Programmierter Zelltod gegen Myokardinfarkt

  • Südkoreanische Forscher verringern bei Tierversuchen die Entzündungsreaktion im Herzmuskel

Seoul, PTE, 28. August 2023

Yoon Ki Joung und Juro Lee vom Biomaterials Research Center at the Korea Institute of Science and TechnologyExternal Link haben mit Bong Woo Park vom Catholic University of Korea College of MedicineExternal Link einen neuen Behandlungsansatz gegen Myokardinfarkt entwickelt. Bei dem Verfahren werden Nanoveszikel, die aus Fibroblasten gewonnen wurden, mit einer induzierten Apoptose eingesetzt, um die Immunreaktion zu regulieren. Bei einer Apoptose handelt es sich um eine Form des programmierten Zelltodes.

Zweithäufigste Todesursache

Der Myokardinfarkt ist in Südkorea bei Erwachsenen die häufigste Ursache für einen plötzlichen Tod und die zweithäufigste Todesursache. Die anfängliche Sterblichkeitsrate liegt bei 30 Prozent. 5 bis 10 Prozent der #Patienten sterben, auch wenn sie zur Behandlung in eine medizinische Einrichtung gebracht werden. In dem Land ist die Zahl der Erkrankungen binnen fünf Jahren um 26,8 Prozent auf 126.342 im Jahr 2021 angestiegen. Die Verabreichung von Medikamenten, die perkutane Angioplastie und Bypass OPs gehören zu den gängigen Behandlungsansätzen.

In den vergangenen Jahren wurden bereits aus Stammzellen gewonnene Nanoveszikel wie Exome für die Behandlung von Herzinfarkten eingesetzt. Dabei wurde die Entzündungsreaktion reguliert. Da sich Stammzellen aber nur schwer in großen Mengen herstellen lassen, ist auch eine #Wirtschaftlichkeit nur in einem eingeschränkten Ausmaß gegeben. Jetzt ist es dem #Forscherteam jedoch gelungen, die Behandlung von schweren Myokardinfarkten mittels der Reduzierung der Entzündungsreaktion im Herzmuskel möglich zu machen.

Deutlich bessere Herzfunktion

Im neuen Ansatz kommt Nanomedizin basierend auf apoptotischen Zellen zum Einsatz. Das sind Zellen, die aufgrund von biochemischen Veränderungen Suizid begehen. Für dieses Verfahren haben die #Forscher entzündungshemmende Nanoveszikel entwickelt, die direkt zu den Makrophagen am Schauplatz des Myokardinfarkts transportiert werden können.

Bei Tierstudien mit Ratten konnte die Wirksamkeit dieses Ansatzes bereits nachgewiesen werden. Deutliche Verbesserungen bei der Kontraktionskraft des linken Ventrikels wurden festgestellt. Diese Verbesserungen waren im Vergleich zu einer Kontrollgruppe um das 1,5 Fache größer. Zusätzlich konnten in verschiedenen Bereichen Verbesserungen bei der Herzfunktion erzielt werden. Dazu gehört eine Verringerung der Entzündung und auch ein verbessertes Überleben der Kardiomyozyten, also der Herzmuskelzellen. Details wurden in »Advanced Functional Materials« veröffentlicht.