»Kultur Räume Gütersloh«, das Programm vom 7. bis zum 13. Februar 2022

Stadthalle

»Gütersloh Philharmonisch«, Nordwestdeutsche Philharmonie, Rory MacDonald, Benjamin Appl

  • Carl Maria von Weber (1786 bis 1826), »Euryanthe«, Ouvertüre
  • Gustav Mahler (1860 bis 1911), Lieder eines fahrenden Gesellen
  • Johannes Brahms (1833 bis 1897), Sinfonie Nummer 1 c-moll opus 68

Carl Maria von Webers Oper »Euryanthe« hat bis heute nicht die Anerkennung erfahren, die ihr eigentlich zustehen müsste. Schuld daran sei vor allem der verworrene und undurchsichtige Verlauf der Handlung, meint die Musikforschung. Die herzerfrischende Ouvertüre aber hat überlebt: Sie weist Weber als begnadeten Melodiker aus. Eingängige Melodien enthalten auch Gustav Mahlers »Lieder eines fahrenden Gesellen«. Die vier Gesänge erzählen auf musikalisch bewegende Weise von einem Wandergesellen, der den Verlust seiner Geliebten beklagt. Glücklich dagegen war Brahms mit seiner nach langem Ringen entstandenen 1. Sinfonie c-moll op. 68, mit der er endgültig aus dem Schatten Beethovens heraustrat.

Donnerstag, 10. Februar 2022, 20 Uhr, Einführung 19.15 Uhr, Stadthalle, großer Saal

»SchLaDo«, Matthias Reuter, »Karrierefreies Wohnen«

Manchmal wird ein Programmtitel zum Alltag. Als Matthias Reuter sein neues Kabarettprogramm »karrierefreies Wohnen« nannte, ahnte er nicht, dass er das dann erstmal ein Jahr lang machen würde. Doch nicht nur für Inzidenzen gilt: wenn alles ständig eskaliert, ist es das Beste, man pausiert. Wo Medien, Politik und Mitmenschen zunehmend hysterischer werden, setzt Reuter auf Ruhe. Und Humor. Aber für beides braucht man Zeit. Und so beantwortet er die uralte schwedische Möbelverkäuferfrage »Wohnst Du noch oder lebst Du schon?« mit dem Satz »Ich wohne. Um noch was vom Leben mitzukriegen.« Je nach Nachbarschaft ist das ja auch schon Event genug. »Karrierefreies Wohnen« ist der Versuch, im vierten Stock am Boden zu bleiben, während gleichzeitig vor der Tür der ganz normale Wahnsinn patrouilliert: weltreisende Viren, wahlkämpfende Wichtigtuer, falsche Dachdecker und Polizisten, Plauderkassen im Supermarkt und Saugroboter mit Kosenamen. Und ständig die bange Frage: Ist Kabarett überhaupt noch systemrelevant? Reuter ist da optimistisch, denn der Mann von der Reinigung hat ihn neulich gefragt, wann er endlich mal wieder aufritt und seine Hemden und den Anzug vorbeibringt. Immerhin! Und so macht sich Matthias Reuter pflichtbewusst auf den Weg in die Kleinkunsttheater der Republik, um Klavier zu spielen, Geschichten zu lesen, Menschen zu unterhalten und seinen Anzug zu verschmutzen. Denn das geht wirklich nur auf der Bühne.

Matthias Reuter ist Autor und Musikkabarettist aus dem Ruhrgebiet. Er kann seit 2010 davon leben (sagt das Finanzamt). Bis 2070 muss er davon leben (sagt sein Rentenbescheid). Für seine Auftritte hat Reuter einige Kabarettpreise bekommen, zuletzt den Dresdner Satirepreis 2019, aber auch den Jurypreis von »Tegtmeiers Erben« im Jahr 2011. Die CDs zu seinen Programmen sind im Kölner WortArt-Verlag erschienen. Das Kurzgeschichtenbuch »Rentnerfischen im Hallenbad« erschien 2019 im Berliner Satyr-Verlag.

Donnerstag, 10. Februar 2022, 20 Uhr, Stadthalle, kleiner Saal, Karten für den 5. November 2020 und den 29. April 2021 behalten ihre Gültigkeit oder können an der Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden, an der sie erworben wurden.

Theater

Führung durch das Theater

Bei einer Führung durch das Theater können Besucherinnen und Besucher Wissenswertes zur Entstehung und über den Betrieb dieses besonderen Hauses erfahren und natürlich den Bereich des Gebäudes erkunden, der dem Publikum sonst vorenthalten bleibt.

Montag, 7. Februar 2022, 18 bis 19 Uhr, Theater Gütersloh, Eintrittskarten sind zum Preis von 3 Euro beim »Stadtmarketing« erhältlich, Telefon (05241) 2113636

Klangkosmos Weltmusik, Janusz Prusinowski Trio, abgesagt

Das »Janusz Prusinowski Trio« steht in der Tradition der Meistermusiker des ländlichen Polen. Gleichzeitig ist das Ensemble eine Ethno-Avantgarde-Formation mit einem charakteristischen Klang und einer eigenen musikalischen Sprache, die von der Kunst der Improvisation getragen wird. Der Stil des »Janusz Prusinowski Trios« ist geprägt von der Suche nach aktuellen Interpretationen der wichtigsten Elemente ländlicher Musik aus Zentralpolen. Das Trio zeigt ganz neue Facetten dieser traditionsreichen Mazurkas, deren Elemente neben den klassischen Eindrücken auch an zeitgenössische Genres wie Blues oder Rock’n’Roll erinnern. Seit 2008 erfüllen die drei Musiker überall auf der Welt die Konzertsäle mit ihrem besonderen Klang.

