaustausch und Diskussionen«, so die Festivalmacherinnen.

Das Festival hat nicht nur durch die »verschmitzt spielerische« Namensgebung (Padersprinter, Padercopy, Paderboring und nun Paderporn) einen Bezug zur Stadt, sondern auch einen Bezug zur #Universität. Die Studentinnen widmen es Professorin Annette Brauerhoch, die sich seit 2001 um die #Filmwissenschaft an der Universität Paderborn verdient macht, und dieses Jahr in den Ruhestand geht.

Startnext: Worum geht es in dem Projekt?

»Wir wissen, dass pornografische Filmkunst weit mehr vermag als nur zu polarisieren: Sie kann uns zusammenbringen und Barrieren einreißen. Mit Offenheit und Leidenschaft wollen wir daher einen Austausch über queere, diverse, feministische, heteronormative und andere Perspektiven pflegen und damit einen sexpositiven Gegenpol zu veralteten Klischees und Vorurteilen bilden. Dazu greifen wir auf die gesamte Filmgeschichte zurück und verknüpfen sie mit unserer Gegenwart.«

Was sind die Ziele und wer ist die Zielgruppe?

»In der Auswahl, Vorführung und #Diskussion von #Filmen möchten wir Stereotype abbauen, Normen auf den Prüfstand stellen und diskriminierenden sowie bevormundenden Haltungen entgegenwirken. Dabei ist es uns wichtig, ab der Volljährigkeit alle interessierten Menschen unabhängig von Alter, Herkunft, #Gender, Einkommen und Klassenzugehörigkeit anzusprechen und einzubeziehen.«

Warum sollte man das Projekt unterstützen?

Da Themen wie die Rezeption von Pornografie, der Umgang mit #Sexualität, Körperlichkeit, Diskriminierung und Emanzipation gesellschaftlich wie politisch die Gemüter erhitzen, ist das Festival von der Unterstützung durch Öffentliche Gelder weitgehend abgeschnitten. Crowdfunding ist eine Chance, das Pornofilmfestival dennoch mit maximaler Unabhängigkeit zu etablieren, das »wirklich etwas in Bewegung setzen kann«.

Was passiert mit dem Geld bei erfolgreicher Finanzierung?

  • Leihgebühren für Filme

  • Technische Ausrüstung und Raummiete

  • Honorar und Reisekosten für Gäste

  • Werbemittel und Festivalausstattung

  • Druckkosten und Mediengestaltung

Wer steht hinter dem Projekt?

Paderporn ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, tabuisierte #Filmkultur und #Videokultur wieder [gesellschaftlich] »sichtbar« zu machen. Das Projekt begann ausgehend von Lehrveranstaltungen an der Universität PaderbornExternal Link. Die Konzepion der aktuellen Ausgabe begann ebenfalls als Praxisseminar. Mittlerweile wird das #Festival ehrenamtlich im Rahmen der Vereinsarbeit von studentischen und nicht studentischen Mitgliedern betreut.

Weitere Informationen onlineExternal Link