Zwakkelmann, »Liebhaberei«, ab 1. April 2022 auf Hulk Räckorz
- Im physischen Vertrieb von Edel Distribution und digital über Kontor New Media
Nachdem vergangenes Jahr Zwakkelmanns hoch gelobter Anekdoten #Roman »Shitsingle« erschien, schlägt er nun ein neues Kapitel auf. »Liebhaberei«, die mittlerweile neunte Zwakkelmann CD, kommt mit 16 Stücken im feinen #Digipak daher.
3 Jahre hat man sich Zeit gelassen und intensiv daran gefeilt. Noch nie klang die Zwakkelmann-Bigband so ausgefuchst und fett wie heute. Produzent Kurt Ebelhäuser (Blackmail, Donots, Pascow et cetera) machte Schlaffke, Marius und Tobi ordentlich Dampf und brachte sie im Tonstudio 45 (Koblenz) zu Höchstleistungen. Feinschliff und Mastering übernahm Andi Jung (Berlin).
Man entschied sich unter anderem für den Titel »Liebhaberei«, weil das Musik machen, wie für viele Bands in diesen verwirrenden Zeiten selbstverständlich auch, für Zwakkelmann wohl stets ein teures, zeitaufwändiges Hobby bleiben wird. Dementsprechend wurde der neue Tonträger professionell ohne Rücksicht auf rote Zahlen mit viel Herzblut und Liebe produziert. Apropos Liebe, zum ersten Mal in der Zwakkelmann Geschichte liefern sie mit »Du und ich gegen den Rest« ein Liebeslied ab. Überhaupt durchzieht das Album in weiten Teilen ein positiver, humorvoller Grundton. Nicht zuletzt, um der miesen, genervten Stimmung im Lande etwas entgegenzusetzen. Man will, allen negativen Entwicklungen zum Trotze, sich den Humor bewahren und ist »Dankbar«, weiterhin Krach schlagen zu dürfen. Selbst »In Quarantäne« verweilt man zwar konsumkritisch, aber heiter, während es in »Hinter dem Mond«, eingeleitet durch ein Lennon-Zitat, eher mystisch zugeht. Okay, im ungewohnt sozial kritischen »Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft« wird das Kind beim Namen genannt. Und wer sonst, als vielleicht die Ärzte, reimt »Helikopter« auf »bekloppter«? So in »Quokka sein«, einem ebenfalls eher pessimistischen Lied.
Zwakkelmann bewegen sich irgendwo zwischen den Ärzten, Trio, Udo Jürgens, Reinhard Mey, Nirvana und den Ramones. Sie stehen für melodische Lieder, bei denen die Stimme den Ton angibt. Nennen wir es Liedermacher-Punk! Zwakkelmann bewirtschaften mit Liebhaberei ein weites, musikalisches Feld. Neben Punkrock, dem Grundstock ihrer Musik, bekommt der Hörer Hardcore (»Misophonie«, »Innovativ«), Country And Western bzw. Rock ’n’ Roll (»Lonesome Cowboy Nummer 1.«, »Männergrippe«), Liedermacher-Punk (»Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?« und »Quokka sein«) oder Indie-Rock (»Du und ich«, »Hinter dem Mond«) serviert.
Mit Liebhaberei gehen sie streckenweise, wie es in »Innovativ« heißt, »neue Wege« und bedienen sich ungewöhnlicher Akkordfolgen und Harmonien.
Zu guter Letzt kommen auch die alten Punkrocker auf ihre Kosten. »Gutes Gefühl«, »Halt dein Maul«, »Halleluja Punk«, »In Quarantäne« und »Dankbar« beispielsweise geben ihnen Futter.
Anspiel Tipps
»Gutes Gefühl«, »Du und ich …«, »Halleluja Punk«, »Wunderschön« und der Rest.
Aufnahme Kurt Ebelhäuser und Michel Wern im Tonstudio 45, Koblenz. Mix: Kurt Ebelhäuser und Schlaffke, Tonstudio 45. Mastering und Feinschliff Andi Jung, Berlin.
