Studie im Kreisgebiet Gütersloh: Lebenssituation der Menschen aus Mitteleuropa und Südosteuropa im Blick

Gütersloh, 7. November 2024

Etwa 23.000 aus #Rumänien, #Bulgarien, #Polen und #Nordmazedonien eingewanderte Menschen leben derzeit im Kreis #Gütersloh. Was bewegt sie? Wie ist ihre Lebenssituation, welche Unterstützungsbedarfe haben sie? Antworten auf diese und ähnliche Fragen sollen nun mittels einer kreisweit angelegten Studie gefunden werden. Mit zugesagter Unterstützung aller 13 kreisangehörigen Kommunen sowie unter Beteiligung weiterer Integrationsakteure, wie Beratungsdienste und Migrantenorganisationen, wird eine umfassende quantitative und qualitative Befragung der Zielgruppe in der jeweiligen Herkunftssprache vorbereitet.

Da viele zugewanderte Personen aus #Mitteleuropa und #Südosteuropa aus Gründen der Arbeitstätigkeit in den Kreis Gütersloh gekommen sind, werden sie häufig auch als »#Arbeitsmigranten« bezeichnet. Sie wählen den Kreis Gütersloh aufgrund dessen wirtschaftlicher Infrastruktur und seinen Möglichkeiten der Erwerbstätigkeit als zumindest temporären Wohnort aus. Bei ihrem Ankommen stehen sie vor verschiedenen Herausforderungen: sprachliche Verständigung, zu klärende Fragen oder zu überwindende Hürden in den Bereichen Wohnen, Beschäftigung sowie Fragen zum deutschen #Bildungssystem und #Gesundheitssystem. Bei deren Bewältigung leisten verschiedene Unterstützungssysteme im Kreis Gütersloh entsprechende Hilfestellung. Die Erfahrungen der unterstützenden Institutionen zeigten in der Vergangenheit allerdings, dass auch gut überlegte und sonst funktionierende Angebote nicht immer von der Zielgruppe genutzt werden – oder genutzt werden können. Zeitliche Engpässe – beispielsweise aufgrund von Einsätzen in Wechselschicht – oder andere Ursachen sind wahrscheinlich, aber häufig nicht eindeutig geklärt. Mit der Studie soll diese Zielgruppe nun zu Wort kommen.

Das Ministerium für #Kinder, #Jugend, #Familie, #Gleichstellung, #Flucht und #Integration (MKJFGFI) fördert das Projekt mit einem finanziellen Zuschuss, daneben werden Mittel des Kommunalen Integrationszentrums verwendet. Das zuständige Ministerium erhofft sich einen Transfer der gewonnenen Erkenntnisse auf weitere Städte und Kreise in #NRW, die ebenfalls eine hohe Migrationsdynamik aus Südosteuropa verzeichnen.

Zum Thema: weitere Informationen zur Zielgruppenerhebung

Den Kern der geplanten Befragung bildet der quantitative Fragebogen. Dieser stand im Fokus von 2 Workshops, die im August und September 2024 im Kommunalen Integrationszentrum des Kreises angeboten wurden. Akteure der Integrationsarbeit beteiligten sich unter Anleitung des wissenschaftlichen Projektteams bei der Erstellung des Fragebogens. Im nächsten Schritt wird der Fragebogen in Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch und Nordmazedonisch von den Interviewenden in der jeweiligen Herkunftssprache in persönlichen Interviews eingesetzt werden. Geplant sind rund 400 face to face Interviews, die in den kommenden Monaten im gesamten Kreisgebiet stattfinden sollen. Die Interviewer werden im Rahmen einer Schulung zuvor durch das wissenschaftliche Projektteam mit wichtigen Hinweisen und Tipps für die #Interview Durchführung ausgestattet. In einer möglichst bekannten Umgebung der Befragten (wie etwa in der eigenen #Wohnung) werden diese unter anderem zu ihrer Wohnsituation, Familiensituation, Arbeitssituation, ihren Wünschen und eigenen Zielen befragt. Ergänzend dazu sind im Frühjahr 2025 qualitative Interviews in kleinen Fokusgruppen vorgesehen. Mit Ergebnissen der Zielgruppenerhebung ist im 2. Quartal 2025 zu rechnen.