Sonnengefahr, Tipps für Draußen Jobber im Kreis Gütersloh
- 6.700 Beschäftigte in Baubranche und Agrarbranche tragen hohes Risiko, IG BAU warnt vor Sonnengefahr für »Draußen Jobber« im Kreis Gütersloh
Vom Gerüstbauer bis zur Landschaftsgärtnerin: Menschen, die im Kreis Gütersloh unter freiem Himmel arbeiten, haben ein besonders hohes Risiko, durch Sonne und Hitze im Job krank zu werden. Darauf macht die Industriegewerkschaft Bauen Agrar-Umwelt (IG BAU) aufmerksam – und appelliert an Beschäftigte, sich ausreichend zu schützen. »Keiner sollte die hohe UV Einstrahlung auf die leichte Schulter nehmen. Sie kann zu dauerhaften Schäden auf der Haut bis hin zu #Krebs führen«, sagt #IG #BAU Bezirksvorsitzende Sabine Katzsche-Döring. In der Bau- und Agrarwirtschaft müssten »Draußen Jobber« besonders aufpassen. Beide Branchen beschäftigen nach Angaben der #Arbeitsagentur allein im Kreis Gütersloh derzeit rund 6.700 Menschen.
Die Gewerkschaft rät zu einer Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50. Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss: »Sonnenmilch und Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle«, so Katzsche Döring. Denn die Zahl der Hitzetage habe durch den #Klimawandel in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Besondere Vorsicht sei zur Mittagszeit geboten: Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Wichtig sei außerdem, möglichst viele Körperteile mit Kleidung zu bedecken. »Ein am Helm fixierter Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt«, so Katzsche Döring.
Die Vorsitzende der IG #BAU #Ostwestfalen #Lippe verweist auf den weißen Hautkrebs, der seit 2015 eine anerkannte Berufskrankheit ist. »Ständige UV Einstrahlung schädigt die Haut, schon lange bevor sich ein Sonnenbrand bemerkbar macht. Wer einen hellen Hauttyp hat, trägt ein besonders hohes Krebsrisiko. Klar ist: Das Arbeiten mit freiem Oberkörper ist nicht sexy, sondern brandgefährlich«, betont Katzsche Döring. Die #Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) verzeichnete im vergangenen Jahr bundesweit rund 2.600 Verdachtsanzeigen für weißen #Hautkrebs.Â
Unternehmen müssten den Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz in der heißen Jahreszeit ernst nehmen, fordert Katzsche Döring: »Selbst wenn das Haus schnell fertig werden soll – bei Temperaturen um die 30 Grad kann die Mittagspause auch einmal länger dauern. Die Arbeitgeber sind in der Pflicht, ihr Personal vor Gesundheitsgefahren im Job zu schützen.«
Allerdings gebe es auch Tage, an denen das #Wetter gar keine »Outdoor Arbeit« zulasse. »Nicht nur die Zahl extremer Hitzetage, sondern auch Stürme und Starkregen nehmen zu. Deshalb braucht der Bau Lösungen, damit die Beschäftigten bei einem Arbeitsausfall nicht ohne Lohn dastehen«, so Katzsche Döring.
Ein Beispiel aus dem Dachdeckerhandwerk zeige, wie es gehe: Zwischen April und November erhalten #Beschäftigte eine Ausfallzahlung, wenn sie wegen extremer Wetterereignisse nicht arbeiten können. Das »Schlechtwettergeld für #Frühling, Sommer und Herbst« liegt bei 75 Prozent des Bruttolohns und wird für maximal 53 Stunden pro Jahr gezahlt. Weitere Infos finden Beschäftigte der Branche – neben einem Ausfallgeldrechner – bei den #Sozialkassen des #Dachdeckerhandwerks im Netz, mehr …