Trackliste
- Die Rückkehr des seltsamen Herrn Z (1:46)
- Gutes Gefühl (2:26)
- Du und ich gegen den Rest (3:26)
- Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft? (3:32)
- Halt dein Maul (1:58)
- Halleluja Punk (2:42)
- Wunderschön (3:57)
- In Quarantäne (3:05)
- Misophonie (1:38)
- Innovativ (3:35)
- Lonesome Cowboy Nummer 1. (2:49)
- Jane Birkin (3:44)
- Quokka sein (3:11)
- Hinter dem Mond (3:55)
- Männergrippe (3:18)
- Dankbar (3:11)
Interview zur Liebhaberei CD
Schlaffke Wolff interviewt Zwakkelmann sowie Bassmann Marius OHase (später lediglich »Marius« genannt) zum neuen Zwakkelmann Tonträger »Liebhaberei«.
Schlaffke: »Guten Tag, die Herren.«
Zwakkelmann: »Tachchen.«
Schlaffke: »Wie ist das wehrte Befinden? Alles jut soweit?«
Marius OHase: »Mahlzeit, soweit alles gut. Es bleibt eine komische Zeit, aber so lange mein Umfeld und ich gesund sind, kann und möchte ich mich nicht beschweren.«
Schlaffke: »Und Herr Zett, krank im Bett?«
Zwakkelmann: »Nee, alles okay, kann nich› klagen.«
Schlaffke: »Kommen wir erstmal zu Bass-tler Marius OHase. Chef Zwakkelmann absolvierte 2021 ja im Zuge seiner Buchveröffentlichung jede Menge Solo-Auftritte. Die Zwakkelmann-Bigband hingegen bestritt lediglich ein kultverdächtiges Kirchen-Konzert. Fehlen Dir die Live-Gigs? Wie erging es Dir bisher als passionierte Rampensau in der Corona-Krise?«
Marius OHase: »Nochmal Glückwunsch zum Buch, ich war ja quasi fast von Stunde eins an dabei, als Du angefangen hast zu schreiben, somit weiß ich auch, was das für ein Kraftakt war. Aber haste durchgezogen, bin ich sehr stolz auf dich! Das Kirchenkonzert war großartig. Hat sehr gutgetan, nach fast zwei Jahren wieder auf der Bühne zu stehen. Und dann auch noch bei so einer guten Organisation in so einer Location. Das hat mir schon gefehlt und fehlt mir immer noch. Was mir nicht gefehlt hat, sind lange Autofahrten, langes Warten und kleine, dreckige oder kalte Backstageräume mit schlechtem Essen. Mit dem Alter wachsen wohl auch die Ansprüche. Nee, im Ernst, ich fand die Ruhe bisweilen echt angenehm. Zwischendurch habe ich Samstagsabends um 22 Uhr auf dem Sofa oft gedacht: ›Puh, jetzt noch auf die Bühne. Ob ich das noch schaffen würde?‹. Aber ich möchte wieder raus auf die Bühne, wird Zeit!«
Schlaffke: »Hat bzw. hatte Corona auch was Positives? Immerhin ist die neue Scheibe, allen Unkenrufen zum Trotze, verhältnismäßig optimistisch ausgefallen.«
Marius OHase: »Ich persönlich konnte zum Beispiel dem ersten Lockdown durchaus was Positives abgewinnen. Das Leben wurde runtergefahren, entschleunigt, die Straßen waren nicht mehr so voll, es wurde ruhiger. Das hatte schon was und ist etwas wovon wir, denke ich, auch lernen und profitieren können. Die Besinnung zu sich selbst und mit sich selbst mal wieder was anfangen zu können, ohne immer im Alltagsstress gefangen zu sein. Das empfand ich als sehr positiv.«
Schlaffke: »Corona nimmt ja hier und da auch auf Liebhaberei Raum ein. Zum Beispiel in ›Wann kommt die Menschheit endlich mal zur Vernunft?‹, ›Quarantäne‹ und ›Männergrippe‹.«
Zwakkelmann: »Das ließ sich nicht ganz vermeiden, weil meine Texte ja oft autobiografisch geprägt sind.«
Schlaffke: »Und witzigerweise bezieht sich ›Gutes Gefühl ‹, der erste Song, ja auf ›Shitsingle ‹. Im letzten Satz des Buches heißt es ja: ›Dann öffnete er die Tür und ging er mit einem guten Gefühl hinein. ‹.«
Zwakkelmann: »Yeah, das hab ich natürlich bewusst so gemacht. Ein bisschen half mir aber auch Herr Z, also der Zufall.«
Schlaffke: »Greift ›Gutes Gefühl ‹ ebenfalls die Corona-Krise auf?«
