Die linke Wand in dynamischen Systemen, die Aufsummierung der Möglichkeiten
Gütersloh, 13. Mai 2024
In dynamischen Systemen gibt es das Phänomen der »Linken Wand«. Sehr anschaulich hat das beispielsweise der Paläontologe Stephen Jay Gould beschrieben, um damit die Intentionalität der #Evolution zu widerlegen. Das Beispiel: Ein Betrunkener torkelt den Bürgersteig entlang. Bei jedem seiner Schritte gibt es 3 Möglichkeiten: Der Schritt geht geradeaus, der Schritt geht nach links oder der Schritt geht nach rechts. Während er geht, summieren sich die Möglichkeiten auf. Weiter nach links als bis zur Häuserwand, zur »Linken Wand« geht es nicht. Die Möglichkeiten summieren sich also auf, sodass er letztlich im Rinnstein landet, ob er will oder nicht, denn die »Linke Wand« nimmt eine Möglichkeit des #Ausgleichs aus dem Spiel. Er muss also zwangsläufig früher oder später im Rinnstein landen.
Das »Soziale Ungleichgewicht«
Der kanadische Intellektuelle Jordan Peterson wendet dieses Konzept auf das Phänomen des »Sozialen Ungleichgewichts« (in Wahrheit ist damit immer »finanziell« und nicht »sozial« gemeint, aber »sozial« klingt besser) an und bringt ein #Gedankenexperiment ins Spiel. Wenn jeder eine bestimmte Summe Geld bekäme, und dann eine Dynamik gestartet würde, wonach jeder sein Geld jemand anderem geben kann oder auch nicht, dann würde am Ende einer alles besitzen und alle anderen nichts. Die »Linke Wand« ist in diesem Gedankenexperiment die Null (wenn kein Geld mehr vorhanden ist). Eine »Rechte Wand« gibt es in diesem System nicht (beziehungsweise wäre die »Rechte Wand« die Gesamtmenge des Geldes). Das Problem an Petersons Gedanken ist allerdings das, dass eben nicht jeder die gleiche Menge Geld bekommt.
Die wahre Ursache für das »Soziale Ungleichgewicht«
Dass wenig viel besitzen und viele wenig, ist unserem verzinsten Schuldgeldsystem geschuldet. Jeder #Euro, der existiert, ist ein Kredit. Geld entsteht in unserem System dadurch, dass jemand einen Kredit aufnimmt. Insofern kann ein Kredit nicht »zurückgezahlt« werden. Stellt man sich das unmittelbar vor, würde jemand einen Kredit bekommen, das Geld nehmen, und direkt zurückgeben. Dann wäre das Geld wieder verschwunden, denn es ist erst im Moment der Kreditvergabe entstanden (»Geldschöpfung«, »Fiat Geld«). Das Problem ist nun der Zins (und Zinseszins). Er muss das Geld zurückgeben plus einem Zins. Dann verschwindet die Kreditsumme aus dem System, aber der #Zins nicht. Allerdings wird der Zins wiederum mit Geld bezahlt, also mit einem Kredit, den aber meist jemand anders aufnimmt. Und so setzt sich das ganze fort und führt letztlich zu einem exponentiellen Wachstum der Geldmenge, das nur durch bestimmte Maßnahmen eingedämmt oder zurückgesetzt werden kann.
Der Josefspfennig
Um das exponentielle Wachstum der Geldmenge in einem verzinsten #Schuldgeldsystem zu veranschaulichen, gibt es das Gedankenexperiment des Josefspfennig. Wenn #Josef für #Jesus bei der Geburt einen Cent (Pfennig) mit 3 Prozen Zinsen angelegt hätte, dann wäre der Saldo heute ein Wert, der mehreren Millionen Erdkugeln aus purem Gold entspräche (wobei der »Wert« von Gold wiederum in Geld bemessen wird … geschenkt).
The left wall in dynamic systems, the accumulation of possibilities
In dynamic systems, there is the phenomenon of the “left wall”. This has been vividly described by paleontologist Stephen Jay Gould, for example, to refute the intentionality of evolution. The example: A drunkard staggers along the sidewalk. With each step he takes, there are 3 possibilities: the step goes straight ahead, the step goes to the left, or the step goes to the right. As he walks, the possibilities accumulate. It is not possible to go further to the left than to the house wall, to the “left wall”. So the possibilities add up, ultimately leading him to land in the gutter, whether he wants to or not, because the “left wall” takes a possibility of compensation out of the game. So, inevitably, he will end up in the gutter sooner or later.
The “Social Imbalance”
Canadian intellectual Jordan Peterson applies this concept to the phenomenon of “social imbalance” (in reality, it is always meant to be “financial” and not “social,” but “social” sounds better) and introduces a thought experiment. If everyone were to receive a certain sum of money, and then a dynamic was started, where everyone can give their money to someone else or not, then in the end, one person would own everything and everyone else nothing. In this thought experiment, the “left wall” is zero (when there is no more money left). There is no “right wall” in this system (or rather, the “right wall” would be the total amount of money). However, the problem with Peterson's thought experiment is that not everyone receives the same amount of money.
The true cause of “social imbalance”
That few possess much and many possess little is due to our interest bearing debt money system. Every Euro that exists is a loan. Money is created in our system by someone taking out a loan. Therefore, a loan cannot be “repaid.” If one imagines it immediately, someone would get a loan, take the money, and give it back right away. Then the money would disappear again because it only came into existence at the moment the loan was granted ("money creation”, “fiat money"). The problem now is the interest (and compound interest). He has to repay the money plus interest. Then the loan amount disappears from the system, but not the interest. However, the interest is paid with money again, that is, with a loan that someone else usually takes out. And so it continues and ultimately leads to exponential growth in the money supply, which can only be contained or reset by certain measures.
The Joseph penny
To illustrate the exponential growth of the money supply in an interest bearing #debt #money system, there is the thought experiment of the Joseph penny. If Joseph had invested a cent (penny) with 3 percent interest for Jesus at birth, then today the balance would be a value equivalent to several million earths made of pure gold (where the “value” of gold is again measured in money … as a given).