Die Corona-Pandemie hat in Nordrhein-Westfalen zu einem deutlichen Rückgang der Krebsvorsorge geführt. So wurden von Januar bis September 2020 im Vergleich zum Vorjahr 17 Prozent weniger Screenings in nordrhein-westfälischen Arztpraxen durchgeführt. Das zeigt eine DAK-Sonderanalyse von ambulanten Abrechnungsdaten der Jahre 2019 und 2020. Bei Hautkrebs-Untersuchungen war der Rückgang in NRW mit 28 Prozent besonders stark. Mammographie-Screenings sanken um 15 Prozent, Prostata-Screenings um zwölf und Darmkrebs-Untersuchungen jeweils um neun Prozent.
„Viele Patientinnen und Patienten haben aus Angst vor einer Ansteckung mit Covid-19 einen Praxisbesuch vermieden. Der Rückgang der Krebsvorsorge ist besorgniserregend“, sagt Klaus Overdiek, NRW-Landeschef der DAK-Gesundheit. „Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um ernsthafte Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können - auch in Pandemie-Zeiten.“
Vor allem im Frühjahrs-Lockdown 2020 ging in NRW die Nutzung der Krebsfrüherkennung stark zurück. So wurden allein im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr 30 Prozent weniger Screenings realisiert. Insbesondere Mammographie-Screenings (minus 43 Prozent) und Hautkrebs-Untersuchungen (minus 39 Prozent) gingen zurück. Die Anzahl der Prostata- und Darmkrebs-Screenings sank um rund 21 beziehungsweise 18 Prozent. Im dritten Quartal 2020 gab es lediglich bei der Mammografie Nachholeffekte (plus sechs Prozent). Die Zahlen bei Darm- und Prostatakrebs näherten sich an das Vorjahresniveau an, bei dem Hautkrebsscreening blieben die Werte mit 17 Prozent hinter dem Jahr 2019 zurück.
Die DAK-Gesundheit ist mit 5,6 Millionen Versicherten die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands. Informationen zur Krebsvorsorge gibt es unter: www.dak.de/krebsvorsorge