Auszeichnungen beim 41. Filmfest München, höchstdotierter Preis an Arte Coproduktion
Straßburg, 7. Juli 2024
Die Preise des 41. Filmfests München sind verliehen. Arte darf sich über die Preisvergabe in der Kategorie »CineCoPro« Award, des höchstdotierten Preis des Filmfests München, besonders freuen, der an die #ZDF #Arte Coproduktion »To a Land Unknown« von Mahdi Fleifel ging und »The Village Next to Paradise« von Mo Harawe, ebenfalls eine ZDF Arte Coproduktion, durch eine lobende Erwähnung zusätzlich würdigte. Der »#CineCoPro« #Award prämiert deutsche Coproduzenten internationaler Coproduktionen.
Der bereits am Freitagabend verliehene Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024 »Drehbuch« zeichnete Aaron Arens und Lukas Loose für die Arte Coproduktion »Sonnenplätze« (BR, Arte, Claussen und Putz Filmproduktion, HFF München) aus.
Der »One Future Preis«, von der Inferfilm Akademie verliehen, ist Filmen gewidmet, die »sich ethisch und filmästhetisch mit der unteilbaren Zukunft dieser Welt auseinandersetzen«. 2024 geht der »One Future Preis« an den Dokumentarfilm »Petra Kelly – Act Now« von Doris Metz (#RBB, #BR, Arte, Bildersturm Filmproduktion) und posthum an Petra Kelly für ihr Lebenswerk und ihr unermüdliches gesellschaftspolitisches Engagement.
Ausgezeichnete Filme und Jurybegründungen im Einzelnen
»CineCoPro« Award
»CineCoPro« Award an den deutschen Koproduzenten François Morisset, »To a Land Unknown« von Mahdi Fleifel, Deutschland/Großbritannien/Griechenland 2024, ZDF/Arte, Inside Out Films, Nakba Filmworks, Salaud Morisset, mit Mahmood Bakri, Aram Sabbagh, Angeliki Papoulia, Mohammad Alsurafa, Mouataz Alshalton, lobende Erwähnung für die deutsche Co Produzentin Nicole Gerhards von »NiKo« #Film, »The Village Next To Paradise« von Mo Harawe, Deutschland/Frankreich/Österreich/Somalia 2024, Arte/ZDF, Freibeuter Film, »NiKo« Film, Kazak Productions, mit Ahmed Ali Farah, Anab Ahmed Ibrahim, Ahmed Mohamud Saleban, Jury (Regisseur Baran bo Odar, Schauspielerin Leonie Benesch und Produzent Sol Bondy) …
»Wir möchten uns bei Julia Weigl und Christoph Gröner bedanken für euren unermüdlichen Einsatz, diesen großartigen Preis wieder ins Leben gerufen zu haben. Danke an den Freistaat Bayern und das FFF, denn mit diesem Preis würdigt und unterstützt ihr die Arbeit der vielen deutschen Produzenten, die Geschichten fern der Heimat erzählen und damit ein Publikum auf der ganzen Welt finden. Wir haben in diesem Wettbewerb 10 wunderbare, unterschiedlichste Filme gesehen, welche die gesamte Bandbreite des internationalen Kinos abbilden.
Und von diesen zehn Filmen haben uns jedoch zwei besonders beeindruckt. Da wir beide Filme großartig fanden, aber nur einer gewinnen kann, war es uns wichtig, einen davon mit einer besonderen Erwähnung zu würdigen. Die Special Mention geht an: ›The Village next to Paradise‹. Der Film gewährt einen sensiblen Einblick in das Leben einer somalischen Patchwork Familie. Mit ruhigen, eindringlichen Performances hat uns dieser Film gleichermaßen berührt wie aufgeklärt.