Zwakkelmann: »Sollte die Pandemie überwunden sein, könnte das super hinkommen. Ich hatte beim Schreiben von ›Gutes Gefühl ‹ aber zunächst ›ne private Krise vor Augen.«
Schlaffke: »Ohne Spaß, wie meinst Du das? Jetzt wird hier schon wieder rumgeschleimt, äh, gereimt.«
Zwakkelmann: »Einige Texte handeln ja vom Rückzug ins Private, was wiederum auch eine Folge der Pandemie sein könnte. Beispielsweise beziehen sich ›Du und ich gegen den Rest ‹ und ›Hinter dem Mond ‹ bis zu einem gewissen Grad darauf.«
Schlaffke: »Ah, verstehe, interessanter Ansatz. Und was hat es mit dem Cover und dem Titel auf sich?«
Zwakkelmann: »Na ja, der kleine Gitarrenverstärker mit dem Herz symbolisiert sozusagen das Wort Liebhaberei. Es ging unter anderem darum, abzubilden, dass für uns die Musik, wie für viele andere Bands in diesen schwierigen Zeiten ebenfalls, wohl immer ein teures, zeitaufwändiges, Hobby bleiben wird.«
Schlaffke: »Da muss ich reingrätschen, Hobby?«
Zwakkelmann: »Okay, für mich persönlich ist es natürlich viel mehr als ein Hobby. Vom Zeitaufwand mehr ein Fulltimejob. Liebhaberei ist auch mit Abstand die professionellste und teuerste Platte. Wer weiß, vielleicht sogar die letzte.«
Schlaffke: »Wat?«
Zwakkelmann: »Weiß nicht, ob sich so ein Tonträger in der Form nochmal finanzieren, äh, realisieren lässt. Wir wollten nochmal richtig schön auf die Kacke hauen. Aber davon abgesehen, ging es beim Cover auch darum, das alte Arschloch Liebe mit all seinen Facetten einbeziehen. So befindet sich mit ›Du und ich gegen den Rest ‹ zum ersten Mal ein kompromissloses Liebeslied auf einer Zwakkelmann-CD. Lustig ist übrigens, dass fast alle Liebhaberei-Gitarrenspuren mit einem ähnlichen Amp eingespielt wurden, wie er auf dem Cover zu sehen ist.«
Schlaffke: »Apropos Spuren, Marius, wie hast Du die Liebhaberei-Produktion erlebt? Also die Zeit im Proberaum und im Tonstudio? Eher stressig? Waren wir gut vorbereitet?«
Marius: »Die war in meinen Augen sehr entspannt. Wir haben uns viel Zeit gelassen und die Songs reifen lassen. Ich kann mich an die ersten Alben erinnern, als es ein paarmal so ging: ›Ich hab hier noch ›nen Song, spiel mal eben einen Bass drauf. ‹ Und immer in einem Take.
Jetzt konnten die Songs wachsen und sind insgesamt durchdachter und strukturierter. Somit konnten wir dann auch sehr gut vorbereitet ins Studio gehen. Und auch da war es mit Kurt und Michel (herzlichen Dank nochmal an dieser Stelle) einfach super entspannt in einem so geilen Ambiente.«
Schlaffke: »Und Zwakkelmann, was fällt Dir zur Produktion ein?«
Zwakkelmann: »Als Marius und Tobi im Tonstudio 45 so spitzenmäßig vorlegten, überkamen mich riesige Zweifel. Die beiden spielten 17 Songs in drei Tagen ein. Und zwar alles nach Klick und ohne große Fehler. Wir waren wirklich gut vorbereitet. Aber ich hatte in Koblenz trotzdem einige schlaflose Nächte, weil ich fürchtete, elendig an der Gitarre zu versagen.«
Schlaffke: »Und, bist Du kläglich gescheitert, frag ich mal so leicht erheitert?«
Zwakkelmann: »Na ja, ich erzählte Kurt Ebelhäuser, unserem Produzenten, von meinen Ängsten. Tja, und Kurt meinte lediglich zu mir: ›Ich bin wie ein Zahnarzt, der Dir alle Zähne zieht, ohne dass Du was davon merkst ‹. Und genauso war es auch. Meine Ängste waren wieder mal vollkommen unbegründet.«
Schlaffke: »Ha, ha, ha! Hat Kurt auch was eingespielt? Er ist doch dafür bekannt, bei Gitarrenaufnahmen hin und wieder Hand anzulegen.«
Zwakkelmann: »Yeah, einige Gitarrenspuren. Da hab ich überhaupt keine Probleme mit. Ich hab Kurt hier und da sogar noch dazu ermuntert. Ich fand alle Gitarren, die er drauf gezimmert hat, auf Anhieb super. Er ist einfach ein geschmackssicherer Typ. Sein Zutun hat den Aufnahmen ungemein gutgetan und wir haben dadurch viel Zeit gespart.«
