Lesetipps für Gütersloh der Mayerschen Thalia, Mai 2024

#Gütersloh, 12. Mai 2024

Kristin Höller, »Leute von früher«

  • »Ein zärtlich böser #Roman über das Jungsein, über die Faszination des Alten und unsere Hilflosigkeit, wenn die Geschichte uns tatsächlich einholt«, Antje Rávik Strubel.

Marlene hat gerade ihr Studium beendet und fängt als Verkäuferin in einem Erlebnisdorf an, in dem alles so ist wie um 1900 – Brauchtum, Handwerk, Kleidung. Die aufwändige Inszenierung wird von zahlreichen Saisonkräften aufrechterhalten, die jenseits der »Kostümgrenze« in einfachen Baracken wohnen. Bald lernt Marlene Janne kennen, die hier aufgewachsen ist, und fühlt sich ungewohnt stark zu ihr hingezogen. Doch nicht nur die Gefühle für sie, auch die Insel selbst scheint Marlenes Wahrnehmung zu verändern. Im Watt erinnern die Überreste der versunkenen Stadt Rungholt ständig daran, welches Unheil durch den steigenden Meeresspiegel droht. Je näher sie und Janne sich kommen, desto deutlicher spürt Marlene, dass Janne ein Geheimnis hat, das weit in die Vergangenheit der Insel reicht. Und sie ist nicht die Einzige. Immer öfter beobachtet Marlene merkwürdige Vorfälle, bis sie schließlich einen Zusammenhang erahnt.

#Strand war eine Insel in der Nordsee, von der heute nur #Pellworm und #Nordstrand übrig sind. »Leute von früher« erzählt vom Bewahren und Verschwinden, von Abschied und Neubeginn. Von alten Legenden und moderner Lohnarbeit, vom Verliebtsein und von der Suche nach einem Platz im Leben. Humorvoll, klug und mit großer Wärme.

Suhrkamp Verlag, Gebundene Ausgabe, 316 Seiten, 22 Euro

Jo Leevers, »In den Augen meiner Mutter«

Ein Familienroman, der unter die Haut geht: Ist die schwangere Georgie bereit herauszufinden, was ihre Mutter 20 Jahre lang verheimlicht hat? Die 32 jährige Georgie ist im achten Monat schwanger, als sie durch Zufall einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter Nancy erhält. Vor 20 Jahren hatte Nancy ihre Familie einfach so verlassen – ohne Erklärung, ohne Abschied. Jetzt, da Georgie selbst Mutter wird, kann sie das noch weniger verstehen als damals. Aber sie hat das Gefühl, Antworten zu brauchen, um in ihrem eigenen Leben endlich zur Ruhe zu kommen. Zusammen mit ihrem Bruder Dan reist Georgie in die schottischen Highlands, wo in den Medien über ihre Mutter berichtet wurde. Unterwegs kommen Erinnerungen an ihre Kindheit zurück, die mehr und mehr Fragen aufwerfen. War es etwa Georgies Schuld, dass Nancy gegangen ist? Und war ihr Vater wirklich der Held in der Geschichte? Was die Geschwister über ihre Familie herausfinden, erschüttert all ihre Gewissheiten. Und es stellt Georgies eigene Entscheidungen infrage.

Einfühlsam und ergreifend, ohne kitschig zu werden, erzählt Jo Leevers’ berührender Familienroman »In den Augen meiner Mutter« von den Dynamiken innerhalb einer Familie, von den Banden zwischen Müttern und ihren Kindern, von Lügen und Geheimnissen und davon, wie unsere Erinnerungen uns täuschen können. Eine bewegende Familiengeschichte, die Leser von »Der Gesang der Flusskrebse« oder »Vom Ende der Einsamkeit« tief berühren wird.

Droemer Verlag, Gebundene Ausgabe, 352 Seiten, 23 Euro

Tanja Weber, »Unter dem Moor«

Drei Frauen, drei Leben, eine stirbt, eine rächt sich und eine kann sich retten. 1936 wird die 14 jährige Gine zum Landjahr ans Stettiner Haff geschickt, wo endlose Weite Hoffnung verspricht und salzige Böden die Geheimnisse der Menschen hüten. Als sich dort ein Mann an Gine vergeht, schwört das Mädchen Rache und ahnt nicht, wie sehr es damit den Lauf der Zeit beeinflussen wird. Jahrzehnte später zieht sich die überarbeitete Berliner Ärztin Nina in die endlosen Weiten Mecklenburg Vorpommerns zurück und macht einen erschreckenden Fund. Im geteilten Deutschland träumt die zwanzigjährige Sigrun vom Ausbruch aus den eng gesteckten Grenzen des #DDR Systems. Ihre Geschichte sickert mit dem Wasser des Haffs in den torfigen Boden, bis sie von Nina aufgespürt wird.

List Verlag, Gebundene Ausgabe, 352 Seiten, 22,99 Euro

Anny Pauly, »Bevor ich es vergesse«

Das Lieblingsbuch des französischen Buchhandels – ausgezeichnet mit dem französischen Publikumspreis als »Bestes #Buch des Jahres«. Eine warmherzige Vater Tochter Geschichte über das Abschiednehmen und den Versuch einer späten Versöhnung.

  • »Wunderschön«, Le Monde des livres.

»Die Reusen einholen« – das wären die Worte ihres Vaters gewesen, denkt Anne, als sie im Krankenhaus von Poissy steht und mit ihrem Bruder die Habseligkeiten des Verstorbenen zusammenpackt. Während sie sich um die Formalitäten kümmert, die Beerdigung organisiert, das Elternhaus ausräumt, muss sie sich den widersprüchlichen Gefühlen stellen, die sie mit ihrem Vater verbindet. Diesem zwiespältigen und scheinbar unbezwingbaren Mann, der aus einfachen Verhältnissen kam, ein Autodidakt war, auf seine Art ein Punk, ein leidenschaftlicher Anhänger orientalischer Philosophien, aber auch ein Alkoholiker und gewalttätiger Mann, der seine Familie in einen ständigen »Bürgerkrieg« verwickelt hat. Erst als ein Brief von einer Jugendfreundin des Vaters eintrifft, beginnt sie zu verstehen, wie zerbrechlich sein Leben in Wahrheit war.

Luchterhand Verlag, Gebundene Ausgabe, 176 Seiten, 22 Euro

Gisa Pauly, »Breitseite«

Mamma Carlotta probiert das Speed Dating – jede Menge Trubel garantiert! Mamma Carlottas Enkelin Carolin ist endlich zurück in ihrem Elternhaus, was für ein Glück! Dass sie neuerdings als Reporterin die Insel unsicher macht, führt jedoch zu Reibereien mit Vater Erik, seines Zeichens Kriminalhauptkommissar von #Sylt. Er lässt sich ungern in die Karten schauen, erst recht nicht bei einem Leichenfund in der Heide. Doch ausgerechnet seine neugierige Schwiegermutter Carlotta findet heraus, dass ein verschwundenes Gemälde eine Rolle zu spielen scheint. Nicht umsonst kennt sie auf der Insel Hinz und Kunz. Damit das so bleibt, überredet Carolin ihre Oma zu einem Speed Dating – mit Folgen! Auf einmal hat es Mamma Carlotta nicht nur mit einem neuen Verehrer zu tun, sie muss sich auch auf ordentlich Breitseite einstellen …

Osterwold Audio, 2 CDs, 13,99 Euro

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