Rückblick 23: Krisen belasten in #Dauerschleife

Wien, PTE, 28. Dezember 2023

»Krisenmodus« wurde von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum Wort des Jahres 2023 gekürt. Der Ausnahmezustand sei zum Dauerzustand geworden, befand die zuständige Experten Jury. Ein Begriff, der auch die wirtschaftliche Entwicklung im DACH Raum über das Jahr widerspiegelt. Inflation, hohe #Energiepreise und wuchernde Zinsen hemmten Investitionen. Dazu leiden zahlreiche Branchen weiter unter Fachkräftemangel und in der Rezession sind vielen Firmen die Aufträge weggebrochen.

»Planlose Wirtschaftspolitik«

Das ifo Institut und das Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik attestierten den DACH Ländern kürzlich eine deutlich schlechtere wirtschaftspolitische LageExternal Link als im Vorquartal. In #Deutschland erscheine die Wirtschaftspolitik zudem planlos und setze zu wenig auf Marktmechanismen.

Laut ifo Umfrage im November stieg die Zahl der Insolvenzen und 6,8 Prozent der deutschen Unternehmen sahen in ihrer Existenz bedroht zwei Prozent mehr als im Januar. 35 Prozent begründeten dies mit Auftragsmangel. Dieser schlug etwa im MaschinenbauExternal Link oder in der Chemischen IndustrieExternal Link besonders stark zu Buche.

Baugewerbe unter Druck

Besonders betroffen vom Krisenmodus ist die Baubranche. Sie ächzt unter hoher InflationExternal Link und strengeren KreditvergabenExternal Link. Stornierte ProjekteExternal Link aufgrund höherer Zinsen und inflationsbedingt gestiegener Baukosten brachten den Wohnungsbau in Not und ließen die Zahl der BaugenehmigungenExternal Link für Wohnungen drastisch sinken. Das Resultat: Skeptische Immobilienfinanzierer External Linkblicken besorgt in die Zukunft.

Viele Branchen haben auch mit Fachkräftemängel zu kämpfen, sei es als Folge der #Corona Maßnahmen oder wie in der IT Branche wegen zu wenigen Mitarbeitern, die sich mit #Künstlicher #Intelligenz (KI) auskennen. Dies hat laut Equinix Umfrage die KI EinführungExternal Link in Unternehmen teilweise ausgebremst.

#KI massiv im Kommen

Dennoch fungiert KI vermehrt als Treiber von Unternehmensprozessen. Das zeigt auch der wachsende deutsche KI MarktExternal Link, der bis Ende 2023 auf 6,3 Mrd. Euro angewachsen ist. Deutsche Firmen profitierten laut ABBYY Europe Studie von KI InvestmentsExternal Link durch Vorteile für Kundennutzen, Mitarbeiterzufriedenheit und Rentabilität. Auch bei den DAX40 Konzernen herrscht KI AufbruchstimmungExternal Link, wobei KI oft noch nicht in den Unternehmen etabliert ist und nur selten in deren Berichten auftaucht.

Laut internationaler Gartner Umfrage sehen vier von fünf Unternehmensstrategen KI und Analytik künftig als entscheidende ErfolgsfaktorenExternal Link. Und zumindest in den USA verlegen sich immer mehr Firmen bereits darauf, Bewerbungsverfahren mit KIExternal Link durchzuführen.

#Verbraucher vorsichtig

Steigende Energie und Lebensmittelpreise sorgten 2023 speziell bei Menschen mit niedrigeren Einkommen für angespannte Haushaltslagen. Kein Wunder, dass sich viele Verbraucher in Zurückhaltung übten und die Konjunktur nicht in Fahrt kam. Laut Schufa Umfrage hat jeder dritte Deutsche Zahlungen hinausgezögertExternal Link, viele andere setzten auf RatenzahlungenExternal Link und immer mehr sahen sich gezwungen, einen DispokreditExternal Link aufzunehmen. Dabei machten viele Banken Sparern das Leben mit NullzinsenExternal Linkschwerer. Auch in den USA ist durch anhaltende Rezession weiterhin die Kauflaune getrübtExternal Link.

In den ostdeutschen Bundesländern belasten höhere StrompreiseExternal Link die Verbraucher zusätzlich, wobei hierbei auch die staatliche Strompreisbremse greift. Ein wichtiger Grund für die Extrakosten sind gestiegene Stromnetzgebühren. Strom ImporteExternal Link haben bundesweit zugenommen, da weniger Strom erzeugt wurde. Gründe dafür waren Einsparungen wegen hoher Energiepreise, konjunkturelle Abschwächung und die Abschaltung der vergangenen drei Kernkraftwerke zum 15. April 2023.

Chinas Immobilienmarkt

In China hingegen sind momentan über 20 neue Atomreaktoren in #Planung oder im #Bau. Hier bereitete in den vergangenen Monaten der Immobiliensektor große Sorgen: Aufgrund finanzieller Probleme drohen 20 Millionen unfertige WohnungenExternal Link, bei jedem dritten Investor stehen die Zeichen auf VerkaufExternal Link.

Dafür liegt #China in punkto technische LeistungsfähigkeitExternal Linkmittlerweile vor den #USA, die aber militärisch und wirtschaftlich global weiter an der Spitze rangieren. Politische Spannungen zwischen den beiden Weltmächten und die Konjunkturabschwächung im Reich der Mitte haben für skeptische US UnternehmenExternal Link in China gesorgt. Rosige Aussichten erwartet hingegen laut einer Umfrage des Wirtschaftsverbandes Ficci Indiens WirtschaftExternal Link: Sie wächst demnach im kommenden Fiskaljahr dank einem stabilen Finanzsektor und mehr privaten Investitionen um 6,3 Prozent.