Der ›CineCoPro‹ Award geht an einen Film, der uns tief bewegt und in seinen Bann gezogen hat. Er ist ein Porträt junger, gestrandeter Männer, die in ihrer Verzweiflung jegliche Grenzen überschreiten müssen, um ihren Traum, ihre Perspektive auf ein sicheres Leben in Europa aufrecht zu erhalten. Wir werden mitgenommen in eine Welt, die zart und grausam zugleich, unerbittlich roh und herzerweichend menschlich ist in der Figuren nicht anders können, als das Falsche zu tun. Wir waren hingerissen von der Genauigkeit und Wärme des Spiels, der klar erzählten und mitreißenden Geschichte und der künstlerisch herausragenden Leistung sämtlicher Departments. Wir freuen uns sehr, den CineCoPro Award an die Produzenten von ›To a Land Unknown‹ zu überreichen. Herzlichen Glückwunsch!«
Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024 »Drehbuch«
Förderpreis Neues Deutsches Kino 2024 »Drehbuch« für Aaron Arens und Lukas Loose, »Sonnenplätze« von Aaron Arens, Drehbuch Aaron Arens/LukasLoose, Deutschland 2023, BR/Arte, Claussen und Putz Filmproduktion, HFF München, mit Julia Windischbauer, Juliane Köhler, Niels Bormann, Jeremias Meyer, Jeremy Mockridge, Oscar Ortega Sánchez, Sotiria Loucopoulos, Jury (Schauspieler und Regisseur Denis Moschitto, Regisseurin Mariko Minoguchi sowie der Produzent Florian Koerner von Gustorf).
»Als sich die Familie ungewollt im Ferienhaus auf Lanzarote versammelt hat und niemand entweichen kann, kommt alles auf den Tisch. Dabei gelingt es den beiden Autoren, die Beteiligten in volle Fahrt zu versetzen, sie dabei aber immer mit dem nötigen Respekt zu zeichnen.«
»One Future Preis«
»Petra Kelly – act now!« von Doris Metz, Deutschland 2024, RBB/BR/Arte, Bildersturm Filmproduktion, Jury (Interfilm Akademie).
»Der deutschen Regisseurin Doris Metz gelingt es mit analytisch ethischer Kompetenz, aus umfangreichem Archivmaterial einen leidenschaftlichen Dokumentarfilm über Petra Kelly, ihr Leben, ihr intensives politisches Wirken und ihr tragisches Schicksal zu erstellen. Deutlich wird, wie Petra Kelly zur Symbolfigur der deutschen Umwelt und Friedensbewegung in den 80er Jahren wurde, eine charismatische Politikerin und Visionärin (1947 bis 1992), die sich nicht als Politikerin, sondern als politischen Menschen bezeichnete. Aufgewachsen in den 60er Jahren, kämpfte sie als Studentin im Wahlkampfteam von Robert Kennedy. Ebenso leidenschaftlich kämpfte sie, zurück in Deutschland, auf allen politischen Ebenen als aktives Mitglied in Bürgerinitiativen, als Mitbegründerin Der Grünen, als Bundestagsabgeordnete in Bonn, in Friedensdemonstrationen gegen die atomare Bedrohung, als Trägerin des alternativen Nobelpreises 1982. Gezielt lässt Doris Metz authentisch Zeitzeug:innen zu Wort kommen und zeigt Petra Kelly als globale Aktivistin und Kämpferin für Menschenrechte, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Gewaltlosigkeit und für die ökologische Bewegung. Das filmische Porträt dieser willensstarken und leidenschaftlichen Persönlichkeit, die Veränderungen wollte, rüttelt uns zu zivilem Ungehorsam auf und zeigt uns zugleich als Zuschauer:innen beschämend auf, was wir als Mitmenschen in den letzten Jahrzehnten aus Bequemlichkeit versäumt und verdrängt haben. Der Film sollte überall in Kinos, Schulen, Akademien, Kirchen etc. gezeigt und diskutiert werden, denn er manifestiert die Aktualität und Modernität im Denken dieser großartigen Frau, die ›die #Politik als Geschäft‹ ablehnte, die heute immer noch unverändert überall grassiert. Dieser Film ist Aufruf und zugleich Programm für eine gemeinsame, bessere Zukunft, auch im Sinne ihres letzten Buches ›Mit dem Herzen denken – Texte für eine glaubwürdige Zukunft‹.«
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