Lesen ist nicht selbstverständlich

  • In Deutschland können 12 Prozent der Bevölkerung nicht #lesen und #schreiben

  • Das hat schwere Folgen auf Wohlbefinden und #Gesundheit

Wort & Bild Verlagsgruppe, Baierbrunn, 12. Mai 2024

Wer nicht lesen kann, trägt gesundheitliche Risiken. Anamnesebögen können nur schlecht ausgefüllt werden, genauso fehlt der Zugang zu Informationen rund um Aufklärung oder Vorsorge. Die Sorge, dass andere die mangelnde Lese und Schreibkompetenz entdecken, ist ein weiterer Stressfaktor. So geht es rund 6,2 Millionen Erwachsenen in Deutschland, das sind 12 Prozent der Bevölkerung. »Wenn Erwachsene nicht gut lesen und schreiben können, hat das mit Dummheit nichts zu tun«, sagt Prof. Dr. Simone C. Ehmig, Leiterin des Instituts für #Leseforschung und #Medienforschung der #Stiftung #Lesen, im #Gesundheitsmagazin »Apotheken Umschau«.

Wenig Unterstützung während der #Kindheit

Schwierige Erfahrungen während der Schulzeit oder längere Fehlzeiten wegen Krankheit können dazu führen, dass Kinder und Jugendliche das Lesen und Schreiben nie richtig lernen. Es gibt auch Personen, bei denen kognitive Einschränkungen bestehen. Heute spricht man dabei nicht mehr von »strukturellem #Analphabetismus«, der im Laufe der Zeit als diskriminierend und fehlinformierend bewertet wurde, sondern von »geringer #Literalität«. Ein besonderes Risiko haben Kinder, die in bildungsbenachteiligten Familien aufwachsen: Deren Eltern können kaum Unterstützung leisten, womöglich selbst nicht gut lesen und schreiben.

Vielfältige Lernangebote zum Lesen lernen

Daher ist es wichtig, dass Kindern von klein auf viel vorgelesen wird, so Ehmig in der »Apotheken Umschau«. »Sie müssen früh mit Geschichten in Berührung kommen und erfahren, dass unsere Welt voller Sprache und Buchstaben ist.« Auch für Erwachsene gibt es immer mehr Angebote, um die Leseschwäche und Schreibschwäche zu verbessern. Der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung etwa berät über sein ALFA TelefonExternal Link +4980053334455External Link bundesweit Betroffene und vermittelt ihnen Lernangebote – vor allem in #Volkshochschulen, kirchlichen Einrichtungen oder Mehrgenerationenhäusern. Daneben gibt es zunehmend offene Lernangebote, wie Lerntreffs, Lerncafés oder digitale Angebote zum eigenständigen Lernen. Gefragt sind auch alle, die mit dem Lesen keine Probleme haben: Statt im #Alltag diskriminierend zu reagieren ist es besser sich in die Situation der betroffenen Person einzufühlen und sie zu unterstützen.

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