Konflikt im Sudan: Tränengas-Attacken auf Krankenhäuser
Khartum (ots)
Tausende #Kinder und #Jugendliche im #Sudan sind nach Angaben der SOS-Kinderdörfer in Lebensgefahr. Am 25. Oktober 2021 hatte das Militär durch einen Putsch die Macht übernommen, seitdem gehen Millionen Menschen auf die Straße, um zu protestieren. »Jugendliche machen den Großteil der Demonstranten aus. Sie sind Gummigeschossen, Tränengas und Kugeln ausgesetzt. Die Sicherheitskräfte haben sogar gezielt Tränengas in Krankenhäuser und Wohnhäuser gefeuert«, sagt Abdelrahman Mubarak, Nationaler Leiter der SOS-Kinderdörfer im Sudan. Für Januar seien weitere Demonstrationen geplant.
Der aktuelle Konflikt trifft viele Menschen in einer ohnehin dramatischen Situation
»Kinder leiden an Mangelernährung. Armut und Hunger bestimmen das Leben von Millionen Familien«, sagt Mubarak. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden 2022 etwa 14,3 Millionen Menschen im Sudan auf humanitäre Hilfe angewiesen sein, fast ein Drittel der Bevölkerung, darunter 8 Millionen Kinder. Neben den immer wieder aufflammenden politischen Konflikten sind Naturkatastrophen wie Ãœberschwemmungen und Dürren der Grund für die Not. Der Mangel an sanitären Einrichtungen führt regelmäßig zu Epidemien wie Cholera-Ausbrüchen. Außerdem beherbergt der Sudan über eine Million Geflüchtete aus angrenzenden Ländern wie Äthiopien oder dem Südsudan.
»Die aktuelle Lage ist sehr besorgniserregend. Die Weltbevölkerung darf den Sudan jetzt nicht alleine lassen«, sagt Mubarak.
Die SOS-Kinderdörfer unterstützten Kinder und Familien im Sudan seit Jahrzehnten und werden weiterhin an der Seite der Kinder und Familien bleiben. Für die Kinder, Mütter und Mitarbeiter in den SOS-Kinderdörfern des Landes besteht aktuell keine Gefahr.
Die schwersten Krisen für Kinder: 2022 wird in zahlreichen Ländern die Armut steigen und noch mehr Kinder werden ums Überleben kämpfen – meist im Schatten der Weltöffentlichkeit und abgeschnitten von wirkungsvoller Hilfe. Die SOS-Kinderdörfer berichten in einer Artikel-Serie über Krisenländer, in denen der Klimawandel, die Corona-Pandemie, Dürren und politische Konflikte die Not der Kinder weiter zuspitzen - und die wir nicht vergessen dürfen.