»Reerdigung«: nachhaltige Bestattungsalternative mit wachsender Akzeptanz
Gütersloh, 24. November 2024
Die »Reerdigung«, auch als »human composting« oder »natural organic reduction« (NOR) bekannt, ist eine neuartige, vermeintlich umweltfreundliche Bestattungsform, bei der ein menschlicher Körper innerhalb von 40 Tagen in #Humus umgewandelt wird. Diese Methode, die in den USA bereits etabliert ist, stößt in Deutschland auf gemischte Reaktionen und wird aktuell nur in einzelnen Bundesländern pilotiert.
Der Prozess der »Humifizierung«
In einem speziellen #Kokon aus pflanzlichen Materialien wie #Grünschnitt und #Stroh wird der #Leichnam unter kontrollierter Sauerstoffzufuhr mikrobiologisch zersetzt. Temperaturen von bis zu 70 Grad sorgen für eine Sterilisierung des entstehenden Substrats. Nach der Zersetzung werden verbliebene Knochenfragmente und Zahnteile verarbeitet, während chirurgische Metallteile recycelt oder entsorgt werden. Am Ende bleibt ein nährstoffreicher, steriler Humus, frei von #DNA, der Kritikern zufolge freilich einen großen Anteil an verfaultem #Fleisch und #Fett enthält.
Rechtslage in Deutschland
Schleswig Holstein führt seit 2022 ein Pilotprojekt durch, während die meisten anderen Bundesländer, wie Nordrhein Westfalen und Bayern, das Verfahren ablehnen. Die #Friedhofspflicht erlaubt derzeit nur die Beisetzung der entstandenen #Erde auf bestimmten Friedhöfen in Norddeutschland.
Historische Entwicklung
Die »Reerdigung« wurde 2014 von Katrina Spade in den #USA entwickelt und 2020 erstmals im Bundesstaat #Washington legalisiert. In Deutschland fand die erste »#Reerdigung« im Februar 2022 in #Mölln statt. Trotz der rechtlichen Hürden gilt das Verfahren als Vorreiter für nachhaltige Bestattungen. Die »Reerdigung« bietet eine innovative Alternative zur klassischen #Bestattung, mit einem klaren Fokus auf #Umweltschutz und #Ressourcenschonung. Ob sie sich in Deutschland flächendeckend etablieren wird, hängt maßgeblich von gesellschaftlicher Akzeptanz und rechtlichen Entwicklungen ab.