#Galerie #Art #Colori #Gütersloh: Arbeiten von Arnold Busch, 1. bis 30. Juni 2024
Gütersloh, 5. Mai 2024
Vom 1. bis zum 30. Juni 2024 zeigt die Galerie Art Colori an der Feldstraße 19 Gütersloh Arbeiten des 2017 verstorbenen Zeichners und Grafikers Arnold Busch. Busch wurde in 1948 in Neuenkirchen geboren. Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Technischen Zeichner und studierte im Anschluss Bildhauerei bevor er sich ganz der Zeichnerei verschrieb. Ab 2010 lebte Busch halbjährig in Gütersloh und Görlitz wo er 2013 zum Stadtzeichner und kreativen Chronisten ernannt wurde.
Der Osnabrücker Maler Bernd Rüsel über Arnold Busch
Haltung und Arbeitsweise des Künstlers
Busch hat die Blende weit geöffnet. Er nimmt vieles wahr, liest viel und hört manchmal beim Zeichnen gute #Musik. Wer sich mit Fotografie befasst, weiß, dass bei offener Blende, wenn ich dieses Bild jetzt verwende, die Tiefenschärfe abnimmt. Dies trifft auf Busch nicht zu. Er hat ein hohes Interesse am Detail. Was interessant oder wesentlich erscheint, wird unmittelbar aufgenommen. So erscheint Busch wie ein Aktuar, die Skizzenbücher füllen sich unmerklich, unglaublich, dass die Fülle an Zeichnungen alle von einer Hand stammen sollen.
Zum Wesen des Zeichnens allgemein
Zeichnen ist wohl die unmittelbarste Möglichkeit der analogen Wahrnehmung und Verinnerlichung des Gesehenen. Es ist wohl auch, gehen wir zurück in die Vorgeschichte und Frühgeschichte, die älteste. Ich sehe – also zeichne ich. Zunächst liegt im Zeichnen ein vielleicht nicht gleich zu bemerkender Übersetzungsvorgang, denn wie viel Linie enthält unsere Wirklichkeit? Selbst auf einem Zebrastreifen, würde man versuchen, diesen zu zeichnen, changiert die Helligkeit, wenn die Sonne auf der Straße reflektiert. Was ich sagen will, ist, dem Zeichnen ist die besondere Schwierigkeit zu eigen, die »richtigen« Linien zu setzen, um das Wesentliche zu erfassen.
Zugleich ist das Zeichnen eine Form der Aneignung der Welt, wie sie intensiver kaum geschehen kann, vielleicht den Sex ausgenommen. Zeichne ich einen #Gegenstand, eine #Landschaft, ein vorhandenes #Bild, mich selbst, so verlangt dies, ganz genau hinzuschauen und dabei passiert folgendes: Ich kann nicht oder nur bedingt auf meine Erfahrungen zurückgreifen, denn dies führt zu Fehlern. Ich muss einfach nur Schauen, und dies genau und unmittelbar.
»Ich lerne sehen. Ich weiß nicht, woran es liegt, es geht alles tiefer in mich ein und bleibt nicht an der Stelle stehen, wo es sonst immer zu Ende war. Ich habe ein Inneres, von dem ich nicht wußte. Alles geht jetzt dorthin. Ich weiß nicht, was dort geschieht«.
Foto: Galerie Art Colori, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen
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