Nach Aufdeckung von Tierquälerei in Ferkelzucht im Kreis Warendorf: Staatsanwaltschaft Münster stellt Verfahren überraschend ein, Landwirtschaftsministerium in NRW widerspricht
 
Drensteinfurt Rinkerode (Kreis Warendorf), Münster, Deutsches Tierschutzbüro, 22. August 2023

Im Dezember 2019 hat das Deutsche Tierschutzbüro erschreckendes Bildmaterial aus einem Ferkelzuchtbetrieb in Drensteinfurt Rinkerode (Kreis Warendorf) veröffentlicht. Die Aufnahmen sind im Oktober und November 2019 entstanden und umfassen 2.000 Stunden Videomaterial.

Immer wieder schlichen sich Aktivisten nachts in den Betrieb, in dem rund 1.200 Zuchtsauen und mehr als 3.500 Ferkel gehalten werden. Begleitet wurden sie auch von den Youtubern Aljosha Muttardi und Gordon Prox, die zur damaligen Zeit den Account »Vegan ist ungesund« betrieben. Die versteckten Kameras konnten mehrfach grausame Praktiken dokumentieren. »Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass ganz offensichtlich kranke und schwache #Ferkel nicht tierärztlich versorgt worden sind, sondern einfach so lange auf den Boden geschlagen wurden, bis sie vermeintlich tot waren. Dieses Vorgehen führte offenbar dazu, dass mehrere #Tiere überlebten und anschließend qualvoll im #Mülleimer verendet sind«, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des #Deutschen #Tierschutzbüros.

Die Kameras dokumentierten aber auch, wie Schweine getreten, gestoßen, geschlagen, geworfen und bespuckt worden sind. Zudem zeigen die Bilder, wie tote Tiere achtlos im Gang abgelegt wurden und wie teilweise kranke Tiere sich selbst überlassen worden sind. Auf einem Dokument im Stall wurde von »Schrottferkeln« gesprochen, also Tiere, die für die Verantwortlichen keinen Wert mehr haben. »In dem Betrieb haben die Menschen offenbar jeden Respekt vor den Lebewesen verloren«, empört sich Peifer.

Auch die Sauenhaltung im sogenannten Kastenstand verstieß gegen geltendes Recht, da sie zu klein waren. Dies hatte auch das zuständige Veterinäramt bei mehreren Kontrollen im Dezember 2019 festgestellt. Bei den Kontrollen wurden zudem eine Vielzahl von weiteren Verstößen protokolliert, so etwa fehlende #Krankenbuchten, dass die Stallbeleuchtung in mehreren Stallungen nicht ausreichend war, fehlendes Beschäftigungsmaterial, defekte #Futtertröge und zu kleine #Tränken. Zudem wurden bei einer Kontrolle kranke und verletzte Tiere vorgefunden, die nicht behandelt und separiert wurden.

Die #Staatsanwaltschaft #Münster hatte basierend auf einer Strafanzeige durch das Deutsche Tierschutzbüro Ermittlungen gegen die Verantwortlichen aufgenommen (Aktenzeichen 540 Js2738/19). Die Ermittlungen wurden vor wenigen Wochen eingestellt, weil nicht erkennbar sei, dass Straftaten begangen wurden. »Das finde ich absurd, denn das gesetzeswidrige #Töten der Ferkel ist für jeden Menschen klar erkennbar«, so Peifer. Auch das Ministerium für #Landwirtschaft und #Verbraucherschutz in NRW kommt zu einer klaren Einschätzung. Dort heißt es auf Nachfrage: »Die Durchführung der im Videomaterial erkennbaren Nottötungen verstößt hiesigen Erachtens gegen geltendes Tierschutzrecht, weil die Betäubung nicht korrekt durchgeführt wurde und eine Entblutung ganz zu fehlen scheint«. 

»Dass #Tierquälerei nicht geahndet und verurteilt wird, ist keine Seltenheit. Immer wieder decken wir und andere Tierrechtsorganisationen massive Tierquälerei auf und am Ende passiert quasi nichts«, so Peifer, der auf eine OnlinedatenbankExternal Link verweist. Auf der Website wurden von verschiedenen Tierrechtsorganisationen alle Aufdeckungen aus den letzten Jahren aufgelistet. Hier kann auch nach den rechtlichen Folgen der Verantwortlichen gesucht werden. Nur in drei von 171 dokumentierten Fällen wurden Haftstrafen auf Bewährung ausgesprochen. Das sind lediglich zwei Prozent.  Zu einem #Tierhalteverbot beziehungsweise #Tierbetreuungsverbot kam es nur in 7 Fällen und damit in 4 Prozent (von 171 Fällen).

Im Fall Drensteinfurt Rinkerode wurden durch das zuständige Veterinäramt drei Bußgeldbescheide erlassen, da sich Ordnungswidrigkeiten ergeben haben. Die beiden Personen, die diverse Ferkel illegal zum Töten auf den Boden geschlagen haben, mussten jeweils 200 Euro (plus 28,50 Euro Verwaltungskosten), der Betriebsleiter 300 Euro (plus 28,50 Euro Verwaltungskosten) zahlen. Die Summen richten sich nach dem Einkommen, der Betriebsleiter gab an, dass er 5.000 Euro brutto pro Monat verdient. »Ich kann den Menschen, die solche Tierquälerei nicht mehr unterstützen möchten, nur die vegane Lebensweise empfehlen« so Peifer abschließend.

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