Dienstag, 8. Februar 2022, 18.30 bis 19.30 Uhr, abgesagt, Theater, Theatersaal, Janusz Prusinowski (Fiddle, Dulcimer, Akkordeon, Gesang), Piotr Piszczatowski (Baraban-Trommel, Rahmentrommel), MichaÅ‚ Å»ak (Holzflöten, Schalmei, Klarinette), Meister der Global-Mazurkas, Polen, Eintritt frei

Jugendtheater, »Ping«â€¨, Schauspiel von Esther Koning

»Ping« bis so nennt sich die Heldin in diesem Stück. Ping meint, dass sie sich selber viel besser erziehen kann als ihre Eltern, denn die sind völlig mit sich beschäftigt, sie streiten sich. Täglich. Immer und immer wieder. Ping vertraut dem Publikum ihr Leben an, sie erzählt von Abenteuern mit Aliens und fantastischen Zeiten in der Schule, von einer genialen Erfindung und von einem Super-Deal, den ihr Vater demnächst machen wird. Und Ping erzählt auch davon, wie der Super-Deal ihres Vaters schiefgeht und wie ihre Mutter alleine auf Reisen geht und in Mexiko eine neue Familie gründet.

Anrührend und witzig zugleich erzählt das Schauspielsolo davon, wie sich ein junger Mensch immer wieder aufmacht, dem Leben das Allerbeste abzutrotzen.

Mittwoch, 9. Februar 2022, 11 Uhr, Theater, Studiobühne, Theaterhaus Ensemble, für Zuschauer von 9 bis 12 Jahren

Kindertheater, »Fidolino«, »Was macht die Kamelle in der Klarinette?«, närrisches Treiben im Konzertsaal

Tätä bis tätä bis tätä!!! Mit Helau, Alaaf und jeder Menge Konfetti begrüßen die musikalischen Jecken ihr Publikum zur Karnevalssitzung im Fidolino-Saal. Dabei greifen sie nicht nur tief in die Verkleidungskiste, sondern bringen auch kostümierte Instrumente zum Vorschein. Alles klingt erstaunlich oder verblüfft durch irrwitzige Rhythmen und Tempokaskaden. Alle Gäste sind zum Feiern, Mitschunkeln und Anstimmen von Karnevalsliedern eingeladen bis aber nur mit eigenem Kostüm!

Sonntag, 13. Februar 2022, 11 bis 12 Uhr, Theater, Studiobühne, für Kinder von 4 bis 7 Jahren

»Theaterspionage«, Theater Picknick, Theaterworkshop für Eltern oder Großeltern und Kinder ab 6 (Bitte beachten Sie die Hinweise zur Altersfreigabe)

Das Picknick an frischer Luft muss im Winter und manchmal auch im Frühjahr noch etwas warten. Das ist aber kein Grund, zu Hause zu bleiben. Raus aus dem Wohnzimmer bis rein ins Theater! Noch besser als Zuschauen ist Selbermachen, und dazu sind die Sonntagnachmittage eine prima Gelegenheit. Kinder und ihre Eltern können hier einmal gemeinsam ausprobieren, welche Figuren, Rollen und Talente in jedem schlummern: improvisieren, bekannte und unbekannte Geschichten in Szenen verwandeln, Schauspielübungen kennenlernen, verkleiden und bei alldem natürlich ganz viel Spaß haben.

Sonntag, 13. Februar 2022, 15 bis 18 Uhr, Theater, Studiobühne, Leitung Christine Ruis, Anmeldung bei Karin Sporer, Telefon (05241) 864-141

»The Last Ship«

Inspiriert von seiner eigenen Biografie, erzählt Sting vom Leben der hart arbeitenden Werftarbeiter im englischen Newcastle und von ihrem Kampf gegen die Schließung der Werft, die ihrer Region lange Zeit das Überleben sicherte.

Als Gideon nach 17 Jahren in seine Heimatstadt Newcastle zurückkehrt, sieht er seine Erwartungen an einen herzlichen Empfang nicht erfüllt: Weder hat seine Jugendliebe Meg auf ihn gewartet, noch kann er in die Fußstapfen seines Vaters als Werftarbeiter treten. Denn die Inhaber der Schiffswerft sehen sich mit der bevorstehenden Schließung konfrontiert, nachdem sich die Regierung gegen eine Rettungsaktion entscheidet. Wissend, dass der Verlust des Arbeitsplatzes gleichsam den Verlust des Lebens, wie sie es kennen, bedeutet, nehmen Gideon und die Werftarbeiter ihr Schicksal selbst in die Hand: Sie bauen das letzte Schiff fertig, trotzen jedem Widerstand und kämpfen um ihre Existenz. Außerdem nähern Gideon und Meg sich wieder an bis Gideon erfährt, dass er eine Tochter hat, die wie einst Sting  selbst ihr Zuhause verlassen will, um in London Karriere als Musikerin zu machen. »The Last Ship« erzählt vom Mut angesichts der Hoffnungslosigkeit, von der Rohheit des Lebens und von der Bedeutung von Gemeinschaft, Familie und Träumen.

Samstag, 12. Februar 2022, 19.30 bis 22.30 Uhr, Sonntag, 13. Februar 2022, 19.30 bis 22.30 Uhr, Theater, Theatersaal, Theater Koblenz, deutsche Erstaufführung, Musikalische Leittung: Karsten Huschke, Regie Markus Dietze, Bühne Bodo Demelius, Kostüme Bernhard Hülfenhaus, Video Georg Lendorff, Dramaturgie Juliane Wulfgramm, Choreinstudierung Aki Schmitt