Museum Berlin Karlshorst: Vortrag und Diskussion, »Ozarichi 1944. Ereignis und Erinnerung«, 19. März 2024

Berlin, 7. März 2024

Im März 1944 deportierte die 9. Armee der #Wehrmacht – unter Beteiligung aller ihr unterstellten Divisionen sowie auch eines Sonderkommandos der »Einsatzgruppen« des SD – in #Belarus rund 50.000 Zivilist aus dem gesamten »Armeegebiet«, darunter viele kranke und ältere Menschen, Mütter mit Kleinkindern und Menschen mit Behinderung, in einen Lagerkomplex westlich des Dorfes Ozarichi und ließen sie dort als »Menschlichen Schutzschild« bei einer eigenen »Frontbegradigung« zurück. Es ging der Wehrmacht darum, »unnütze Esser« zu beseitigen und zugleich der Roten Armee eine humanitäre Katastrophe zu hinterlassen, um deren Vormarsch zu verlangsamen. Mit den Deportationen bei Ozarichi trat die Kriegführung der Wehrmacht in Belarus in eine neue, systematisch unmenschliche Phase der Radikalisierung ein. Vergleichbare Operationen beabsichtigte die »Heeresgruppe Mitte« überall entlang der »#Front« zu wiederholen.

Soldaten der Roten #Armee befreiten die Überlebenden wenige Tage nach dem deutschen Rückzug und versorgten die Opfer. Es wird geschätzt, dass etwa 9.000 Menschen während oder infolge dieses Kriegsverbrechens starben. In Belarus ist die Erinnerung an die Deportationen bis heute stark präsent.

Aliaksandr Dalhouski und Christoph Rass forschen seit vielen Jahren gemeinsam zu deutschen Kriegsverbrechen in Belarus und haben gemeinsam mit Studierenden 2006 den Film »Ozarichi 1944« produziert. In einem Vortrag sprechen die beiden Historiker über die Deportationen, die Bedeutung dieses Kriegsverbrechens für #Deutschland und Belarus sowie die Erinnerungskultur in beiden Gesellschaften.

Lwiw 1944 – Herrschaftswechsel und Gewalt in der #Westukraine

Mit Prof. Dr. Kai Struve (Universität Halle Wittenberg), Liana Blikharska (Gedenkmuseum für totalitäre Regime »Territorium des Terrors«, Lwiw)

Dienstag, 23. April 2024, 19 Uhr

Dienstag, 19. März 2024, 19 Uhr, Museum Berlin Karlshorst, mit Prof. Dr. Christoph A. Rass (#Universität #Osnabrück), und Dr. Aliaksandr Dalhouski (Geschichtswerkstatt Leonid Levin, #Minsk), der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten per E Mail an kontakt@museum-karlshorst.deExternal Link, am Veranstaltungsabend ist das# Museum bis Veranstaltungsbeginn um 19 Uhr geöffnet, mehrExternal Link