Der #Personalmangel in der #Pflege ist zwar nichts neues, aber verschärft sich zunehmend. Die Gründe sind vielfältig. Das weiß auch Expertin Sabine von Ameln. Sie hat mehr als 30 Jahre aktiv in der Pflege gearbeitet und war Inhaberin eines mittelständigen Pflegedienstes, landete dann im Burnout. Aus eigener Kraft kam sie aus der mittlerweile weit verbreiteten Krankheit heraus. Sabine von Ameln weiß daher genau, wie sich #Pflegekräfte fühlen und kann Tipps geben, wie Betroffene dem täglichen Leiden entkommen können. Denn ohne genügend Pflegekräfte können #Patienten langfristig nicht mehr ausreichend versorgt werden. Doch was sind die Gründe für den Personalmangel?

Die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich sind im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich. Die Gründe liegen unter anderem bei zu vielen Überstunden, welche vor allem in der Pandemie noch weiter zugenommen haben. Überfüllte Intensivstationen, Kollegen, die selbst infiziert waren und neue #Hygienemaßnahmen, das hat viele Pflegekräfte schon an die Grenzen des Wohlbefindens gebracht. Zunehmend zeigt sich, dass auch qualifiziertes Personal Mangelware ist. Lücken werden mit #Fachkräften aus dem #Ausland geschlossen. Es gibt oft sprachliche Barrieren und andere Standards in den Herkunftsländern. So wird das neue Personal, welches eigentlich unterstützen soll, am Anfang eher zu einer zusätzlichen Belastung. Als wäre das nicht genug, werden viele Stellen mit Teilzeitkräften besetzt, obwohl sie einer Vollzeitstelle gleichkommen. Der Grund: das Personal sei so flexibler. Doch eigentlich zeigt sich eine zunehmende Überforderung.

Die schlechten Arbeitsbedingungen werden auch an der Abbruchquote der Berufsausbildungen sichtbar. Während der Pandemie zogen sogar vermehrt ausgebildete Fachkräfte einen Ausstieg aus dem Beruf in Betracht.

Wenn sich die #Arbeitsbedingungen nicht zeitnah ändern, dann wird der negative #Trend leider in Zukunft zunehmen. Doch wer pflegt die immer älter werdende Gesellschaft dann?

Ein weiterer Grund für den Personalmangel ist die niedrige Bezahlung, welche im internationalen Vergleich ebenfalls schlecht abschneidet. Wenn der Lohn am Monatsende zu niedrig ausfällt, fühlen sich Pflegekräfte oft nicht genügend wertgeschätzt. Dadurch entsteht Demotivation. Demotivierte Arbeitskräfte vermindern ihre Arbeitsleistung und sind bei weitem nicht so produktiv, wie ein motivierter Mitarbeiter, der mit Freude seiner Arbeit nachgeht. Zusätzlich kann unmotiviertes #Personal die Genesung der #Patienten beeinflussen und verzögern, sodass Betten länger belegt sind als eigentlich vorgesehen.

Dabei ist der Beruf der #Krankenpflegerinnen und #Krankenpfleger und #Altenpflegerinnen und #Altenpfleger doch systemrelevant. Denn wer pflegt die #Kranken und #Schwachen, wenn das Personal fehlt?

Der demografische Wandel macht der Pflegebranche zunehmend zu schaffen. Unsere Bevölkerung wird immer älter. Diese Menschen brauchen Pflege, doch mit dem derzeitigen Personalstand ist das nicht zu meistern. Die Geburtenra#te zeigt einen Trend nach unten, aber Kinder sind doch das, was #Deutschland so dringend braucht. Nicht nur für die Pflege, auch für die #Rente.

Es entsteht in den nächsten Jahren eine große Lücke, denn die älteren Menschen müssen versorgt werden. Doch von wem, wenn der Beruf im Pflegebereich immer unattraktiver wird?

Die Corona-Prämie ist da leider nur ein kleiner Anfang, der hoffentlich einige Entscheider im Pflegebereich wachgerüttelt hat. Aber sie bringt nicht genügend Anerkennung und spiegelt nicht ansatzweise die Leistung wieder, welche Pflegekräfte in Hochzeiten der Pandemie erbracht haben. Der Druck für das Pflegepersonal stieg ins unermessliche, als der Inzidenzwert in Deutschland auf Hochkurs war.

Was wir dringend benötigen ist ein gesellschaftlicher Wandel. Ein Wandel in den Köpfen der Entscheider im Pflegebereich. Eine bessere Entlohnung für die unfassbare Leistung der Pflegeberufe, ohne die unser System so niemals funktionieren würde. Geregeltere Arbeitszeiten und kontinuierliche Überwachung der Überstunden. Mehr Prämien, mehr Geld, mehr Urlaub als Ausgleich zum #Job, mehr Unterstützung. Denn was nicht vergessen werden darf: Jeden Tag Leid zu sehen setzt irgendwann jedem Mitarbeiter zu. Es braucht eine Anlaufstelle für Hilfe bei zu hohem Leistungsdruck, Überförderung, emotionalen Ungleichgewicht und Erschöpfungszuständen.

Pflegekräfte müssen erkennen, dass sie auch selbst für ihre Gesundheit und das Wohlbefinden verantwortlich sind. Darum wird sich niemand anders kümmern, weil Anzeichen bei psychischen Ungleichgewicht bspw. schwer von außen stehenden zu erkennen sind. Denn wer soll die Kranken pflegen, wenn die Pflegekräfte erkranken und sich nicht mehr kümmern können?

Als #Expertin und erfahrener #Profi kann Sabine von Ameln Betroffenen #Tipps geben, wie sie aus dem ständigen Kreislauf aussteigen können.

 

Vita

Frau von Ameln hat über 30 Jahre aktiv in der Pflege gearbeitet und war Inhaberin eines eigenen mittelständigen Pflegedienstes. Durch unentwegten #Stress und #Druck landete sie im Burnout. Sie schaffte es, alleine aus dem #Burnout herauszukommen und ist darauf sehr Stolz. 

Wie Pflegekräfte sich fühlen weiß sie nur zu gut, was sie denken und wie sie unter dem täglichen Stress und Druck leiden. Frau von Ameln kann ihnen Tipps geben, wie sie aus dem Kreislauf von … ich muss … ich darf nicht … ich kann nicht … aussteigen können und mit Stress besser umgehen. Sie müssen erkennen, dass sie selber für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden verantwortlich sind. Das kann Ihnen niemand abnehmen und es wird auch niemand tun.

Pflegekräften sollen aufwachen und wieder an sich und ihr Wohlbefinden denken. Denn, wenn sie selber krank sind, können sie niemanden mehr helfen. Dann sind sie es die Hilfe brauchen.