Gütersloh (gpr). »Das macht Sinn«: Der Leerstand im ehemaligen Karstadt-Gebäude am Berliner Platz soll – falls kein erneuter Lockdown dazwischen kommt – bereits Ende April ein Ende haben. Dann zieht das Modehaus Sinn ins Erd- und erste Obergeschoss. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.
Im gemeinsamen Pressegespräch gaben jetzt am 19. März 2021, Sinn-Sprecher Friedrich-Wilhelm Göbel, das gewählte Stadtoberhaupt und Stadtbaurätin Nina Herrling zum Sachstand und zu weiteren Plänen Auskunft. Das Traditionsunternehmen Sinn mit rund 30 Filialen in Groß- und Mittelstädten ist zunächst für zwei Jahre Generalmieter der Immobilie. »Das ist der aktuelle Stand,« sagt Sinn-Sprecher Göbel. Aber Interesse bestehe an einem langfristigen Engagement. Deshalb plant Sinn mit Sorgfalt (Göbel: »kein Outlet, kein Kurzzeit—Konzept«), rund 45 Mitarbeiter sollen eingestellt werden, die Bewerbungsgespräche laufen zurzeit.
Die zukünftige Verkaufsfläche ist weitgehend freigeräumt, in der kommenden Woche wird der Fußboden erneuert, und es folgen die Abstimmungen über die Innenraum-Gestaltung mit den verschiedenen Shops: Damenmode im Erdgeschoss, Herrenmode und Wäsche für Damen und Herren im ersten Obergeschoss. Zweites »OG« und Keller sind im Nutzungskonzept von Sinn nicht enthalten, aber hier sind Möglichkeiten denkbar, die zurzeit gemeinsam mit der Stadt ausgelotet werden. Das gewählte Stadtoberhaupt und Friedrich-Wilhelm Göbel haben umgehend den Kontakt zueinander gesucht, als der Mietvertrag zwischen Sinn und dem Eigentümer, einer Investment-Gesellschaft, geschlossen war.
»Wir finden es gut, dass mit dem Einzug von Sinn ein langfristiger Leerstand im Zentrum der Innenstadt vermieden werden kann und deshalb sind wir sehr zufrieden, dass jetzt innerhalb kürzester Zeit das ehemalige Karstadt-Gebäude wieder zum Leben erweckt wird.« Die Stadt unterstütze auch bei der Herstellung von Kontakten – zum Stadtmarketing, zu Werbegemeinschaft und anderen Akteuren ebenso wie bei Möglichkeiten zur Nutzung des Kellergeschosses oder des zweiten Obergeschosses. Sinn wäre hier durchaus offen für einen Lebensmittler als »Untermieter« (Göbel: »Da es hier früher einmal eine Lebensmittelabteilung gab, ist die Infrastruktur – wie zum Beispiel Kühlräume vorhanden«), in der zweiten Etage könnte die Idee einer Nutzung für Kulturangebote (zum Beispiel Ausstellungen) Raum finden.
Gemeinsam mit Sinn habe man auch gut und unbürokratisch geregelt, wie das Parkhaus an der Münsterstraße, das in Zukunft »Parkhaus Münsterstraße/Sinn« heißen werde, genutzt werden kann, ergänzt Stadtbaurätin Nina Herrling. »Wir halten Gütersloh für einen der attraktiven Standorte in Nordrhein-Westfalen mit einer sehr attraktiven Innenstadt, zu der wir einen kleinen Beitrag leisten können,« sagt Friedrich-Wilhelm Göbel und liegt damit auf der gleichen
Linie wie das gewählte Stadtoberhaupt, das auch auf Aktionen zur Belebung der Innenstadt hinweist, an denen eine »Task Force« aus Stadtakteuren arbeitet. Das Ende des Leerstands gehört auf jeden Fall dazu.