Schlaffke: »Hattest Du auch vorm Singen Schiss? War es ebenfalls ein Hindernis?«
Zwakkelmann: »Nee, ohne jetzt groß vom Leder zu ziehen, singen ist meine Paradedisziplin. Da macht mir so schnell keiner was vor. Auch nicht im Chor. Ich glaub, das hebt uns auch von vielen Punkbands ab, reim ich mal kurz und knapp.«
Schlaffke: »Schalten wir rüber zu Marius. Bist Du zufrieden mit dem Ergebnis? Was unterscheidet Liebhaberei von vorangegangen Produktionen? Haben wir dazu gelernt? Immerhin ist es bereits die neunte CD.«
Marius: »Sehr zufrieden. Ich würde sagen, das ist unsere bisher beste Platte. Die macht auch nach zigmal durchhören immer wieder Spaß und das ist ein gutes Zeichen. Zudem merkt man, dass das die erste Platte ist, die so richtig als Band entstanden ist, wo alle ihren Anteil am Songwriting hatten und wir uns somit nochmal weiterentwickeln konnten. Schlaffke, Tobi, dat ham wa richtig jut jemacht.«
Schlaffke: »Beste Platte, dat sagen se doch alle! Egal, was sind Deine Favoriten vom neuen Album?«
Marius: »Hm, schwierig, ›Misophonie ‹: kurz, knackig, kraftvoll. ›Männergrippe ‹: witzig und auch gar nicht mal so einfach zu spielen, wie es klingt. ›Wann kommt die Menschheit zur Vernunft? ‹: gute Botschaft, musikalisch sehr schön.«
Schlaffke: »Da möchte ich anknüpfen, Zwakkelmann. Heutzutage is› ja musikalisch eigentlich alles erlaubt. Deshalb auch Lieder wie ›Misophonie ‹, ›Hinter dem Mond ‹ oder ›Lonesome Cowboy Nummer Eins ‹, die ja unterschiedlicher nicht sein könnten?«
Zwakkelmann: »Ja, passend zu Liebhaberei spielen wir nach dem Lustprinzip. Wobei wir den Pop-Appeal nie außer Acht lassen. Selbst bei abgedrehteren Nummern wie ›Innovativ ‹. Ich will mir die Songs ja auch anhören können. Vom Free Jazz sind wir immer noch weit entfernt.«
Schlaffke: »Aber textlich sieht es doch schon wieder anders aus oder? Ist da nicht weniger erlaubt, als noch vor 20, 30 Jahren?«
Zwakkelmann: »Jo, das stimmt wohl.«
Schlaffke: »Ich dachte zum Beispiel an ›Wunderschön ‹. Kann gut sein, dass da jemand von der Punk-Polizei um die Ecke kommt und meint, hier würde einer hübschen Dame ein übergriffiges Kompliment ob ihrer Attraktivität gemacht.«
Zwakkelmann: »Was natürlich Quatsch ist. Solche Texte sollte man nicht zu ernst nehmen und auf die Waagschale legen. Es ist ja eine typische Zwakkelmann-Stoffel- Geschichte, die da erzählt wird. Eine Momentaufnahme, die ein Traum sein könnte. Deshalb mag ich auch das Video, weil es ein bisschen wie ein Traum daherkommt. Außerdem denkt der Hauptprotagonist ja nur, dass die Frau wunderschön ist. Er sagt es ihr ja nicht einmal.«
Schlaffke: »Mal was zur Zwakkelmann- Geschichte. Marius, als Du 2004 zu Zwakkelmann gestoßen bist, hättest Du damit gerechnet, 18 Jahre (!) später immer noch mit Deinem Bass an Backbord der Bigband zu sein? Wie empfindest Du das Zusammenspiel mit Tobi und Schlaffke? Jetzt nix falsches sagen.«
Marius: »Hi, hi, die Band hat deutlich länger gehalten als meine Ehe. Na ja, irgendwie ist Band ja auch wie eine Ehe. Man hat gute und schlechte Zeiten und geht irgendwie durch alles durch. Hätte ich anfangs definitiv nicht gedacht, dass mich das fast mein halbes Leben und wahrscheinlich noch darüber hinaus begleiten wird. Und trotzdem ist es immer wieder schön mit euch beiden zusammenzukommen und was dann in diesen Momenten entstanden ist und noch entstehen wird, ist einfach nur großartig. Und für mein Gefühl ist das ja auch nicht ›nur ‹ Band, sondern einfach auch eine Freundschaft entstanden, wovon man weiß, dass man sich, wenn es hart auf hart kommt, dann doch aufeinander verlassen kann.
