Martin-Luther-Kirche

Foto: Bimer535, CC 4.0

Die Martin Luther Kirche befindet sich am Berliner Platz im Zentrum von Gütersloh und wurde im Jahr 1857 erbaut. Mit etwa 1.000 Sitzplätzen ist sie die größte Kirche in der Kirchengemeinde Gütersloh. Unter dem Titel "Kirche für die Stadt" werden seit 1999 besondere Veranstaltungen in der Kirche angeboten. Der Gottesdienst findet sonntags um 18 Uhr statt, und es werden auch regelmäßig Konzerte und Ausstellungen veranstaltet.

Die neugotische Hallenkirche, entworfen von Christian Heyden, war ursprünglich eine Predigtkirche mit dem Ziel, möglichst viele Menschen aufzunehmen. Obwohl sie vom Raumvolumen her etwas kleiner ist als die katholische Sankt Pankratius Kirche, ist sie mit über 1000 Sitzplätzen die größte Kirche der Stadt. Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1861.

1984 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt, und neben dem Hauptgebäude stehen auch verschiedene Ausstattungsstücke wie Höhenmarke, Taufengel, Glocke, Altarbild und Wandbilder sowie Krippenfiguren auf der Liste der Baudenkmäler in Gütersloh. Die Weihnachtskrippe aus etwa 1920 wurde im Dezember 2009 zum Denkmal des Monats in Westfalen Lippe ernannt.

Die Kirche und ihre Gemeinde gehören heute zum Kirchenkreis Gütersloh und sind die Heimat des Nachtsanggeläuts und des Bachchores Gütersloh.

Ein herausragendes Ausstattungsstück ist der Taufengel von Bertel Thorvaldsen, ein Zinkdruckguss aus der Werkstatt Moritz Geiß, Berlin. Dieser Engel, ein Geschenk des späteren Kaisers Friedrich III. als Dank für seine Bewahrung bei einem schweren Eisenbahnunfall von Avenwedde im Jahr 1851, wurde nach dem Vorbild in der Frauenkirche in Kopenhagen gefertigt.

Die Kirchenfenster wurden von dem Glasmaler Alexander Linnemann aus Frankfurt vor 1900 geschaffen, und die heutigen Chorfenster wurden von Max Ingrand gestaltet.

Die Orgel der Martin Luther Kirche, 1951 und 1956 von der Orgelbaufirma G. F. Steinmeyer & Co. (Oettingen) erbaut, wurde 1997/98 von der Firma Kreienbrink restauriert und erweitert. Seit 2016 steht die Orgel unter Denkmalschutz, und 2017 erfolgte eine Restaurierung durch die Firma Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth.

Mit 3.958 Pfeifen, darunter die größte mit 5,80 Metern und 150 Kilogramm, ist die Orgel ein imposantes Instrument. Die Kirche wurde im Jahr 1999 im Rahmen eines neuen Gemeindekonzepts zur »Kirche für die Stadt« erklärt. Von Mittwoch bis Sonntag ist sie als Offene Kirche zugänglich und lädt Besucher zu Stille und Gebet ein. Neben regelmäßigen Gottesdiensten und Andachten bietet die Kirche auch ein reichhaltiges kirchenmusikalisches Programm sowie Ausstellungen und spirituelle Kirchenführungen. Seit 2004 gibt es in der Kirche eine zentrale Eintrittsstelle für Menschen, die die Kirche betreten möchten.