Stimmungsvolle Volkslieder, ein Sitztanz, eine witzige Rollatoren-Einlage, sogar die Wildecker Herzbuben waren da - zumindest kamen die kostümierten Mitarbeiter dem Original sehr nahe: Jahr für Jahr geht es im Kursana Domizil Gütersloh hoch her, wenn in der Senioreneinrichtung das Frühlingsfest auf dem Programm steht. Auch jetzt herrschte bei der traditionellen Aktion wieder ausgelassene Stimmung unter den rund 80 Bewohnern sowie zahlreichen Angehörigen und Mitarbeitern im Restaurant des Domizils. »Die Veranstaltung ist immer am Frühlingsanfang eine Aktion mit Stimmungsgarantie«, sagte Kursana-Mitarbeiterin Gisela Keuter, Leiterin der Sozialen Betreuung. Sie führte durch ein Programm mit Höhepunkten im Zehn-Minuten-Takt: Großen Anteil an der ausgelassenen Atmosphäre hatte der Hausmusiker Georg Steffen – ein Alleinunterhalter, der auch regelmäßig für Bewohner im Demenzbereich Veranstaltungen anbietet. Er spielte beim Frühlingsfest mit seinem Keyboard und einem Akkordeon unter anderem auch jetzt wieder alte Volkslieder. Beim Titel »Im Märzen der Bauer« dauerte es nicht lange, bis die Festgäste mit den Füßen im Takt wippten. Zu dem Stück »Tulpen aus Amsterdam« führten sogar sechs Bewohner des Domizils einen Sitztanz auf. Diese Aktion hatte die pensionierte Mitarbeiterin Erika Spehr als ehrenamtliche Helferin im Vorfeld der Veranstaltung mit ihnen einstudiert. Das Besondere: Die unterhaltsame Choreografie wurde von den Partygästen winkend mit zuvor verteilten Tulpen begleitet. Einen weiteren Höhepunkt erlebten die Besucher der Feier, als ein Betreuungsteam der Einrichtung einen Rollatoren-Tanz aufführte - erst als ältere Damen verkleidet zum Schlager »Theo, wir fahr‘n nach Lodz« von Vicky Leandros, anschließend mit viel Schwung zu einem rockigen Stück von Bill Haley. Es war keine Überraschung, dass zwei kostümierte Mitarbeiterinnen mit einem Playback-Auftritt als Wildecker-Herzbuben-Kopie später ebenfalls Begeisterung im Publikum weckten. Für Lacher hatte zuvor der augenzwinkernde Kommentar eines Bewohners gesorgt. Er bemerkte schmunzelnd, dass das Mittanzen zum Bill-Haley-Stück angesichts seines fortgeschrittenen Alters wohl etwas langsam aussehen könne. Doch die Moderatorin Keuter konnte das Publikum und den Mann beruhigen: Dieser Teil des Programms sei nicht zur Nachahmung empfohlen, sagte Keuter und hatte ebenfalls die Lacher auf ihrer Seite.