Carl Miele Berufskolleg Gütersloh setzt auf 5G
- Große Bandbreite, flexibler Anschluss: 5G hat großes Potential für die #Industrie
- Projekt »5G Lernorte #OWL« hat 8 Anwendungsfälle erforscht, anhand derer Berufsschüler auf die Technologie vorbereitet werden können
- Veranstaltung am Carl Miele Berufskolleg stellt Ergebnisse vor und regt zum Nachmachen an
Gütersloh, 3. Juli 2024
Große Bandbreiten, geringe Verzögerungen, flexibler Anschluss: Die #Mobilfunktechnologie 5G kann nicht nur auf dem privaten #Smartphone, sondern auch in der Industrie Vorteile bieten. Damit Unternehmen diese Potentiale ausschöpfen und so wettbewerbsfähiger werden können, müssen die Mitarbeiter von morgen entsprechend ausgebildet werden. Auf einer Veranstaltung mit rund 40 Teilnehmer am Carl Miele Berufskolleg des Kreises #Gütersloh wurden am Dienstag 8 Möglichkeiten vorgestellt, wie die Mobilfunktechnologie 5G in den Unterricht an Berufsschulen integriert werden kann. Damit sollen die Berufsschüler darauf vorbereitet werden, in ihrem zukünftigen Berufsleben mit 5G umgehen zu können. Die Initiative geht zurück auf das Projekt »5G Lernorte OWL«, in dem Partner wie Forschungseinrichtungen, Kreisen, Schulen, Unternehmen und Netzwerken erstmals erforscheb, welche beispielhaften Situationen aus der Praxis dafür geeignet sind. Gefördert wird das Projekt durch das #Wirtschaftsministerium des Landes #NRW.
»Die heimische #Industrie steht heute vor einem riesigen Veränderungsdruck. Wechselhafte Marktbedingungen, Ressourcenengpässe, ein starker Wettbewerb und der Fachkräftemangel machen es notwendig, Produktion und interne Abläufe flexibler aufzustellen. In 5G sehen wir eine sehr vielversprechende Technologie, um dies zu erreichen und die Unternehmen in Ostwestfalen Lippe widerstandsfähiger aufzustellen«, hieß es am Dienstag im Carl Miele Berufskolleg.
Die Vorteile liegen für das Projektteam auf der Hand: Bis 2025 könnten bis zu 75 Milliarden Geräte an das »Internet der Dinge« angeschlossen sein. Um die entstehenden Datenmengen händeln zu können, müssten die Netzwerke entsprechend schnell sein. Laut einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands #Bitkom aus dem Jahr 2022 ist die 5G Technologie für 85 Prozent der produzierenden Unternehmen in Deutschland relevant. »5G hat das Potential, die Abläufe in vielen Unternehmen zu revolutionieren«, fasst Prof. Dr. Marc Beutner von der #Universität #Paderborn zusammen. »Das hat Auswirkungen auf die Arbeitswelt und auf die Art, wie wir lernen und lehren können. Wir wollen Menschen darauf vorbereiten, mit der Technologie umzugehen.«
Enge Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Forschung und Industrie
Im Projekt »5G Lernorte OWL« mussten zunächst praxisnahe und interessante Anwendungsfälle gefunden werden, anhand derer die Schüler mit 5G in Berührung kommen. Besonders wichtig war dafür die enge Zusammenarbeit zwischen den Berufskollegs, der Universität Paderborn, dem #Fraunhofer #Institut in #Lemgo und den beteiligten Industrieunternehmen. »Wir haben gesehen: 5G verbindet nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch. Wir freuen uns, dass so viele Menschen mit verschiedenen Hintergründen Interesse an 5G in der beruflichen Bildung haben«, so Raphael Wortmann, Leiter des Carl Miele Berufskollegs, in seiner Begrüßung. Lehrer Carsten Irmer ergänzt: »Durch das Projekt und die neu entwickelten Anwendungsfälle erleben wir viel mehr Zusammenarbeit und Kooperation, sowohl intern als auch extern. Das ist eine tolle Sache, die uns als Schule richtig weiterbringt.« Die Ergebnisse konnten sich die Gäste der Veranstaltung in der Lernfabrik des Berufskollegs gleich im Anschluss selbst anschauen.
8 Lernsituationen für 5G an Berufskollegs
Damit der Unterricht möglichst praxisnah gestaltet werden kann, wird an Berufskollegs in sogenannten Lernsituationen gelehrt. Innerhalb einer solchen Situation durchschreiten die Schüler anhand eines Beispiels aus der Berufspraxis verschiedene Aufgaben und üben so, selbstständig Lösungen zu planen, umzusetzen, zu prüfen und auszubessern. Im Projekt »5G Lernorte OWL« wurden acht solcher Situationen entwickelt, die sich möglichst passgenau in die bestehenden Lehrpläne einfügen sollen. So kann jetzt etwa eine Fernwartung an einem 3D Drucker vorgenommen werden, bei der die Schüler mit speziellen Datenbrillen arbeiten. Der Einsatz dieser Brillen und die Übertragung von Livebildern der integrierten Kamera wird durch 5G ermöglicht. Genauso können die Klassen nun mit realen Daten von produzierenden Maschinen Aufgaben lösen, die per 5G in Echtzeit aus umliegenden Fabriken in die Schule übertragen werden.
Eine Besonderheit ist die enge Verzahnung von gewerblich technischen und kaufmännischen Lernsituationen. So nehmen etwa Auszubildende in den Bereichen #Mechatronik und #Elektronik die Energieverbräuche von produzierenden Maschinen auf, anhand derer angehende Industriekaufleute im benachbarten Reinhard Mohn Berufskolleg kostendeckende Preise für die hergestellten Produkte ermitteln können. Auch hier läuft die Datenübertragung per 5G.
Nachmachen ausdrücklich erwünscht
4 Berufskollegs haben den Anfang in der Region gemacht – der Effekt in der Breite könne aber nur erreicht werden, wenn weitere Berufskollegs mitziehen, so Wolfgang Marquardt: »Der erste Schritt ist gemacht, jetzt geht es um die Verbreitung. Wir freuen uns über Interesse am Projekt und am Nachmachen. 5G ist ein Thema, bei dem wir vom Austausch nur profitieren können.«