Und zum Zusammenspiel: das hängt natürlich vom Probeintervall ab, aber ich glaube schon, dass wir ganz gut eingespielt sind.«
Schlaffke: »Wie siehst Du die Zukunft Zwakkelmanns? Wird es noch was mit dem Rockstar-Dasein? Oder eher nein? Verzeih, oder bleibt es auf ewig Liebhaberei? Lohnen Compactdiscs überhaupt noch? Wäre es nicht mal an der Zeit für Vinyl, also ›ne Schallplatte mit Loch?«
Marius: »Ich finde, wir hätten ›ne Stadiontournee oder ›Rock am D(R)ing ‹ als Headliner verdient, allein als Entschädigung für die ganze Fleißarbeit, die wir in den Jahren geleistet haben.
Realistisch betrachtet wird es aber alles Liebhaberei bleiben und ich weiß auch nicht, ob man dann nicht auch irgendwann die Lust verlieren würde, wenn das alles zum Beruf wird. Schöne wäre es, wenn wir es als Band schaffen würden, einfach nochmal einen Schritt nach vorne zu gehen, dass bei Konzerten regelmäßig zum Beispiel 300 Leute kommen und wir auf ein paar schönen Festivals spielen.
CDs lohnen auf jeden Fall, denn ich find es geil, etwas in den Händen zu halten, wenn man was geschaffen hat fühlt sich dann einfach gut an. Vinyl weiß ich nicht, ich bin da persönlich kein Fan von, bin damit aber auch nicht groß geworden, weshalb ich da einfach keine Meinung zu habe. Ich würde dann lieber sagen, man bringt was auf Kassette raus, aber das wäre ja noch sinnloser.«
Zwakkelmann: »Auweia, die leidige Vinyl-Frage, die mir immer häufiger gestellt wird! Klar, ›ne Langspielplatte wäre toll. Wir haben hin und her überlegt und uns aus folgenden Gründen dagegen entschieden: zunächst würden wir mit einer langen Tradition brechen, wenn wir unseren neunten Tonträger nicht auch wieder nur als CD veröffentlichen würden. Außerdem ist Vinyl nochmal ›ne Ecke teurer und man braucht mittlerweile wegen Lieferengpässen mindestens ein halbes Jahr Vorlaufzeit. Zudem hätten alle 16 Songs nicht auf ›ne Vinylplatte gepasst, was ich sehr schade gefunden hätte. Und so ein Teil lässt sich auch schlechter verschicken und transportieren als ›ne CD. Last but not least streamen die Leute größtenteils eh nur noch. Wobei die Sache noch nicht ganz vom Tisch ist.«
Schlaffke: »Hu, hu, da stimme ich Dir im Großen und Ganzen zu. Und geht es nicht vorrangig um die Musik? Muss eine teure Box mit lauter Firlefanz her, um in die Charts zu kommen? Ist das nicht in knappen Rohstoffzeiten Materialverschwendung?«
Zwakkelmann: »Ho, ho, das seh ich auch so.«
Marius: »Yes.«
Schlaffke: »Okay, dann lasst uns mal zum Ende kommen.«
Zwakkelmann: »Ach ja, wir grüßen noch unseren lieben Drummer Tobi Blommen! Er schrieb gerade, er hätte sich zur neuen Scheibe einen zur Brust genommen und sähe alles nur noch verschwommen.«
Marius: »Ja, richtig, ganz wichtig.«
Schlaffke: »Und alle Menschenwesen, die das hier gerade lesen.«
Zwakkelmann: »Genau, Tschau.«
Schlaffke: »Bye-bye, ich hör jetzt nochmal in Liebhaberei.«
Marius: »Adieu, Herr Rieu.«