Stadt Münster will Galeria Gebäude kaufen

  • Investitionsvolumen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich geplant
  • Oberbürgermeister Lewe: »Übernehmen Verantwortung für die Zukunft unserer Innenstadt«

#Münster, 4. Dezember 2024

Die Stadt Münster will das #Galeria Warenhaus an der Ludgeristraße sowie dazugehörige Grundstücksflächen aus der Insolvenzmasse des Handels und Immobilienkonzerns Signa kaufen. Eine entsprechende Beschlussvorlage bringt die Verwaltung am heutigen Mittwoch, 4. Dezember 2024, in den Ausschuss für #Wohnen, #Liegenschaften, #Finanzen und #Wirtschaft zu Beratungen ein. Final müsste der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Mittwoch, 11. Dezember 2024, über den möglichen Ankauf entscheiden.

Die politischen Beratungen zu solchen Grundstücksangelegenheiten finden aus Datenschutzgründen generell nicht öffentlich statt. Das vorgesehene Investitionsvolumen liegt im niedrigen zweistelligen Millionenbereich, die Vertragsverhandlungen zwischen Stadt und Eigentümern sowie dem Mieter befinden sich in der finalen Phase. Nach Abschluss des Kaufvertrags plant die Stadt, das Gebäude an Galeria zu vermieten.

Das Warenhaus an der Ludgeristraße gilt als bedeutender Standort für das Oberzentrum Münster. »Mit dem Kauf der Immobilie und der Grundstücksflächen übernehmen wir Verantwortung für die Zukunft unserer Innenstadt«, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. »Durch die Investition wollen wir den Fortbestand des Warenhauses und der verbundenen Arbeitsplätze in unserer Stadt ermöglichen. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass dieses zentrale Grundstück nicht zum Spekulationsobjekt unkontrollierter Marktkräfte wird. Ohne die Bereitschaft der Stadt zu Vertragsverhandlungen wäre das Haus im Rahmen der Insolvenz vermutlich bereits im Frühjahr geschlossen worden.«

Stadt gehört Großteil der Grundstücksfläche

Der Stadt Münster gehört bereits der Großteil des fast 4.000 Quadratmeter großen Grundstücks. Das Warenhaus wurde im Jahr 1962 auf einem rund 2.300 Quadratmeter großen, städtischen Grundstück errichtet. Erstmals erweitert wurde das Gebäude 1967 auf einer Fläche von 466 Quadratmetern, 1984 folgte ein weiterer Ausbau auf 1.109 Quadratmetern. Diese Grundstücksteile sind derzeit im Besitz von Firmen des insolventen Signa Konzerns. 

Das Gebäude verfügt über 5 Etagen mit insgesamt 14.000 Quadratmetern Verkaufs und Restaurantflächen. Knapp 6.000 Quadratmeter werden für Lagerräume, Nebenräume  und Sozialräume sowie Büros genutzt.

Die #Verwaltung hat ein externes Gutachten in Auftrag gegeben, um bauliche und finanzielle Chancen und Risiken zu analysieren. Verzichtet die Stadt auf einen Ankauf des Gebäudes und der Grundstücke, droht langfristiger Leerstand aufgrund der komplexen Eigentumsverhältnisse an diesem Standort in Münsters bester Innenstadtlage.

Umfangreiche Modernisierung erforderlich

Dem Gutachten zufolge ist eine Nutzung des in den 1960er Jahren konzipierten Gebäudes nur durch das vorhandene Warenhausmodell sinnvoll. Bei einem Mieter mit einem anderen Nutzungskonzept wären dagegen erhebliche Umbauten notwendig, was aufgrund des baulichen Zustands absehbar einen Neubau erforderlich machen würde.

Gleichzeitig erfordert das Gebäude aufgrund seines Alters und des energetischen Zustands in den kommenden Jahren umfangreiche Instandhaltungs und Erneuerungsmaßnahmen. Die Kosten dafür sollen nach einem Kauf des Gebäudes durch die Stadt im Mietvertrag vollständig auf den Mieter Galeria übertragen werden.

Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hatte im Januar dieses Jahres einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem der Mutterkonzern Signa in Schieflage geraten war. Es war die dritte Insolvenz innerhalb von vier Jahren. Im Juli hob das Amtsgericht Essen das Verfahren auf. Mittlerweile hat ein Konsortium – bestehend aus der US Investmentgesellschaft NRDC und dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz – die Warenhauskette, die jetzt nur noch Galeria heißt, übernommen. Aktuell betreibt Galeria 83 Filialen in Deutschland, zwei davon in Münster.