Lanz: Der Begriff »Nazi« wird teils inflationär gebraucht
Gütersloh, 31. Januar 2024
Eine interessante »#Lanz« #Sendung. Lanz hat Recht – der Begriff »Nazi« wird teils inflationär gebraucht – womit er relativiert wird.
Was aber auch klar sein muss: Hitler hat den Antisemitismus nicht erfunden. Der Gedanke ist uralt. Schon Martin Luther war ein lauter Antisemit. Und auch zuvor gab es das und verliert sich dann im Dunkel der #Geschichte. Womöglich lässt es sich auf das #Pogrom von #Alexandria im Jahr 38 zurückführen. Aber auch da kam es nicht aus dem Nichts.
Lanz thematisiert die Situation, dass gar nicht mehr mit der »anderen Seite« geredet wird. Das erleben wir aktuell zunehmend.
Ausführlich analysiert hat das in der Neuzeit Gustave Le Bon in der »Psychologie der Massen«. Der Titel ist allerdings missverständlich. Mit »Masse« meint er so etwas wie »Gruppe« (auf einer psychologischen Ebene) – und eine »Psychologische Gruppe« können schon 2 Personen sein.
Ich habe den Begriff »#Nos« eingeführt. Er bedeutet soviel wie »Gruppenego«. Eine Gruppe hat ein Ego. Das ist genau das, was Le Bon gemeint hat. Das »Nos« ist natürlich viel weniger komplex als das »Ego«. Teilweise hat es eine sehr schlichte #Charakteristik der Gemeinsamkeiten, aus denen sich die »Gruppe« bildet. Beispielsweise bei Interessengruppen, die lediglich ein bestimmtes, gemeinsames #Interesse eint.
Interessant ist hier die #Dynamik innerhalb von #Gruppen und vor allem auch zwischen Gruppen. Beim #Mobbing wendet sich beispielsweise ein »Nos« gegen ein »Ego«. Ein sehr komplexes Thema, das einer diabolischen #Logik entspringt. Das »Ego« ist dazu gezwungen, zu mobben, sich zu gruppieren, und unterliegt dann der Gruppendynamik. Das »Ego« ist zur Reaktanz gezwungen. In der Gruppe steigert sich die Reaktanz des »Egos« und ergibt sich eine Reaktanz des »Nos«. Was der #Faschismus deutlich zeigt. Die Macht wird in einer »Gruppe« gebündelt und zeigt dann eine extreme #Reaktanz.