Kreis Gütersloh (FK) Eine kleine feierliche Runde – pandemiegerecht – ist sicher nicht ausreichend, um dem dienstlichen Wirken von Kriminalhauptkommissarin Ursula Rutschkowski abschließend gerecht zu werden. Man könnte viele Stunden lang den Geschichten von KHKin Rutschkowski lauschen. Angefangen von ihren Erfahrungen und kuriosen Begegnungen als Kriminalkommissarin im gehobenen Dienst vor über 40 Jahren, über die dienstlichen Stationen einer Kriminalbeamtin, dem Aufbau eines ganz neuen Arbeitsfeldes innerhalb der Polizei - Prävention und Opferschutz-, bis hin zu ihrer Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte der Behörde sowie dem Mitwirken in zahlreichen Arbeitskreisen und Netzwerken.
Vermutlich war es aber gerade dieses erfüllte Leben der letzten Jahre, was das Abschiednehmen in kleiner Runde so feierlich und besonders machte. Landrat Sven-Georg Adenauer dankte gemeinsam mit dem Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Christoph Ingenohl, KHKin Rutschkowski für ihr Engagement der vergangenen knapp 42 Jahre im Dienste der Polizei NRW. Über 38 Jahre davon innerhalb der Kreispolizeibehörde Gütersloh.
Die diplomierte Psychologin Rutschkowski erzählte unter anderem davon, wie der polizeiliche Opferschutz vor über 22 Jahren ins Leben gerufen worden ist und machte damit deutlich, dass sich die Polizei in den vergangenen Jahren sehr gewandelt und breit aufgestellt hat. Als Leiterin des Kommissariats für Prävention- und Opferschutz hat sie in den vergangenen Jahren viel bewirkt, die zahlreichen und auch landesweit anerkannten Projekte ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorangetrieben und auch selber unzählige Menschen im Kreis aus persönlichen Krisen, beispielsweise nach Häuslichen Gewalten, begleitet.
Langeweile? War vermutlich nie ein Begriff in ihrem Leben und wird auch sicher kein fester Bestandteil werden. Einige Kreise wird Ursula Rutschkowski weiterhin mit ihrem Tun und Denken unterstützen. Privat freut sie sich »einfach mehr Zeit zu haben« für Familie, Sport, Haustiere und den Garten. Ebenso wird sie weiterhin in der Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh tätig sein – »Erste Hilfe für die Seele«. Ein so wichtiger Kreis von Menschen, die Menschen in unerwarteten und besonders schwerwiegenden Situationen begleiten.
Der Abschied aus dem aktiven Polizeileben fällt nicht nur Ursula Rutschkowski schwer. Auch über Gleichstellungsthemen hinaus, schätzten die Kolleginnen und Kollegen der Kreispolizeibehörde das Wort der Kriminalhauptkommissarin – seit mehreren Jahrzehnten.