EU diskutiert Verbrennerverbot für Dönerspieße

Gütersloh, 8. September 2024

Jeder liebt ihn: den #Döner. Die meisten Dönerspieße werden freilich mit fossilen Brennstoffen – sprich: Gas – betrieben. Beim Grillen des Dönerspießes entstehen klimaschädliche #CO2 Emissionen. Die EU diskutiert daher im Rahmen der Klimaschutzmaßnahmen ein Verbot der Verbrennerspieße und plädiert für klimafreundliche Alternativen wie den Elektrobetrieb, Solarspieße oder Windkraftspieße. Im Gespräch ist ein neues #Label für klimafreundlichen Döner: »kebap iklim dostu« (KID).

Zertifizierte Dönerrestaurants sollen dem Vernehmen nach mit Steuervorteilen bedacht werden. So haben bereits mehrere EU Parlamentarier eine vollständige Befreiung klimafreundlicher Dönergrills von der Mehrwertsteuer aufs Tapet gebracht.

Der Döner Kebab: eine kulinarische Erfolgsgeschichte

Der Döner #Kebab gehört heute zu den bekanntesten und beliebtesten Fast Food Gerichten in Deutschland. Mit seinem würzigen #Fleisch, frischem Gemüse und knusprigem Brot hat sich der Döner einen festen Platz in der deutschen Esskultur erobert. Doch woher kommt der Döner wirklich, und wie hat er sich zu einem unverzichtbaren Bestandteil des gastronomischen Angebots entwickelt?

Die Ursprünge des Döner Kebab

Der Begriff »Döner Kebab« stammt aus dem Türkischen und bedeutet wörtlich »drehendes Fleisch«. In der Türkei hat die Tradition des vertikal gegrillten Fleisches eine lange Geschichte. Schon im 19. Jahrhundert wurden Fleischstücke, vornehmlich Lamm oder Rind, auf einem rotierenden Spieß gegrillt und als »Döner« serviert. Dieses Zubereitungsverfahren unterscheidet sich von anderen Fleischgerichten durch die vertikale Grilltechnik, bei der das Fleisch durch die langsame Rotation gleichmäßig gegart wird.

Die erste historische Erwähnung einer Vorform des Döners lässt sich im #Osmanischen #Reich zurückverfolgen. Allerdings ähnelte diese Variante eher einem »Schawarma«, das in vielen Teilen des Nahen Ostens verbreitet ist. Der moderne Döner Kebab, wie er heute in Europa bekannt ist, entstand jedoch durch eine Kombination türkischer Kochtraditionen und westlicher Vorlieben.

Die Ankunft in Deutschland

Es gibt zahlreiche Geschichten darüber, wann und von wem der Döner Kebab nach Deutschland gebracht wurde. Eine der populärsten Theorien besagt, dass der Döner Kebab in seiner heutigen Form in den frühen 1970er Jahren von türkischen Gastarbeitern nach Deutschland eingeführt wurde. Iskender Efendi aus Bursa wird oft als Erfinder des modernen Döner Kebabs zitiert. Allerdings wird in Deutschland häufig Kadir Nurman die Ehre zugeschrieben, den Döner Kebab 1972 in Berlin populär gemacht zu haben.

Kadir Nurman, der als #Gastarbeiter nach Deutschland gekommen war, erkannte schnell das Potenzial, die türkische Tradition des gegrillten Fleisches an die Bedürfnisse der deutschen #Schnellimbiss #Kultur anzupassen. Statt das Fleisch wie in der Türkei traditionell mit Reis zu servieren, entschied er sich, das Fleisch in ein #Fladenbrot zu legen und es mit #Salat und #Saucen zu kombinieren. Dies entsprach dem Bedürfnis der Deutschen nach einem schnellen, handlichen und dennoch schmackhaften Gericht.

Der Siegeszug des Döner Kebab

Von den ersten Imbissständen in Berlin aus verbreitete sich der Döner Kebab rasant in ganz Deutschland. Vor allem in den Großstädten wurde das Gericht zu einem festen Bestandteil des urbanen Lebens, und Dönerbuden tauchten in fast jeder Nachbarschaft auf. Die Gründe für den Erfolg liegen auf der Hand: Der Döner Kebab ist relativ günstig, schnell zubereitet und dabei sättigend. Zudem bietet er eine ausgewogene Mischung aus Fleisch, frischem Gemüse und #Brot, die bei vielen Konsumenten Anklang findet.

Mittlerweile hat der Döner Kebab seinen festen Platz nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen europäischen Ländern erobert. Allein in Deutschland soll es Schätzungen zufolge rund 16.000 Dönerläden geben. Auch die industrielle Produktion des Fleisches hat sich weiterentwickelt. Während früher das Fleisch am Spieß von Hand geschnitten wurde, erfolgt dies heute in vielen Fällen maschinell. 

Vielfältige Variationen

Obwohl der klassische Döner Kebab in Deutschland meist mit Kalbfleisch, Salat und einer Knoblauch oder Joghurtsauce serviert wird, gibt es inzwischen zahlreiche Variationen. Neben der klassischen Version mit Fladenbrot erfreut sich die »Dönerbox« mit Fleisch, #Pommes frites und Gemüse immer größerer Beliebtheit. Vegetarische und vegane Varianten, bei denen das Fleisch durch #Tofu oder #Seitan ersetzt wird, finden ebenfalls zunehmend Anhänger.

Auch die verwendeten Soßen haben sich im Laufe der Zeit den unterschiedlichen Geschmäckern angepasst. Während die klassische Joghurtsauce weit verbreitet ist, gibt es inzwischen auch scharfe Chili Soßen, Kräutersoßen oder Varianten mit Sesam und Tahini, die vom arabischen Schawarma inspiriert sind.

Ein Symbol für Integration und Wandel

Der Döner Kebab ist heute mehr als nur ein Fast Food Gericht. Er ist ein Symbol für die erfolgreiche Integration türkischer Kultur in die deutsche Gesellschaft. Was als einfaches Arbeiteressen begann, hat sich zu einem festen Bestandteil des deutschen Alltags entwickelt und steht exemplarisch für die Bereicherung der deutschen #Küche durch internationale Einflüsse.

Zugleich spiegelt der Döner Kebab auch den gesellschaftlichen Wandel wider. Mit der Zunahme an bewusster Ernährung und dem wachsenden Interesse an veganen und vegetarischen Alternativen passt sich auch das Döner Angebot diesen Trends an. Heute ist der Döner vielfältiger und internationaler denn je.

Der Döner Kebab hat sich von einer Spezialität für Gastarbeiter zu einem der populärsten Gerichte in Deutschland entwickelt. Mit seiner Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit bleibt er ein Dauerbrenner der deutschen Fast Food Kultur. Trotz seiner scheinbar einfachen Zusammensetzung spiegelt er eine faszinierende kulturelle und kulinarische Geschichte wider, die weit über den einfachen Genuss hinausgeht.